Weniger Partikel im Abwasser 01.07.2014, 11:25 Uhr

Silber in Kleidung: Nanopartikel überstehen auch die Waschmaschine

Sie sind ein Wundermittel und zugleich umstritten: Silberpartikel auf Haltegriffen im Bus bekämpfen Bakterien, in Tennissocken und im Sportshirt wirken sie als Geruchshemmer. Jetzt haben Schweizer Forscher festgestellt, dass Silberpartikel in Nanogröße besser sind als ihr Ruf. Während herkömmliche Silberbeschichtungen in der Waschmaschine schnell auswaschen, sind Nanopartikel hartnäckiger.

Nationaltorhüter Manuel Neuer im Zweikampf mit dem Algerier Rafik Halliche beim 2:1-Sieg Deutschlands über Algerien bei der Fußball-WM in Brasilien: In Sporttrikots werden immer häufiger antibakteriell wirkende Silberpartikel eingesetzt. Jetzt haben Schweizer Forscher herausgefunden, dass umstrittene Nanopartikel eine Reinigung in der Waschmaschine viel besser überstehen als herkömmliche Silberpartikel. Diese werden deutlich schneller ausgewaschen.

Nationaltorhüter Manuel Neuer im Zweikampf mit dem Algerier Rafik Halliche beim 2:1-Sieg Deutschlands über Algerien bei der Fußball-WM in Brasilien: In Sporttrikots werden immer häufiger antibakteriell wirkende Silberpartikel eingesetzt. Jetzt haben Schweizer Forscher herausgefunden, dass umstrittene Nanopartikel eine Reinigung in der Waschmaschine viel besser überstehen als herkömmliche Silberpartikel. Diese werden deutlich schneller ausgewaschen.

Foto: dpa/Abedin Taherkenareh

Wer zählt schon, wie oft er täglich Kontakt mit Silber hat? Das Zählen wäre auch mühsam: Der Deostick am Morgen kann genauso Silberpartikel enthalten wie keimbelastete Oberflächen im Krankenhaus, das Wurstfach im Kühlschrank, die Haltestangen in der U-Bahn, die Sportsocken, die Fußballschuhe und das Trikot.

Silberionen sind seit langem wegen ihrer antimikrobiellen Eigenschaften beliebt. Seit es Silberpartikel auch in Nanogröße gibt, ist die Diskussion aufgeflammt, wie stark diese Nanopartikel in die Umwelt gelangen. Forscher des Technikinstituts Empa der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich geben jetzt Entwarnung. Demnach erlaubt sogenanntes Nanosilber nicht nur geringere Dosierungen, zugleich waschen sich diese Nanopartikel viel weniger aus als herkömmliche Silberpartikel.

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Vergleich zwischen Nano- und herkömmlicher Silberbeschichtung

Die Empa-Forscher haben nun silberbeschichtete Kleidung in die Waschmaschine gesteckt und das Abwasser auf Silberpartikel untersucht. Gewaschen wurde Kleidung mit herkömmlichen Silberpartikeln und mit Nanopartikeln. Dabei stellten die Forscher fest: Im Unterschied zu herkömmlichen Beschichtungen, aus denen eine Vielzahl verschiedener Silberpartikel im Abwasser nachgewiesen wurden, verlieren nanobeschichtete Silbertextilien laut Empa beim Waschen generell weniger Silber, weil bei einer Nanobeschichtung deutlich weniger Silber ins Textil eingearbeitet wird und dieses für die antibakterielle Wirkung dosierter freigesetzt wird.

Nanosilberpartikel werden in Sporttextilien nicht nur sparsamer eingesetzt als herkömmliche Silberpartikel. Beim Waschen gelangen auch weniger Nanopartikel ins Abwasser.

Nanosilberpartikel werden in Sporttextilien nicht nur sparsamer eingesetzt als herkömmliche Silberpartikel. Beim Waschen gelangen auch weniger Nanopartikel ins Abwasser.

Quelle: Empa/ETH Zürich

Forscher Bernd Nowack ist der Ansicht, dass diese Ergebnisse die künftige Analyse und den Umgang mit Silbertextilien verändern können. „Alle Silbertextilien verhalten sich ähnlich – ob nun nanobeschichtet oder herkömmlich“, so Nowack. Seiner Ansicht nach sollten Nanotextilien deshalb nicht nicht strikter reguliert werden als Textilien mit konventionellem Silber.

Herkömmliche Silberpartikel waschen sich sehr schnell aus

Zwischen 30 und 90 Prozent der Nanopartikel sind laut einer deutschen Untersuchung aus dem vergangenen Jahr bereits nach wenigen Wäschen im Waschwasser verschwunden – je nachdem, ob die Silberbeschichtung an der Oberfläche des Stoffs oder in den Fasern verarbeitet wurden. Das führt dazu, dass sich die Silberpartikel in der Umwelt anreichern können.

Denn die Silberpartikel, die über das Abwasser in die Kläranlage gelangen, reagieren bei Kontakt mit Luft und dem in geringen Mengen in der Luft enthaltenen Schwefel zu Silbersulfid. Das schwer lösliche Silbersulfid setzt sich im Klärbecken am Boden ab und wird dann mit dem Klärschlamm verbrannt und kann so in die Umgebung gelangen. Wird der Klärschlamm auf den Äckern als Bodenverbesserer eingesetzt, reichert sich auch dort Silbersulfid an.

 

Ein Beitrag von:

  • Andrea Ziech

    Redakteurin Andrea Ziech schreibt über Rekorde und Techniknews. Darüber hinaus ist sie als Kommunikationsexpertin tätig.

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