Elektroautos im Pendelbetrieb 06.05.2014, 06:58 Uhr

Batterien im E-Auto leiden durch dauernde Schnellladung

Elektrisch fahren ist einfach: Fahren und regelmäßig laden. Doch wie schlagen sich Elektroautos, wenn Sie täglich in einer Flotte eingesetzt werden? Sind Elektroautos alltagstauglich? Sind sie, wenn man vor allem beim Laden regelmäßig zwischen schnellem und herkömmlichen Laden wechselt. Zu diesem Ergebnis kommt das Elektromobilitätsprojekt „RheinMobil“ nach 100.000 gefahrenen Kilometern.

Seit Mai 2013 bringen die Elektrobusse Pendler aus dem Elsass ins Karlsruher Michelin-Werk. Zur gleichen Zeit sind Siemens-Mitarbeiter für Dienstfahrten zwischen den Werken Karlsruhe und Haguenau auf Elektrofahrzeuge umgestiegen. Erstes Ergebnis: Die Fahrzeuge lassen sich im Pendelbetrieb nur einsetzen, wenn sie nicht nur im Schnellladezyklus betrieben werden.

Seit Mai 2013 bringen die Elektrobusse Pendler aus dem Elsass ins Karlsruher Michelin-Werk. Zur gleichen Zeit sind Siemens-Mitarbeiter für Dienstfahrten zwischen den Werken Karlsruhe und Haguenau auf Elektrofahrzeuge umgestiegen. Erstes Ergebnis: Die Fahrzeuge lassen sich im Pendelbetrieb nur einsetzen, wenn sie nicht nur im Schnellladezyklus betrieben werden.

Foto: KIT

Es ist DAS Argument der Autohersteller für das Elektroauto: Nach nur einer halben Stunde sind Akkus im Schnellladezyklus zu 80 Prozent aufgeladen. Allerdings liegen bislang kaum Erkenntnisse vor, wie sich häufige Schnellladung etwa bei einem Flottenbetrieb auf die Batterieleistung im täglichen Straßenverkehr auswirkt. Das wurde nun in einem Test bei den Firmen Michelin und Siemens nachgeholt.

Seit mehr als einem Jahr waren bei Michelin sechs Kleinbusse und bei Siemens ein Elektroauto der Kompaktklasse für Strecken zwischen Karlsruhe und dem Elsass im Einsatz. Jedes der sieben Fahrzeuge legt im Monat durchschnittlich rund 3000 Kilometer zurück. „Die ersten 100.000 Kilometer haben uns ein wesentliches Ergebnis geliefert: Zwar ist die Schnellladung Voraussetzung für die hohe Auslastung, wir können aber nicht ausschließlich auf diese Technologie setzen“, zog Kevin Stella, einer der beiden Projektleiter am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), eine erste Bilanz. „Der richtige Ansatz ist der gesteuerte Mix aus schneller und konventioneller Ladung.“

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Albert Handtmann Elteka GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Laboringenieur (m/w/d) Albert Handtmann Elteka GmbH & Co. KG
Biberach an der Riß Zum Job 
Ruhr-Universität Bochum-Firmenlogo
Dipl.-Ingenieur*in Fachrichtung Elektrotechnik (FH) oder vergleichbar (m/w/d) Ruhr-Universität Bochum
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) Informatik/Elektrotechnik Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
Stadtwerke Norderstedt-Firmenlogo
Planungsingenieur:in als Teamleiter:in (m/w/d) Infrastrukturausbau Stadtwerke Norderstedt
Norderstedt Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin/Ingenieur (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abteilungsleitung (w/m/d) Bau, Baugrund- und Baustoffprüfung Die Autobahn GmbH des Bundes
Klinger und Partner GmbH-Firmenlogo
Projektleiter Tiefbau und Straße (m/w/d) Klinger und Partner GmbH
Stuttgart Zum Job 
SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG-Firmenlogo
System Engineer für Entwicklungsprojekte (all genders) SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Energietechnik Smart Grid (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Hardware (all genders) SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Testingenieur Software für Entwicklungsprojekte (all genders) SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Panasonic Industrial DevicesEurope GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) in der industriellen Hardwareentwicklung Panasonic Industrial DevicesEurope GmbH
Lüneburg Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur (w/m/d) Bauwesen Deponietechnik Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Berlin, Homeoffice möglich Zum Job 
Stadtwerke Görlitz AG-Firmenlogo
Referent Netztechnik (m/w/d) Stadtwerke Görlitz AG
Görlitz Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Architekt / Ingenieur im Hochbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Mitarbeiter für die Straßenbaubehörde (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten (Allgäu) Zum Job 
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst-Firmenlogo
Leitung (m/w/d) des Gebäudemanagements HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
Hildesheim Zum Job 
WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Planung / Bau Wärme WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH
Wuppertal Zum Job 
WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH-Firmenlogo
Leitender Ingenieur (m/w/d) Planung / Bau Wärme WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH
Wuppertal Zum Job 
WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Planung / Bau Wärme WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH
Wuppertal Zum Job 

Wenn das Auto länger steht, konventionell laden

Im Pendelverkehr hat sich gezeigt, dass durch die ausschließliche Nutzung der Schnellladung zwischen den einzelnen Batteriezellen kein Spannungsausgleich erfolgt (passives Balancing). Das bedeutet: Die Batteriezellen wurden unterschiedlich stark ge- und entladen. Auf Dauer hätte sich dadurch die nutzbare Kapazität der Batterie verringert. Die Lösung: Wenn das Auto länger steht  – etwa über Nacht – sollte unbedingt konventionell geladen werden. Dazu sind neun Stunden Ladezeit notwendig.

Das hat laut Stella einen weiteren Vorteil: „Das eröffnet die Möglichkeit, das Fahrzeug mit batteriebetriebener Klimaanlage im Sommer wie Winter vor Fahrtantritt auf die gewünschte Temperatur zu kühlen oder zu heizen. So lässt sich der Energieverbrauch während der Fahrt reduzieren, da die notwendige Energie nicht aus der Batterie entzogen wird.“

Im Winter hat sich gezeigt, dass die Elektroautos möglichst direkt nach einer Fahrt aufgeladen werden sollten. „Denn ist die Batterietemperatur zu niedrig, reduziert sich die Ladeleistung, um die Batterie zu schonen. Damit würde das Laden deutlich länger dauern“, so Stella. „Außerdem haben wir in den Wintermonaten gesehen, dass Witterung und Temperaturschwankungen zwar für einen Anstieg des Energieverbrauchs sorgen, die Betriebsfähigkeit und Verfügbarkeit der Fahrzeuge aber nicht einschränken.“

Elektrobusse künftig mit noch mehr Pendlerfahrten

Demnächst sollen die Autos noch stärker ausgelastet werden: Bei Michelin werden – angepasst an den Schichtplan –  mehr Pendlergruppen als jetzt zwischen dem Elsass und dem Werk in Karlsruhe befördert. Jedes Autos wird täglich mehrere hundert Kilometer fahren. Wofür die Schnellladung von nur 30 Minuten natürlich ein Muss ist.

Zeitgleich zum Test bei Michelin und Siemens läuft im Raum Stuttgart noch bis zum Sommer der Großversuch iZEUS mit 120 Elektroautos. Dort soll, auch unter Federführung des KIT, erprobt werden, welche Infrastruktur Elektroautos im Alltagsbetrieb benötigen.

Durchgeführt wurde die jetzige Testreihe bei Siemens und Michelin im Rahmen des  Elektromobilitätsprojekt „RheinMobil“, Teil des so genannten Schaufensters Baden-Württemberg, einem von vier Schaufenstern Elektromobilität der Bundesregierung in Deutschland.

Zum RheinMobil-Projekt gehören neben dem KIT, Michelin und Siemens auch das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI sowie der Mobilitätsdienstleister e-Motion Line (eML). Es ist eines von rund 40 Projekten im „Schaufenster Elektromobilität“ in Baden-Württemberg und wird vom Bund mit knapp einer Million Euro gefördert. Insgesamt wurden im April 2012  in Deutschland von der Bundesregierung vier Regionen als „Schaufenster Elektromobilität“ ausgewählt. Es fließen Fördermittel von 180 Millionen Euro. Bei den Projekten wird Elektromobilität an der Schnittstelle von Energiesystem, Fahrzeug und Verkehrssystem erprobt.

 

Ein Beitrag von:

  • Lisa von Prondzinski

    Die Journalistin und freie Redakteurin bedient die Fachbereiche Gesundheit, Wissenschaft und Soziales.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.