Drohne zieht Fahne 15.10.2014, 12:57 Uhr

EM-Qualifikation: Drohne im Stadion von Belgrad führt zu Spielabbruch

Beim EM-Qualifikationsspiel Serbien gegen Albanien schwebte plötzlich eine Drohne ins Belgrader Partizan-Stadion, an der eine Flagge von „Großalbanien“ hing. Es kam zu Tumulten und Prügeleien, der Schiedsrichter musste die Partie abbrechen. Wer die Fahne wie in die Arena steuerte, ist nicht ganz eindeutig.

Der serbische Spieler Stefan Mitrovic, Innenverteidiger beim deutschen Bundesligisten SC Freiburg, bekommt die albanische Fahne zu fassen und reißt sie zu Boden. 

Der serbische Spieler Stefan Mitrovic, Innenverteidiger beim deutschen Bundesligisten SC Freiburg, bekommt die albanische Fahne zu fassen und reißt sie zu Boden. 

Foto: dpa/Srdjan Suki

Es ist die 41. Minute im Spiel zwischen Serbien und Albanien. Wenige Meter über dem Spielfeld schwebt plötzlich eine Fahne, die „Großalbanien“ zeigt: Die Umrisse schließen das mehrheitlich von ethnischen Albanern bewohnte Kosovo ein, das sich 2008 von Serbien abgespalten hatte – das viele Serben aber weiterhin als Teil ihres Staatsgebietes betrachten.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Planungsingenieur (w/m/d) Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH-Firmenlogo
Softwareentwickler und Softwaretester im Bereich virtuelle Simulation (gn) ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
Max-Planck-Institut für Kernphysik-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) als Leitung der Betriebstechnik Max-Planck-Institut für Kernphysik
Heidelberg Zum Job 
ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH-Firmenlogo
Senior Softwareentwickler Missionsautomatisierung für FCAS (gn) ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Berlin, Fürstenfeldbruck, Koblenz Zum Job 
ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH-Firmenlogo
Expert Systems Engineering Drohnenabwehr (gn) ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
Kölner Verkehrs-Betriebe AG-Firmenlogo
Ingenieur*in Betriebsleiterbüro (m/w/d) Kölner Verkehrs-Betriebe AG
Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Automatisierungstechniker (m/w/d) Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG
Stolberg Zum Job 
GDMcom-Firmenlogo
Teamleiter Automation (m/w/d) GDMcom
Leipzig Zum Job 
STC Germany GmbH-Firmenlogo
Ingenieur/Techniker vorzugsweise für Hochfrequenztechnik (m/w/d) STC Germany GmbH
Frontenhausen Zum Job 
GDMcom-Firmenlogo
Sachbearbeiter für Verwaltung von Liegenschaften und Dienstbarkeiten (w/m/d) GDMcom
Leipzig Zum Job 
GDMcom GmbH-Firmenlogo
Systemingenieur für Informations- und Telekommunikationstechnik (m/w/d) GDMcom GmbH
Leipzig Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
(Lead) Ingenieur EMSR-Technik (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Straßenplanung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur für Bauvorbereitung und -leitung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten Zum Job 
Zink Ingenieure GmbH-Firmenlogo
Landschaftsarchitekt / Ingenieur (m/w/d) Zink Ingenieure GmbH
Lauf, Offenburg, Teningen Zum Job 
Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) - CVD-Diamant-Technologie Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF
Freiburg im Breisgau Zum Job 
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Elektrotechnikingenieur/-techniker (m/w/i) für die Prüfung von Messsystemen IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
Mehler Vario System GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Bereich Entwicklung neue Systeme Mehler Vario System GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Bauingenieur als Projektleiter Bau und Erhaltung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten Zum Job 
ONEJOON GmbH-Firmenlogo
Techniker / Ingenieur (m/w/d) für unser Test Center im Bereich Anlagenbau / Thermoprozesstechnik ONEJOON GmbH
Bovenden Zum Job 

Der serbische Spieler Stefan Mitrovic, Innenverteidiger beim deutschen Bundesligisten SC Freiburg, bekommt die Fahne schließlich zu fassen und reißt sie zu Boden. Daraufhin wird er von albanischen Spielern angegriffen, Zuschauer stürmen auf den Platz und beteiligen sich an der Prügelei. Nach einer längeren Unterbrechung wird die Partie abgebrochen.

Fernsteuerung ohne Sichtkontakt möglich

Wie aber kam die Fahne überhaupt ins Stadion? Auf den wenigen Bildern vom Nachthimmel über Belgrad ist zu erkennen, dass die Fahne an zwei langen Seilen hängt, getragen von einer kleinen Drohne mit vier Rotoren. Solche Geräte können über eine Distanz von einigen hundert Metern ferngesteuert werden.

Eine Drohne zog beim EM-Qualifikationsspiel am 14. Oktober 2014 zwischen Serbien und Albanien eine Fahne für Groß-Albanien durchs Stadion in Belgrad. Daraufhin gab es Tumulte, das Spiel wurde abgebrochen.

Eine Drohne zog beim EM-Qualifikationsspiel am 14. Oktober 2014 zwischen Serbien und Albanien eine Fahne für Groß-Albanien durchs Stadion in Belgrad. Daraufhin gab es Tumulte, das Spiel wurde abgebrochen.

Quelle: dpa/Srdjan Suki

Eine Videokamera an der Drohne, die in Echtzeit Bilder überträgt, könnte die Fernsteuerung auch ohne direkten Sichtkontakt erlauben, so dass sie von außerhalb des Stadions gestartet sein kann. Näheres dazu ist allerdings bislang nicht bekannt.

Bruder des albanischen Regierungschefs beteiligt?

Drohnen wie die, die auf den Bildern zu sehen ist, sind frei verkäuflich und mit ein bisschen Modellflugerfahrung leicht zu manövrieren. Im Prinzip könnte also jeder das Fluggerät ins Stadion gesteuert haben. Serbische Medien berichteten, der Bruder des albanischen Regierungschefs Edi Rama, Olsi Rama, sei noch im Stadion in der VIP-Loge vorübergehend festgenommen worden, weil bei ihm eine passende Fernsteuerung gefunden worden sei.

Albanische Regierungskreise haben das inzwischen dementiert. Die Europäische Fußball-Union (UEFA) will den Vorfall gründlich untersuchen und prüft Konsequenzen für die beteiligten nationalen Verbände.

Zwischen Serbien und Albanien herrscht eine jahrzehntelange Feindschaft. Deshalb hatten sich die Fußballverbände der beiden Länder vorab darauf geeinigt, dass jeweils keine Gästefans zu den Spielen der EM-Qualifikation reisen sollten. Einige albanische Anhänger waren aber offenbar doch im Stadion.

Für die kommende Woche war der erste Besuch eines albanischen Regierungschefs Edi Rama in Serbien seit 68 Jahren geplant. Ob der sozialistische Ministerpräsident nun tatsächlich nach Belgrad reisen wird, ist nach den Vorfällen wohl fraglich.

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.