Giftstoffe freigesetzt 28.08.2014, 15:24 Uhr

US-Studie: 40 Prozent des Mülls wird weltweit unkontrolliert verbrannt

Über 40 Prozent des weltweit entstehenden Mülls wird in offenen Feuern unkontrolliert verbrannt: Das haben amerikanische Wissenschaftler jetzt herausgefunden. Dabei entstehen giftige Stoffe, die Mensch und Umwelt gleichermaßen bedrohen. 

Offenes Müllfeuer auf den Philippinen.

Offenes Müllfeuer auf den Philippinen.

Foto: Global Environment Facility

Aus den Augen, aus dem Sinn: Weltweit verbrennen Menschen ihren Müll, viel davon in offenen Feuern abseits von offiziellen Müllverbrennungsanlagen. Mehr als 40 Prozent betrage der Anteil des  Abfalls, der einfach in Brand gesteckt werde, so eine neue Studie amerikanischer Forscher – das sind rund eine Milliarde Tonnen pro Jahr. Die absolute Menge wird dabei immer größer: Der Konsum der Menschen steigt stetig an, entsprechend wächst auch der Abfallberg.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Planungsingenieur (w/m/d) Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH-Firmenlogo
Softwareentwickler und Softwaretester im Bereich virtuelle Simulation (gn) ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
Max-Planck-Institut für Kernphysik-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) als Leitung der Betriebstechnik Max-Planck-Institut für Kernphysik
Heidelberg Zum Job 
ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH-Firmenlogo
Senior Softwareentwickler Missionsautomatisierung für FCAS (gn) ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Berlin, Fürstenfeldbruck, Koblenz Zum Job 
ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH-Firmenlogo
Expert Systems Engineering Drohnenabwehr (gn) ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
Kölner Verkehrs-Betriebe AG-Firmenlogo
Ingenieur*in Betriebsleiterbüro (m/w/d) Kölner Verkehrs-Betriebe AG
Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Automatisierungstechniker (m/w/d) Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG
Stolberg Zum Job 
GDMcom-Firmenlogo
Teamleiter Automation (m/w/d) GDMcom
Leipzig Zum Job 
STC Germany GmbH-Firmenlogo
Ingenieur/Techniker vorzugsweise für Hochfrequenztechnik (m/w/d) STC Germany GmbH
Frontenhausen Zum Job 
GDMcom-Firmenlogo
Sachbearbeiter für Verwaltung von Liegenschaften und Dienstbarkeiten (w/m/d) GDMcom
Leipzig Zum Job 
GDMcom GmbH-Firmenlogo
Systemingenieur für Informations- und Telekommunikationstechnik (m/w/d) GDMcom GmbH
Leipzig Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
(Lead) Ingenieur EMSR-Technik (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Straßenplanung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur für Bauvorbereitung und -leitung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten Zum Job 
Zink Ingenieure GmbH-Firmenlogo
Landschaftsarchitekt / Ingenieur (m/w/d) Zink Ingenieure GmbH
Lauf, Offenburg, Teningen Zum Job 
Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) - CVD-Diamant-Technologie Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF
Freiburg im Breisgau Zum Job 
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Elektrotechnikingenieur/-techniker (m/w/i) für die Prüfung von Messsystemen IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
Mehler Vario System GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Bereich Entwicklung neue Systeme Mehler Vario System GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Bauingenieur als Projektleiter Bau und Erhaltung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten Zum Job 
ONEJOON GmbH-Firmenlogo
Techniker / Ingenieur (m/w/d) für unser Test Center im Bereich Anlagenbau / Thermoprozesstechnik ONEJOON GmbH
Bovenden Zum Job 

Immer mehr Plastikprodukte und Elektronikgeräte landen auf dem Müll

Besonders viel Müll produzieren China, die USA, Indien, Japan, Brasilien und Deutschland – Länder mit durchaus unterschiedlichen Entwicklungsstadien und Müllentsorgungssystemen. Und da zunehmend Plastik und Elektronik weggeworfen wird, landet dieses natürlich auch in den offenen Feuern, in denen schon lange nicht mehr nur Holz- und Essensreste verbrennen. 

Restlos verschwinden die Abfälle jedoch nicht: Beim unkontrollierten Abfackeln, wie es besonders stark in Ländern ohne Deponien oder Müllverbrennungsanlagen geschieht, bleiben neben Asche auch jede Menge Feinstaub, Quecksilber und gesundheitsschädliche Kohlenwasserstoffe zurück, die als Emissionen aufsteigen.

Die Folgen für die Umwelt waren bisher unbekannt

Wie viel das ist und welche Folgen für die Umwelt entstehen, war bisher unbekannt – bis sich die Forscherin Christine Wiedinmyer vom US National Center for Atmospheric Research in Boulder gemeinsam mit ihren Kollegen dieses Themas angenommen hat. Unterstützt wurden sie von Wissenschaftlern der University of Montana und der amerikanischen Umweltschutzbehörde.

Dafür sammelte das Team Daten zu Bevölkerungszahlen, zur Müllproduktion und offizielle Statistiken zur Müllentsorgung für jedes Land der Erde. Daraus ermittelten sie, wie viel Abfall nicht in offiziellen Müllverbrennungsanlagen oder auf Deponien landet und den Anteil der bei der offenen Verbrennung erzeugten giftigen Stoffe, die in die Luft aufsteigen. Vor allem China, Brasilien, Indien, Pakistan, Mexiko und die Türkei lägen weit vorn bei der ungeregelten Verbrennung, so die Studie – Länder mit steigenden Bevölkerungszahlen.

Der Gastarbeiter Khaled aus Bangladesch läuft durch schwelende Abfallreste am 21. März 2014 auf der Müllinsel Tilafushi, Malediven. Die Malediven-Insel war einst eine türkisblaue Lagune im Indischen Ozean, bis die Regierung in den 90er Jahren beschloss, dort einen Großteil des Mülls des Landes abzuladen. 

Der Gastarbeiter Khaled aus Bangladesch läuft durch schwelende Abfallreste am 21. März 2014 auf der Müllinsel Tilafushi, Malediven. Die Malediven-Insel war einst eine türkisblaue Lagune im Indischen Ozean, bis die Regierung in den 90er Jahren beschloss, dort einen Großteil des Mülls des Landes abzuladen. 

Quelle: dpa/Doreen Fiedler

Die Ergebnisse sind alarmierend: 29 Prozent aller Feinstaubemissionen und zehn Prozent der Quecksilberbelastung stammten von Müllfeuern, schreiben die Forscher in ihrem Beitrag für das Fachblatt „Environmental Science and Technology“. Dazu kämen polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, kurz PAK: Knapp zwei Drittel (64 Prozent) der in der Atmosphäre registrierten PAK sind laut der Studie von Müllfeuern freigesetzt worden.

Müllfeuer erzeugen fünf Prozent der weltweiten Treibhausgase

Alle diese Stoffe sind gesundheitsschädlich und werden mit Krebs, Herzinfarkten und neurologischen Schäden in Verbindung gebracht. Dazu kommen Ruß- und Rauchteilchen. Der Anteil der Müllfeuer an den weltweiten Emissionen von Treibhausgasen betrage im Durchschnitt fünf Prozent.

Mit der reinen Ermittlung dieser Daten sei es aber noch längst nicht getan, betont Autorin Wiedinmyer. „Die Studie war der erste Schritt, um das Ausmaß des Problems abzuschätzen“, sagt sie. Als nächstes müsse beobachtet werden, was mit den Schadstoffen in der Atmosphäre geschehe, wie sie sich verteilen und welche Populationen den größten Schaden erlitten. 

Ein Beitrag von:

  • Judith Bexten

    Judith Bexten ist freie Journalistin. Ihre Schwerpunkte liegen in den Bereichen Technik, Logistik und Diversity.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.