Schweben mindestens 55 Sekunden 10.07.2014, 13:03 Uhr

Experiment mit Astronaut Gerst: Seifenblasen haben im Weltall eine höhere Stabilität

Ein Grund mehr für Kinder von einer Reise ins All zu träumen: Seifenblasen leben in der Schwerelosigkeit deutlich länger als auf der Erde. Ein Experiment dazu hat der deutsche Astronaut Alexander Gerst jetzt im Weltraum abgeschlossen. Und dabei auch erstaunliche Erkenntnisse gewonnen, die von der Industrie genutzt werden können. 

Um festzustellen, wie lange Seifenblasen in der Schwerelosigkeit tatsächlich überleben, führte Alexander Gerst das Experiment mit dem Haarshampoo der Astronauten, einem Strohhalm und einer Stoppuhr durch. Alle Seifenblasen schwebten durchschnittlich etwa eine Minute lang umher.

Seifenblasen platzen im All frühestens nach 55 Sekunden

Die erste Seifenblase platzte erst nach 55 Sekunden. „Die sind schon sehr stabil“, wunderte sich Gerst. Unter der Schwerkraft platzen Seifenblasen im Schnitt hingegen bereits nach etwa 20 bis 30 Sekunden. „Auf der Erde haben wir rund 100 Seifenblasen getestet und nur wenige blieben so lange stabil“, erklärt Dr. Matthias Sperl vom DLR-Institut für Materialphysik. Er betreut das Seifenblasen-Experiment für das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) vom Boden aus.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stadtbetrieb Wetter (Ruhr)-Firmenlogo
Bauingenieur/in (m/w/d) Fachrichtung Tiefbau / Straßenbau Stadtbetrieb Wetter (Ruhr)
Wetter (Ruhr) Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Brandschutzbeauftragte*r mit Zusatzfunktionen Tram (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Planungsingenieur (w/m/d) Streckenplanung Die Autobahn GmbH des Bundes
Uwe Wenzel WW-Personalkonzepte e.K.-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Wärmepumpensysteme und Regelungen Uwe Wenzel WW-Personalkonzepte e.K.
Großraum Hamburg Zum Job 
Landeshauptstadt München-Firmenlogo
Verkehrsingenieur*innen für die Verkehrswende (w/m/d) Landeshauptstadt München
München Zum Job 
Framatome-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) für nukleare Entsorgung Framatome
Karlstein am Main, Erlangen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Bauwerksprüfer (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur (w/m/d) Verfahrenstechnik Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Technische Universität Graz-Firmenlogo
Universitätsprofessur für Nachhaltige Antriebssysteme und angewandte Thermodynamik (m/w/d) Technische Universität Graz
Graz (Österreich) Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur (w/m/d) Elektrotechnik Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Lübeck Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
(Umwelt-)Ingenieur (w/m/d) für Boden, Abfall, Altlasten und Georisiken Die Autobahn GmbH des Bundes
Nürnberg Zum Job 
Fuest Familienstiftung-Firmenlogo
Bauzeichner, Bautechniker oder Innenarchitekt (m/w/d) Fuest Familienstiftung
Timm Technology GmbH-Firmenlogo
Sales Manager / Vertriebsingenieur (m/w/d) Timm Technology GmbH
Reinbek Zum Job 
Caljan GmbH-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur / Konstrukteur Sondermaschinenbau (m/w/d) Caljan GmbH
Halle (Westfalen) Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
(Senior) Projektmanager*in Niederspannung (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur* Produktmanagement für Navigationsdienste DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Langen (Hessen) Zum Job 
VAHLE-Firmenlogo
Ingenieur Automatisierungs- und Steuerungstechnik (m/w/d) VAHLE
Kamen, Großraum Dortmund Zum Job 
Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB-Firmenlogo
Patentingenieur (m/w/d) der Fachrichtung Physik und/oder Elektrotechnik mit der Möglichkeit zur Ausbildung zum "European Patent Attorney (m/w/d/)" Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB
München Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Flugsicherungsingenieur (w/m/d) DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB-Firmenlogo
Europäischer Patentanwalt (m/w/d) der Fachrichtung Physik, Informatik, Elektrotechnik oder Nachrichtentechnik Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB
München Zum Job 

Astronaut Gerst erklärt die Langlebigkeit der Seifenblasen im All durch die fehlende Schwerkraft. Gravitationsbedingt sammelt sich auf der Erde im unteren Teil der Blase zunehmend mehr Materie des Seifenfilms an. Oben hingegen wird die Hülle der Seifenblase immer dünner – bis sie letztendlich zerplatzt.

DLR-Projektleiter Sperl wunderte sich deshalb zunächst darüber, das Seifenblasen im Weltraum überhaupt platzen. „Dort oben wird die Luft durch die Ventilation bewegt, das könnte ein Grund sein“, vermutet Sperl nun. „Beim freien Schweben würden die Blasen außerdem an den Wänden der ISS zerplatzen, hält man sie deshalb mit einem Strohhalm fest, übt auch das wieder einen Einfluss auf die empfindlichen Seifenblasen aus.“

Treffen auf der Erde zwei Seifenblasen aufeinander, wird oftmals eine einzige größere Blase daraus. Das ist in der ISS nicht der Fall. Zwei aufeinander zufliegende Blasen blieben im Test getrennt voneinander und vereinigten sich nicht zu einer großen Blase.

Extrem hohe Stabilität

Die Stabilität der Seifenblasen ist im All weitaus größer als auf der Erde. Das bewiesen Tests mit Sicherheitsnadeln. „Die Wand der Seifenblase ist unter Schwerelosigkeit einfach dicker und gleichmäßiger als auf der Erde“, erklärt Sperl. Der Einstich der Nadel in die Seifenblase zerstörte sie nicht.

Zum Experiment gehörte auch der Versuch, farbiges Wasser auf die Seifenblase aufzutragen: Während schon ein einziger Tropfen Farbe auf der Erde die Seifenblase zum Platzen bringt oder einfach durch sie hindurch fällt, blieben sie im All einfach als rote Tupfen an der Hülle der Seifenblase hängen.

Die Ergebnisse des Seifenblasenexperimentes könnten auch von der Industrie genutzt werden, um beispielsweise besonders stabile Schäume zu produzieren. „Wenn wir hier oben herausfinden, wie es im Prinzip funktioniert, könnte man vielleicht auch auf der Erde unter Gravitation Schaumblasen mit dichteren Hüllen produzieren“, hofft Alexander Gerst.

Experiment aus Wettbewerb „Aktion 42“ entstanden

Die Idee zum Seifenblasenexperiment stammt von Zehntklässlern des Friedrich-Schiller-Gymnasiums in Marbach bei Stuttgart. Die These der Schüler, Seifenblasen leben in der Schwerelosigkeit des Alls länger als auf der Erde, bestätigte sich im Experiment.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hatte letztes Jahr zusammen mit der europäischen Weltraumorganisation ESA und der Stiftung Jugend forscht den Wettbewerb „Aktion 42“ ausgeschrieben. Schüler konnten dabei ihre Ideen für Experimente im All einreichen. Für die Untersuchungen durften nur weltraumtaugliche Gegenstände benötigt werden, die schon auf der Internationalen Raumstation ISS vorhanden sind. Mit dem Wettbewerb wollen die Organisatoren junge Menschen für Forschung und Wissenschaft begeistern. Ingenieur.de berichtete bereits darüber.

 

Ein Beitrag von:

  • Petra Funk

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.