Projekt mit Zukunft 02.09.2014, 06:55 Uhr

Cambridge: Spurbusse fast doppelt so schnell unterwegs

Während der selbstlenkende Spurbus in Essen – der einstigen Pionierstadt der Technik – kurz vor dem endgültigen Aus steht, setzt die englische Universitätsstadt Cambridge auf den Ausbau des Systems. Dort gibt es inzwischen ein Spurbusnetz von drei Linien mit mehreren Dutzend Haltepunkten. 

In Großbritannien sind im Laufe der zurückliegenden 30 Jahre in einem halben Dutzend Städte Spurbus-Systeme eingerichtet worden. Auch hier gab es Erfolge wie Misserfolge. Der größte Erfolg ist zweifelsfrei Cambridge, dessen Netz mittlerweile mehr als 30 Kilometer spezielle Spurbus-Strecken misst und das damit vor Adelaide in Australien das längste Streckennetz der Welt betreibt.

Erfolgsgeheimnis: Hohe Fahrgeschwindigkeit

Das Geheimnis dieses Erfolgs ist eine hohe Fahrgeschwindigkeit, die mit Bussen auf öffentlichen Stadtstraßen nicht erreichbar ist. Auf den speziellen Spurbus-Strecken fahren die Busse mit 90 Kilometern in der Stunde. Wenn sie nach Erreichen des Fahrtziels auf der normalen Busspur öffentlicher Straßen weiterfahren, so ist die Höchstgeschwindigkeit auf 50 Kilometer in der Stunde begrenzt.

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Die genannten Geschwindigkeiten machen die Spurbusse zu einem ausgesprochen schnellen Verkehrsmittel. Ähnlich rasch können die Fahrgäste ihr Ziel in den meisten Fällen weder mit dem eigenen Wagen noch mit einem anderen Verkehrsmittel erreichen.

Für die Fahrgäste zählt aber auch ein hoher Komfort im Bus

Aber auch die Ausstattung der Spurbusse bietet einige Extras: Das beginnt mit lederbezogenen Sitzen und reicht über die Klimatisierung des Fahrzeugs bis zum kostenlosen Wifi und Steckdosen an den Sitzreihen, um Computer oder Mobiltelefon während der Fahrt aufzuladen. In der stark auf Studenten ausgerichteten Stadt Cambridge haben Fahrgeschwindigkeit wie Komfort im Laufe der Zeit eine Nachfrage geweckt, die heute weit über die ursprünglichen Prognosen hinausgeht. Dazu trägt auch bei, dass alle Haltepunkt über Realtime-Anzeigen der Verkehrssituation und die jeweils nächsten Verbindungen verfügen.

Busse auch für normalen Straßenverkehr geeignet

Eingesetzt werden Doppelstockbusse wie auch einstöckige Busse, die weitestgehend normalen Baureihen aus den Angeboten verschiedener Hersteller entsprechen. Außer der Komfort-Inneneinrichtung verfügen sie zusätzlich über kleine Räder, die die Fahrzeuge entlang der Busspuren aus vorgefertigten Betonelementen führen.

Diese Räder sorgen auch dafür, dass der einzelne Bus an jeder Haltestelle genau an der richtigen Stelle stoppt. Da die Busse normalen Stadtbussen äußerst ähnlich sind, sind sie auch für den Betrieb auf öffentlichen Straßen außerhalb der Spurbus-Strecken zugelassen.

Streckenbau hat länger als erwartet gedauert und auch mehr gekostet

Mit dem Bau der ersten Strecke wurde 2007 begonnen. Der Betrieb wurde allerdings erst 2011 aufgenommen nachdem es – vor allem durch Überschwemmungen der Baustellen – zu erheblichen Zeitverzögerungen und Kostenüberschreitungen gekommen war. Die Hauptstrecke, die von Cambridge-Bahnhof bis nach Huntington führt und abschnittsweise auch von Bussen der anderen Strecken befahren wird, kostete schließlich umgerechnet knapp 220 Millionen Euro. Die bauliche Infrastruktur gehört der Öffentlichen Hand, die die Strecken alle fünf Jahre ausschreibt.

Busunternehmen müssen für Spurnutzung an öffentliche Hand zahlen

Derzeit werden zwei Strecken von dem Bus-Großunternehmen Stagecoach betrieben, während die dritte Strecke von Whippet, einem deutlich kleineren Unternehmen befahren wird. Montags bis Samstags müssen die Busgesellschaften für die Zeit zwischen 7 bis 19 Uhr Gebühren für die Nutzung der Spurbus-Strecken an die Öffentliche Hand bezahlen. Während der übrigen Tages- und Nachtzeiten sowie am Sonntag können die Busbetreiber die Strecken abgabenfrei benutzen. Im Laufe der Zeit sind Nachfrage und Verkehrsangebot gerade auch während der Abendstunden und am Sonntag sehr stark gestiegen. Insgesamt hat die Nachfrage schon nach einem Jahr um 40 Prozent über den Prognose-Werten gelegen.

 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

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