Zusätzliche Zugverbindung eröffnet 12.08.2014, 13:35 Uhr

Neuwagen in Duisburg auf die Schiene nach China gesetzt

Zum ersten Mal wurden am Montag fertig montierte Autos deutscher Hersteller vom Duisburger Hafen aus nach China per Zug in Containern transportiert. Bisher diente dieser über 10.000 Kilometer lange Landweg nur dem Transport von Auto-Ersatzteilen.

Der "Yuxinou"-Zug fährt am 29. März 2014 während des Besuches von Chinas Präsident Xi in den Duisburger Hafen ein: Seit dem 11. August transportiert er nicht nur Autozubehör, sondern auch in Deutschland gebaute Autos. Sie reisen dann in Containern den mehr als 10.000 Kilometer langen Weg bis ins Reich der Mitte. 

Der "Yuxinou"-Zug fährt am 29. März 2014 während des Besuches von Chinas Präsident Xi in den Duisburger Hafen ein: Seit dem 11. August transportiert er nicht nur Autozubehör, sondern auch in Deutschland gebaute Autos. Sie reisen dann in Containern den mehr als 10.000 Kilometer langen Weg bis ins Reich der Mitte. 

Foto: dpa/Federico Gambarini

Es ist schon eine Wahnsinnsstrecke von Deutschland nach Chongqing in China. Und die mehr als 10.000 Kilometer sollte ein Neuwagen vor seiner Erstzulassung im Zielmarkt China besser nicht auf der Straße zurücklegen. Deshalb gibt es den Direktzug, der diese Strecke bisher dreimal pro Woche abfährt. Jetzt ist eine vierte Zugverbindung pro Woche dazugekommen. „Das ist schon eine Hausnummer“, sagte der Sprecher des Duisburger Hafens, Julian Böcker. Bisher hat dieser Direktzug allerdings immer nur Einzelteile für die Automobilindustrie in China transportiert. Seit gestern allerdings hat dieser Zug einmal pro Woche 82 fertig montierte Premium-Fahrzeuge deutscher Hersteller an Bord und bringt diese in die chinesische Millionenmetropole Chongqing. Und das ist vollkommen neu.

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„Moderne Wiederbelebung der Seidenstraße“

Es war der Besuch des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinging am 29. März 2014 im Duisburger Hafen, der den Anstoß gab für diese neue Art der Verbindung zwischen Deutschland und dem Land der Mitte. Bei seinem Besuch hatte Xi Jinging die Hoffnung geäußert, Exporte nach China auf dem Landweg zu verstärken. „Die Schienenverbindung zwischen Asien und Europa hat großen Symbolcharakter für China“, sagte Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link: „Sie gilt als die moderne Wiederbelebung der Seidenstraße.“

16 Tage dauert die Reise auf dieser modernen Seidenstraße von Chongqing in den Nordwesten Chinas, die dann über die Dsungarische Pforte hinein nach Kasachstan führt. Ein weiter Bogen aus Schienen leitet den Yuxinou genannten Zug durch Russland hinein nach Weißrussland, bis er dann über Polen nach Deutschland gelangt, um dann im Hafen von Duisburg seine Fracht zu entladen.

Yuxinou ist ein Kunstwort

Begonnen hat diese Landverbindung im Sommer 2012 mit einer Zugfahrt einmal in der Woche. Der Yuxinou kann bis zu 650 Meter lang werden und transportiert dann 51 Standardcontainer. Der Zugname ist ein Kunstwort: Er setzt sich zusammen aus dem Kurznamen „Yu“ für die chinesische Metropole Chongqing. Dann folgen die chinesischen Worte „Xin“, was so viel wie „neu“ bedeutet und Ōu, was gleichzeitig für „Europa“, „Eisen“, „Weg“ und „Bahn“ steht. Seitdem ist das Interesse an den Bahnverbindungen zwischen China und dem Duisburger Hafen deutlich gewachsen. „Die Nachfrage ist spürbar gestiegen. Das ist eine tolle Entwicklung“, freut sich Duisport-Sprecher Julian Böcker, der an eine nachhaltige Wirkung für die Automobilbranche und den Logistik-Standort Duisburg glaubt.

Transport-Volumen in Richtung China bisher spärlich

Bislang war die Auslastung der Züge von China nach Duisburg deutlich höher als in der umgekehrten Richtung. Vor allem Elektronik-Artikel der Firmen Hewlett-Packard und Acer sind es bisher, die auf der langen Strecke von China nach Duisburg unterwegs waren.

82 Neuwagen werden auf dem Duisburger Logport in den Containern für den Zug nach China „eingeparkt

82 Neuwagen werden auf dem Duisburger Logport in den Containern für den Zug nach China „eingeparkt“.

Quelle: duisport/Reinhold

Auch der Auftragsfertiger Foxconn, der unter anderem die iPhones von Apple zusammenschraubt, stellte regelmäßig Container auf den Zug. Dazu gesellen sich Baustoffe, Bekleidung und Maschinenteile. Das Transport-Volumen auf dem an einen langen Lindwurm erinnernden Containerzug in umgekehrter Richtung nach China war dagegen eher spärlich.

„Wichtiger Beitrag zum Ausbau dieses Zugssystems“

Für den Duisburger Terminal DIT beginnt deshalb mit der Verladung in Deutschland gebauter Autos für China  eine neue Ära des Landtransportes: „Mit dem gestrigen Beginn der Verladung von Fertigfabrikaten deutscher Premiumhersteller auf dem Duisburger Terminal DIT wird somit ein wichtiger Beitrag zum Ausbau dieses Zugsystems geleistet“, betont Julian Böcker. Er ist überzeugt, dass davon der gesamte Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen profitieren wird.

Dieses Jahr 18 Millionen Neuwagen für China

Chinas Markt für Personenkraftwagen ist inzwischen der größte der Welt. Für dieses Jahr wird mit dem Absatz von rund 18 Millionen Neuwagen im Reich der Mitte gerechnet – in Deutschland werden 2014 gerade einmal drei Millionen neue Fahrzeuge auf den Straßen umherrollen.

Per Schiff mehr als einen Monat unterwegs

Die Reise im Zug bietet Vorteile im Vergleich zum Seeweg und zum Transport per Frachtflieger: Im Vergleich zum Seeweg sind die Zugverbindungen mehr als doppelt so schnell. Per Containerschiff sind die Waren ganze 20 Tage länger unterwegs, brauchen somit mehr als einen Monat bis zum Ziel. Der Landweg bietet damit einen deutlich messbaren Wettbewerbsvorteil für die verladende Wirtschaft. Und gegenüber einem Frachtflugzeug kostet der Transport der Container per Schiene nur die Hälfte.

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

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