Millionenpanne für Russlands Raumfahrt 19.05.2014, 13:54 Uhr

Russische Proton-Rakete stürzt mit Kommunikationssatelliten ab

Die Serie der russischen Raketenpannen setzt sich fort: In der Nacht zum Freitag verglühte erneut eine russische Proton-Rakete samt Satellit nur neun Minuten nach dem Start über Kasachstan. Diese Panne kostet die russische Weltraumbehörde 150 Millionen Euro. Mit der russischen Sojus-Kapsel wird der deutsche Astronaut Alexander Gerst am 28. Mai ins All fliegen.  

Start einer Proton-M-Rakete vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan: Am Wochenende ist eine Proton-Rakete abgestürzt. Damit setzt sich die Pannenserie der russischen Raumfahrt fort. Bei russischen Missionen gab es seit 2008 sechs Fehlstarts mit der Proton-Rakete – bei ausländischen Missionen ging immer alles glatt.

Start einer Proton-M-Rakete vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan: Am Wochenende ist eine Proton-Rakete abgestürzt. Damit setzt sich die Pannenserie der russischen Raumfahrt fort. Bei russischen Missionen gab es seit 2008 sechs Fehlstarts mit der Proton-Rakete – bei ausländischen Missionen ging immer alles glatt.

Foto: Sergei Ilnitsky/dpa

Der Zeitpunkt ist denkbar ungünstig: Gerade erst verkündete Russland, dass Ende 2020 die Zusammenarbeit an der Internationalen Raumstation ISS mit den westlichen Staaten enden werde, da ereignete sich erneut eine schwerwiegende Panne in der russischen Raumfahrt.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur Planung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieur/Ingenieurin (m/w/d) Informatik/Elektrotechnik Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr
Mannheim Zum Job 
Wirtgen GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur im Bereich Kaltrecycling (m/w/d) Wirtgen GmbH
Windhagen Zum Job 
LTS Lohmann Therapie-Systeme AG-Firmenlogo
Leiter Haustechnik (m/w/d) LTS Lohmann Therapie-Systeme AG
Andernach Zum Job 
NORD-MICRO GmbH & Co. OHG a part of Collins Aerospace-Firmenlogo
Service Ingenieur - Fans (m/w/d) NORD-MICRO GmbH & Co. OHG a part of Collins Aerospace
Frankfurt am Main Zum Job 
Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin/Ingenieur (m/w/d) mit Master Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr
Mannheim Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Bauprojekte Gashochdruck (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
GOLDBECK West GmbH-Firmenlogo
Bauleiter (m/w/d) Elektrotechnik / Versorgungstechnik im Rhein-Ruhr-Gebiet GOLDBECK West GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
GOLDBECK West GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Elektrotechnik / Versorgungstechnik im Rhein-Ruhr-Gebiet GOLDBECK West GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
Cesra Arzneimittel GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Mechatroniker / Elektroniker / Industriemechaniker (w/m/d) - Betriebstechnik Cesra Arzneimittel GmbH & Co. KG
Baden-Baden Zum Job 
Stadtwerke Tübingen GmbH-Firmenlogo
Meister der Elektrotechnik (m/w/d) als Bauaufsicht und Netzführung Stadtwerke Tübingen GmbH
Tübingen Zum Job 
Knauf Unternehmensgruppe-Firmenlogo
Projektingenieur Werksplanung Mechanik (m/w/d) Knauf Unternehmensgruppe
Iphofen Zum Job 
Stadtwerke Tübingen GmbH-Firmenlogo
Elektromonteure (m/w/d) Stadtwerke Tübingen GmbH
Tübingen Zum Job 
Stadtwerke Tübingen GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Netzleitwarte Stadtwerke Tübingen GmbH
Tübingen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Planungsingenieur (w/m/d) Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Max-Planck-Institut für Kernphysik-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) als Leitung der Betriebstechnik Max-Planck-Institut für Kernphysik
Heidelberg Zum Job 
ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH-Firmenlogo
Softwareentwickler und Softwaretester im Bereich virtuelle Simulation (gn) ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH-Firmenlogo
Expert Systems Engineering Drohnenabwehr (gn) ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH-Firmenlogo
Senior Softwareentwickler Missionsautomatisierung für FCAS (gn) ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Berlin, Fürstenfeldbruck, Koblenz Zum Job 
Kölner Verkehrs-Betriebe AG-Firmenlogo
Ingenieur*in Betriebsleiterbüro (m/w/d) Kölner Verkehrs-Betriebe AG

Nur neun Minuten nach dem Start der russischen Trägerrakete vom Typ Proton vom Weltraumbahnhof Baikonur auf dem Weg ins All kam es in der Nacht zu Freitag zu einem extrem teuren Fehlstart. In einer Höhe von 161 Kilometern setzte eines der Triebwerke aus, erklärte Oleg Ostapenko, Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos. In der dritten Stufe des Antriebssystems soll es zu einer Fehlfunktion gekommen sein, woraufhin die Proton-Rakete vom Kurs abkam, abstürzte und in viele Einzelteile zerbrach. Angeblich seien jedoch nicht alle Teile komplett in der Atmosphäre verglüht, so dass einige davon in China den Boden erreichten.

Schon zum zweiten Mal: 21 Millionen Euro teurer Satellit verloren

Im Auftrag des Unternehmens „Kosmitscheskaja Swjas“ (Kosmische Verbindung) sollte der von der europäischen Airbus-Tochter Astrium gebaute, sechs Tonnen schwere Satellit „Express-AM4P“ ins All gebracht werden, um auch entlegenen Gegenden in Russland eine Internetverbindung zu ermöglichen.

Start einer Sojus TMA-11M im November 2013 auf dem Weltraumbahnhof Baikonur: Am 28. Mai startet der deutsche Astronaut  Alexander Gerst  mit einer Sojus zur ISS.

Start einer Sojus TMA-11M im November 2013 auf dem Weltraumbahnhof Baikonur: Am 28. Mai startet der deutsche Astronaut  Alexander Gerst  mit einer Sojus zur ISS.

Quelle: Sergei Chirikov/dpa

Dafür wurde der 21 Millionen Euro teure Satellit mit 63 Transpondern des C-, Ku-, Ka- und L-Bereiches sowie mit zehn Antennen ausgerüstet, um die Sicherung einer stabilen Abdeckung des gesamten Territoriums Russlands und der GUS-Länder zu gewährleisten. Basis für den Bau war der Eurostar E3000.

Dabei handelte es sich bereits um einen Ersatzsatelliten für den im Jahr 2011 durch einen Proton-Fehlstart verloren gegangenen Satelliten. Insgesamt soll die Mission nach Angaben der russischen Raumfahrtbehörde 150 Millionen Euro gekostet haben. Ein enormer Verlust für Roskosmos. Die Behörde hat nun eine Ermittlungskommission beauftragt, die Gründe für die erneute Panne herausfinden.

Mysteriöse Pannenreihe für die russische Raumfahrt

Die Pannenreihe in der russischen Raumfahrt ist mysteriös: Die seit 1965 eingesetzte Proton-Rakete ist seit 2008 extrem unzuverlässig, wenn es darum geht, Satelliten für Russland ins All zu befördern. Sämtliche andere Missionen hingegen funktionieren einwandfrei für andere ausländische Kunden wie zum Beispiel für den Fernseh-Satellitenbetreiber SES aus Luxemburg, für den die nächste Mission geplant ist.

Verantwortlich für die Abwicklung sämtlicher internationaler Aufträge ist das amerikanisch-russische Gemeinschaftsunternehmen ISL. Bei internationalen Missionen werden vor den Starts immer zusätzliche Qualitäts- und Prüfkontrollen durchgeführt. Sobald jedoch russische Missionen starten, kommt es aus ungeklärten Gründen immer wieder zu Fehlstarts. Aus unterschiedlichen Gründen wie falsch eingebaute Lagesensoren oder das Versagen der Oberstufe misslangen inzwischen sechs Starts.

Alexander Gerst startet am 28. Mai von Baikonur zur ISS

Der nächste Aufsehen erregende Start steht schon kommende Woche auf dem Fahrplan des Weltraumbahnhofes Baikonur: Der deutsche Astronaut Alexander Gerst wird gemeinsam mit zwei Kollegen aus den USA und Russland am 28. Mai um 21:56 MEZ mit einer Sojuskapsel zur ISS starten, wo er sechs Monate in der Schwerelosigkeit verbringen wird. 

Ein Beitrag von:

  • Petra Funk

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.