Hoffnung durch Hirnschrittmacher 28.07.2014, 09:24 Uhr

Parkinson: Minielektrode im Hirn gegen das Zittern

Eine Minielektrode im Gehirn kann das unwillkürliche Zittern bei Parkinson-Patienten abschalten. Jetzt haben Schweizer Ärzte und Forscher diese Tiefe Hirnstimulation (THS) so stark verbessert, dass es keine Nebenwirkungen mehr gibt. Für die Betroffenen steigt die Lebensqualität deutlich.

Claudio Pollo vom Inselspital in Bern setzt einem Patienten eine Minisonde für die Tiefe Hirnstimulation (THS) ein. Die verbesserte Elektrode schaltet das lästige Zittern ab, unter dem Parkinson-Patienten leiden. 

Claudio Pollo vom Inselspital in Bern setzt einem Patienten eine Minisonde für die Tiefe Hirnstimulation (THS) ein. Die verbesserte Elektrode schaltet das lästige Zittern ab, unter dem Parkinson-Patienten leiden. 

Foto: Inselspital Bern/Susi Bürki

Die Parkinsonsche Krankheit zählt zu den häufigsten neurologischen Störungen, in Deutschland sind rund 160.000 Menschen von dieser unheilbaren Krankheit betroffen. Ausgelöst wird sie durch das Absterben der Nervenzellen im Mittelhirn, die für die korrekte Ausführung motorischer Bewegungen zuständig sind. Dort wird Dopamin ausgeschüttet, das die Aktivität anderer Areale vermindert. Bei Parkinson-Patienten fehlt das Dopamin und es kommt zu den typischen Symptomen wie das unwillkürliche Zittern. Das Absterben der Nervenzellen kann zwar nicht aufgehalten werden, aber Medikamente können die Symptome lindern, indem sie den Dopaminhaushalt regulieren.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Ingenieurgemeinschaft Trautmann Dingeldein-Firmenlogo
Architekt / Hochbauingenieur / Bauingenieur (w/m/d) für den Bereich Objekt- und Tragwerksplanung Ingenieurgemeinschaft Trautmann Dingeldein
Reichelsheim Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Produktmanager iTWO (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Vergabeingenieur (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
verschiedene Standorte Zum Job 
Ruhr-Universität Bochum-Firmenlogo
Dipl.-Ingenieur*in Fachrichtung Elektrotechnik (FH) oder vergleichbar (m/w/d) Ruhr-Universität Bochum
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) für die Planung Die Autobahn GmbH des Bundes
Stadtwerke Norderstedt-Firmenlogo
Planungsingenieur:in als Teamleiter:in (m/w/d) Infrastrukturausbau Stadtwerke Norderstedt
Norderstedt Zum Job 
Albert Handtmann Elteka GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Laboringenieur (m/w/d) Albert Handtmann Elteka GmbH & Co. KG
Biberach an der Riß Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) Informatik/Elektrotechnik Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin/Ingenieur (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
Eckerle Technologies GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Hydraulik (m/w/d) Eckerle Technologies GmbH
Malsch bei Karlsruhe Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Energietechnik Smart Grid (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abteilungsleitung (w/m/d) Bau, Baugrund- und Baustoffprüfung Die Autobahn GmbH des Bundes
Klinger und Partner GmbH-Firmenlogo
Projektleiter Tiefbau und Straße (m/w/d) Klinger und Partner GmbH
Stuttgart Zum Job 
SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Testingenieur Software für Entwicklungsprojekte (all genders) SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG-Firmenlogo
System Engineer für Entwicklungsprojekte (all genders) SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Hardware (all genders) SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Städtisches Klinikum Dresden-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Bau Städtisches Klinikum Dresden
Dresden Zum Job 
Panasonic Industrial DevicesEurope GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) in der industriellen Hardwareentwicklung Panasonic Industrial DevicesEurope GmbH
Lüneburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur Planung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes

Tiefe Hirnstimulation reguliert überaktive Hirnareale

Seit etwa 15 Jahren ist noch eine weitere Behandlungsmethode zugelassen, die ebenfalls direkt in die Hirnfunktion eingreift: Bei der sogenannten Tiefen Hirnstimulation (THS) wird eine wenige Quadratmillimeter kleine Elektrode in eines der überaktiven Areale im Gehirn eingepflanzt. Ein Schrittmacher mit Batterie, der unter die Haut am Schlüsselbein implantiert wird, versorgt die Elektrode über ein Kabel mit Strom. Der schwache Strom, den die Elektrode nun aussendet, hemmt die Aktivität der Hirnregion und reduziert die Bewegungsstörungen. Weltweit tragen bereits über 50.000 Parkinson-Patienten diesen sogenannten Hirnschrittmacher.

Verbesserte Minielektrode löst keine Muskelkrämpfe mehr aus

Die Tiefe Hirnstimulation hat allerdings auch unangenehme Nebenwirkungen, denn oft stimulieren die Hirnschrittmacher zu große Hirnregionen und lösen dadurch Muskelkrämpfe aus. Vom Inselspital in Bern kommen nun diesbezüglich gute Nachrichten. Dort haben die Ärzte im Zentrum für funktionelle Neurochirurgie zusammen mit Ingenieuren der Technischen Hochschule Lausanne die Tiefe Hirnstimulation deutlich verbessert.

Während der Operation erlaubt es der stereotaktische Rahmen am Kopf des Patienten, Kerngebiete des Gehirnes durch ein kleines Bohrloch im Schädel mit einer Genauigkeit von weniger als einem Millimeter zu erreichen.

Während der Operation erlaubt es der stereotaktische Rahmen am Kopf des Patienten, Kerngebiete des Gehirnes durch ein kleines Bohrloch im Schädel mit einer Genauigkeit von weniger als einem Millimeter zu erreichen.

Quelle: Inselspital Bern

Jährlich versorgt das Berner Universitätskrankenhaus etwa 50 Menschen mit einem Hirnschrittmacher. Das sind vor allem solche Patienten, die nicht auf die zur Behandlung eingesetzten Medikamente ansprechen. 13 Patienten haben inzwischen einen Hirnschrittmacher der neuen Generation. Wie sich zeigte, können die drei selektiv einschaltbaren Stromkontakte bestimmte Hirnregionen stimulieren, aber ohne Muskelkrämpfe hervorzurufen.

Forschungsleiter Claudio Pollo vom Berner Inselspital glaubt, dass etwa 10 bis 15 Prozent der Parkinson-Patienten von diesem medizinischen Fortschritt profitieren könnten. Wer früh genug operiert werde, habe sogar die Chance, seinen Beruf wieder ausüben zu können. Denkbar sei ein Einsatz der Minielektrode auch bei Patienten mit Tremor, einem Zittern, das auch als eigenes Krankheitsbild vorkommen kann. Auch bei anderen neurologisch begründeten Bewegungsstörungen, Epilepsie oder psychiatrischen Erkrankungen könne die Elektrode helfen. Über ihre Pilotstudie am Inselspital berichteten die Forscher in der englischen Fachzeitschrift Brain.

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.