Sicherheit im Luftfrachverkehr 03.09.2014, 11:39 Uhr

Digitaler Fingerabdruck für Frachtstücke erschwert Sprengstoffschmuggel

Ein Sicherheitssystem von Fraunhofer-Forschern soll garantieren, dass in einer Luftfracht auf ihrem Transportweg zum Flugzeug keine gefährlichen Substanzen wie Sprengstoffe versteckt werden: 3D-Kontur, Röntgenbild und RFID-Kennung einzelner Frachtstücken lassen sich dabei zu einem digitalen Fingerabdruck zusammenfassen und in einer Datenbank speichern. Kontrolleure können per Tablet-PC jederzeit auf dieses Sendungsprofil zugreifen.  

Verladen von Luftfracht: Im Projekt ESecLog arbeiten Forscher des Fraunhofer IFF an einem digitalen Fingerabdruck für sicherheitssensible Luftfracht. So sollen künftig Manipulationen an den Sendungen leicht erkennbar sein.

Verladen von Luftfracht: Im Projekt ESecLog arbeiten Forscher des Fraunhofer IFF an einem digitalen Fingerabdruck für sicherheitssensible Luftfracht. So sollen künftig Manipulationen an den Sendungen leicht erkennbar sein.

Foto: dpa

Bislang sind die Prüfverfahren, etwa das Röntgen der Fracht oder Wischproben, bei denen analysiert wird, ob sich Sprengstoffpartikel an einer Sendung befinden, zeit- und kostenaufwändig und müssen wiederholt werden, wenn Verdachtsmomente aufkommen. Einfach überprüfbare Merkmale, die den sicheren Status eines Frachtstücks nachweisen, fehlen bisher.

Im Verbundprojekt Enhanced Security for Logistics (ESecLog) arbeiten deshalb Forscher des Fraunhofer Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung (IFF) in Magdeburg an einem Überwachungssystem, in dem anhand eines eindeutigen digitalen Frachtfingerabdrucks einer Fracht jederzeit der Sicherheitsstatus des Frachtstücks einfach und kostengünstig überprüft werden kann.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Albert Handtmann Elteka GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Laboringenieur (m/w/d) Albert Handtmann Elteka GmbH & Co. KG
Biberach an der Riß Zum Job 
Ruhr-Universität Bochum-Firmenlogo
Dipl.-Ingenieur*in Fachrichtung Elektrotechnik (FH) oder vergleichbar (m/w/d) Ruhr-Universität Bochum
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) Informatik/Elektrotechnik Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
Stadtwerke Norderstedt-Firmenlogo
Planungsingenieur:in als Teamleiter:in (m/w/d) Infrastrukturausbau Stadtwerke Norderstedt
Norderstedt Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin/Ingenieur (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abteilungsleitung (w/m/d) Bau, Baugrund- und Baustoffprüfung Die Autobahn GmbH des Bundes
Klinger und Partner GmbH-Firmenlogo
Projektleiter Tiefbau und Straße (m/w/d) Klinger und Partner GmbH
Stuttgart Zum Job 
SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG-Firmenlogo
System Engineer für Entwicklungsprojekte (all genders) SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Energietechnik Smart Grid (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Hardware (all genders) SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Testingenieur Software für Entwicklungsprojekte (all genders) SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Panasonic Industrial DevicesEurope GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) in der industriellen Hardwareentwicklung Panasonic Industrial DevicesEurope GmbH
Lüneburg Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur (w/m/d) Bauwesen Deponietechnik Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Berlin, Homeoffice möglich Zum Job 
Stadtwerke Görlitz AG-Firmenlogo
Referent Netztechnik (m/w/d) Stadtwerke Görlitz AG
Görlitz Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Architekt / Ingenieur im Hochbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Mitarbeiter für die Straßenbaubehörde (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten (Allgäu) Zum Job 
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst-Firmenlogo
Leitung (m/w/d) des Gebäudemanagements HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
Hildesheim Zum Job 
WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Planung / Bau Wärme WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH
Wuppertal Zum Job 
WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH-Firmenlogo
Leitender Ingenieur (m/w/d) Planung / Bau Wärme WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH
Wuppertal Zum Job 
WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Planung / Bau Wärme WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH
Wuppertal Zum Job 

3D-Bild, Röntgenbild und RFID-Kennung ergeben einen digitalen Fingerabdruck

Und das geht so: Bestimmte Merkmale einer Sendung werden zu einem digitalen Gesamtbild, einem eindeutigen Fingerabdruck einer Fracht zusammengefügt. Bei diesen Merkmalen handelt es sich um die RFID-Kennung einer Sendung, ein Röntgenbildmuster und um ein dreidimensionales Bild oder ein Tiefenbild der Fracht. RFID steht für Radio-Frequency-Identification – ein Sender-Empfänger-System zur automatischen Identifikation.

Auf der Ware wird ein Datenträger – ein Transponder – aufgebracht, der eingehende Signale aufnimmt und darauf antwortet. Über ein RFID-Siegel sind ganze Container, Paletten oder auch einzelne Packstücke zu identifizieren. Alle im Frachtfingerprint kombinierten Merkmale werden unter einer eindeutigen ESecLog-ID in einem zentralen Informationssystem gespeichert und sind jederzeit per Internet abrufbar, also zum Beispiel auch mit einem Tabletcomputer, der an verschiedenen Kontrollstellen mobil einsetzbar ist.

Kontrolleure sollen jederzeit per Tablet-PC auf den digitalen Fingerabdruck der Frachtstücke zugreifen können. Gefährliche Substanzen und Sprengstoff sollen so schneller zu erkennen sein. 

Kontrolleure sollen jederzeit per Tablet-PC auf den digitalen Fingerabdruck der Frachtstücke zugreifen können. Gefährliche Substanzen und Sprengstoff sollen so schneller zu erkennen sein.

Quelle: dpa

Der Frachtfingerprint beschreibt also exakt, wie eine Sendung beschaffen sein muss, um als sicher zu gelten. Mit einem stationären Scanner oder einem Handscanner kann der Status der Fracht an jedem Umschlag- oder Kontrollpunkt in der Transportkette jederzeit abgeglichen werden mit den Informationen zur identifizierten Sendung im zentralen Datenpool. Veränderungen, zum Beispiel in der 3D-Kontur eines Frachtstücks, sind so schnell zu erkennen.

Ein Siegelbruch wird treffsicher erkannt

Aufgabe der Fraunhofer Forscher ist es auch, ein RFID-Siegel zu entwickeln, über das die Fracht eindeutig identifiziert werden kann, und das außerdem Manipulationen an einem Packstück meldet. Dazu wird das RFID-Siegel mit einem hauchdünnen Sicherungsdraht versehen, der an den Sollbruchkanten eines Pakets positioniert wird. Wird das Paket geöffnet, zerreißt der Draht. Die Sendung ist dann weiterhin identifizierbar, zusätzlich erhält der Kontrolleur aber die Information, dass der Draht beschädigt ist. „Mit dieser Technologie lassen sich auch ganze Paletten prüfen“, erläutert Fraunhofer-Forscher Olaf Poenicke. „Befindet sich ein Frachtstück mit gebrochenem Draht darunter, lässt sich die betroffene Sendung über die ID genau identifizieren.“ Zusätzlich kann mittels 3D-Scan die Kontur der Palette erfasst werden. Wird nachträglich ein Packstück auf die Palette gelegt, ändert sich die Kontur.

Bund unterstützt Projekt mit über zwei Millionen Euro

Besonders wertvolle oder dringend benötigte Waren wie Ersatzteile im Maschinenbau, Arzneimittel oder verderbliche Waren wie Lebensmittel oder Blumen werden weltweit per Luftfrachtsendungen verschickt. Häufig werden diese Güter in den Unterdecks von Passagiermaschinen als so genannte Belly‐Fracht befördert. Nach Informationen des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) transportierte Lufthansa Cargo zum Beispiel im Jahr 2012 mit 47,1 Prozent knapp die Hälfte der gesamten Beförderungsmenge von 1,7 Millionen Tonnen in Passagierflugzeugen. Auch andere deutsche Airlines wie Airberlin, Condor und Tuifly transportieren Fracht auf diese Weise.

Mit mehr als zwei Millionen Euro fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung das Verbundprojekt, an dem das Fraunhofer IFF zusammen mit Entwicklungspartnern und Anwendungspartnern wie Panalpina und Lufthansa Cargo seit Mai 2013 arbeiten. Noch arbeiten die Projektpartner an der Entwicklung von Lösungen in ihren Zuständigkeitsbereichen. Im kommenden Jahr soll das Frachtfingerprint-Verfahren in die Testphase gehen.

 

Ein Beitrag von:

  • Susanne Neumann

    Susanne Neumann ist Webjournalistin. „Inhalt mit Anspruch“ ist das Motto der freien Journalistin und Online-Redakteurin. Sie steht für gründliche Recherche, eine verständliche Darstellung auch komplizierter Sachverhalte und Freude am Thema. Sie hat  Politik-, Theater-, und Kommunikationswissenschaften studiert.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.