Neue NASA-Aufnahmen 13.10.2014, 13:16 Uhr

Ostteil des Aralsees erstmals seit 600 Jahren ausgetrocknet

Der östliche Teil des Aralsees ist zum ersten Mal seit 600 Jahren komplett ausgetrocknet. Das zeigen erschreckende Aufnahme des NASA-Satelliten Terra. Noch vor 14 Jahren bedeckte der Ostteil des Sees riesige Flächen, die nun zu einer Salzwüste werden, die mit hoch giftigen Dioxinen belastet ist.

Gestrandete Schiffe am Aralsee: Erstmals seit 600 Jahren ist der große Ostteil des Aralsees komplett ausgetrocknet. Zurück bleibt eine Sand- und Salzwüste, die mit giftigem Dioxin belastet ist.

Gestrandete Schiffe am Aralsee: Erstmals seit 600 Jahren ist der große Ostteil des Aralsees komplett ausgetrocknet. Zurück bleibt eine Sand- und Salzwüste, die mit giftigem Dioxin belastet ist.

Foto: UNDP

Der Aralsee in Zentralasien bedeckte einst 68.000 Quadratkilometer und war damit nur unwesentlich kleiner als ganz Bayern. Jetzt ist die Fläche auf weniger als ein Zehntel geschrumpft. Der riesige Ostteil des Aralsees ist erstmals seit dem Mittelalter sogar völlig verschwunden.

Wie die Satellitenbilder zeigen, hatte der Ostteil des Sees allein zwischen 2006 und 2009 vier Fünftel seiner Fläche verloren. Er stand kurz vor der Austrocknung, konnte sich aber 2010 noch einmal wegen ungewöhnlich starker Niederschläge etwas erholen.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stadtbetrieb Wetter (Ruhr)-Firmenlogo
Bauingenieur/in (m/w/d) Fachrichtung Tiefbau / Straßenbau Stadtbetrieb Wetter (Ruhr)
Wetter (Ruhr) Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Brandschutzbeauftragte*r mit Zusatzfunktionen Tram (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Planungsingenieur (w/m/d) Streckenplanung Die Autobahn GmbH des Bundes
Uwe Wenzel WW-Personalkonzepte e.K.-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Wärmepumpensysteme und Regelungen Uwe Wenzel WW-Personalkonzepte e.K.
Großraum Hamburg Zum Job 
Landeshauptstadt München-Firmenlogo
Verkehrsingenieur*innen für die Verkehrswende (w/m/d) Landeshauptstadt München
München Zum Job 
Framatome-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) für nukleare Entsorgung Framatome
Karlstein am Main, Erlangen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Bauwerksprüfer (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur (w/m/d) Verfahrenstechnik Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Technische Universität Graz-Firmenlogo
Universitätsprofessur für Nachhaltige Antriebssysteme und angewandte Thermodynamik (m/w/d) Technische Universität Graz
Graz (Österreich) Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur (w/m/d) Elektrotechnik Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Lübeck Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
(Umwelt-)Ingenieur (w/m/d) für Boden, Abfall, Altlasten und Georisiken Die Autobahn GmbH des Bundes
Nürnberg Zum Job 
Fuest Familienstiftung-Firmenlogo
Bauzeichner, Bautechniker oder Innenarchitekt (m/w/d) Fuest Familienstiftung
Timm Technology GmbH-Firmenlogo
Sales Manager / Vertriebsingenieur (m/w/d) Timm Technology GmbH
Reinbek Zum Job 
Caljan GmbH-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur / Konstrukteur Sondermaschinenbau (m/w/d) Caljan GmbH
Halle (Westfalen) Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
(Senior) Projektmanager*in Niederspannung (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur* Produktmanagement für Navigationsdienste DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Langen (Hessen) Zum Job 
VAHLE-Firmenlogo
Ingenieur Automatisierungs- und Steuerungstechnik (m/w/d) VAHLE
Kamen, Großraum Dortmund Zum Job 
Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB-Firmenlogo
Patentingenieur (m/w/d) der Fachrichtung Physik und/oder Elektrotechnik mit der Möglichkeit zur Ausbildung zum "European Patent Attorney (m/w/d/)" Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB
München Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Flugsicherungsingenieur (w/m/d) DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB-Firmenlogo
Europäischer Patentanwalt (m/w/d) der Fachrichtung Physik, Informatik, Elektrotechnik oder Nachrichtentechnik Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB
München Zum Job 

ESA rechnet mit dem Verschwinden des Sees bis 2020

Doch diese Erholung war nicht von Dauer, wie die Satellitenaufnahmen zeigen, die Terra im August zur Erde gesendet hat. Die Aufnahmen zeigen nur noch eine riesige Sandwüste, wo sogar noch im vergangenen Jahr ein flacher See das Land bedeckte.

Der einst viertgrößte See der Welt hat inzwischen 90 Prozent seines Wasservolumens verloren. Die Europäische Weltraumagentur ESA rechnet damit, dass der Aralsee, der einst eine Fläche von 68.000 Quadratkilometern bedeckte, bis 2020 sogar komplett verschwunden ist.

Der Aralsee hat inzwischen 90 Prozent seines Wassers verloren. Die Satelliten-Aufnahme links zeigt den See noch kraftstrotzend im Jahr 1977. Die weiteren Aufnahmen dokumentieren deutlich die rasante Abnahme in den Jahren 2000 und 2010. Rechts zu sehen ist eine aktuelle Aufnahme vom August: Der Ostteil des Aralsees ist verschwunden.

Der Aralsee hat inzwischen 90 Prozent seines Wassers verloren. Die Satelliten-Aufnahme links zeigt den See noch kraftstrotzend im Jahr 1977. Die weiteren Aufnahmen dokumentieren deutlich die rasante Abnahme in den Jahren 2000 und 2010. Rechts zu sehen ist eine aktuelle Aufnahme vom August: Der Ostteil des Aralsees ist verschwunden.

Quelle: NASA

Das Austrocknen des Sees ist eine ökologische Katastrophe für die Region. Das Land ist mit einem Gift verseucht, das die Amerikaner Agent Orange nannten. Damit entlaubten sie bis 1971 vietnamesische Wälder, um Verstecke des Vietcong sichtbar zu machen. In der Sowjetunion wurde es eingesetzt, um Baumwollpflanzen zu entlauben, sodass eine maschinelle Ernte möglich war. Das Mittel ist herstellungsbedingt mit einem der schlimmsten Dioxine verseucht, das unter dem Namen Seveso-Gift bekannt wurde.

Der Baumwollanbau, einst vom sowjetischen Diktator Josef Stalin angekurbelt, ist auch der Grund für das Schrumpfen des Sees und die katastrophalen Folgen für die Umwelt. Ursprünglich füllen die Flüsse Amudarja und Syrdarya die gigantische Senke des Aralsees, der in Usbekistan und Kasachstan liegt.

Um die riesigen Baumwollplantagen zu bewässern, leiteten die Farmer den größten Teil des Wassers, das die beiden Flüsse führen, auf ihre Felder. Seitdem sinkt der Wasserspiegel. Hafenstädte fielen trocken, die Fischerei musste eingestellt werden, der Salzgehalt stieg auf einen Wert, der weit über dem in den Ozeanen liegt.

Die Natur ließ den See vor 600 Jahren schon einmal austrocknen

Der Salzgehalt beschleunigte die Katastrophe. Das salzhaltige Wasser sammelte sich bevorzugt im unteren Bereich. Ein Austausch mit dem wärmeren Oberflächenwasser fand nicht mehr statt. Dadurch beschleunigte sich die Verdunstung, sodass die Geschwindigkeit, mit der die Wasserfläche abnahm, noch stieg.

Der See war vor 600 Jahren schon einmal weitgehend ausgetrocknet, weil der Amudarja, der eine Wasserführung von durchschnittlich 1700 Kubikmeter pro Sekunde hat, zeitweise sein Bett verließ und seine Wassermassen ins Kaspische Meer ergoss.

 

Ein Beitrag von:

  • Axel Mörer-Funk

    Axel Mörer-Funk ist Gesellschafter der Medienagentur S-Press in Bonn. Nach einem Volontariat beim Bonner Generalanzeiger und dem Besuch der Journalistenschule Hamburg arbeitete er u.a. als freier Journalist für dpa, Bunte und Wirtschaftswoche.

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.