Weltraumschrott im Orbit 30.04.2014, 15:59 Uhr

Astronaut schießt spektakuläres Foto eines Trümmerteils

Glück am Abzug seiner Kamera hatte ein Besatzungsmitglied der Internationalen Raumstation ISS. Genau im richtigen Moment fotografierte er ein Trümmerteil, das mit Tausenden Kilometern pro Stunde vorbeiflog. 

Dieses spektakuläre Foto schoss ein Astronaut auf der ISS. Es zeigt ein vorbeifliegendes Trümmerteil. Solche Geschosse können mit bis zu 25.000 km/h unterwegs sein und sind eine stetige Bedrohung für die Internationale Raumstation. 

Dieses spektakuläre Foto schoss ein Astronaut auf der ISS. Es zeigt ein vorbeifliegendes Trümmerteil. Solche Geschosse können mit bis zu 25.000 km/h unterwegs sein und sind eine stetige Bedrohung für die Internationale Raumstation. 

Foto: NASA/JSC

700.000 Tonnen Weltraumschrott kreisen mittlerweile um die Erde. Dazu zählen kleine Metallteilchen aus Raketentriebwerken, Farbpartikel, abgesprengte Haltebolzen, Spannbänder, Schutzklappen und Schlackebrocken. Hinzu kommen hunderte von ausgemusterten Satelliten und Oberstufen der Raketen.

Ein zufälliges Foto eines herumfliegenden Trümmerteils ist jetzt einem Astronauten gelungen. Zum Zeitpunkt der Aufnahme flog das Teil sehr nahe an der Internationalen Raumstation ISS vorbei, die sich gerade über der Südspitze Afrikas befand. Dichte Wolke lagen über dem Südatlantik, angestrahlt von der schräg stehenden Sonne.

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ISS muss Weltraumschrott oft ausweichen

Das Müllproblem ist für die Raumfahrt recht gefährlich: So muss die Internationale Raumstation ISS immer öfter Ausweichmanöver vornehmen, damit es nicht zur Kollision kommt. Etwa 8500 Trümmerteile werden mit Radaranlagen und Teleskopen beobachtet, berichtet die Europäische Weltraumorganisation ESA. Diese will gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt 2017 einen Reparatursatelliten ins All schießen, der auch Weltraumschrott einsammeln kann.

Doch kleine Müllteile unter einem Zentimeter lassen sich von der Erde aus nicht erkennen. Sie können allerdings mit Geschwindigkeiten von bis zu 25.000 km/h große Schäden anrichten. Der Einschlag eines ein Zentimeter kleinen Teiles beschädigt einen Satelliten beispielsweise so stark wie eine Handgranate. 29.000 Teile von über zehn Zentimeter Größe und 750.000 Objekte ab einem Zentimeter vermuten Experten im Orbit. Hinzu kommen 170 Millionen Müllteile im Millimeterbereich.

Die Internationale Raumstation ISS muss ständig Trümmerteilen ausweichen. Schon ein Zentimeter kleine Teile hätten beim Aufprall die Wucht einer Handgranate. 

Die Internationale Raumstation ISS muss ständig Trümmerteilen ausweichen. Schon ein Zentimeter kleine Teile hätten beim Aufprall die Wucht einer Handgranate.

Quelle: NASA

Der größte Teil des riesigen Müllberges im All entstand durch Explosionen. Etwa 250 Mal hat sich übrig gebliebenes Antriebsmittel entzündet. Zudem haben Kollisionen großer Schrottteile kleinere hervorgebracht. Eine dieser Kollisionen ereignete sich am 10. Februar 2009. Damals kollidierte der US-amerikanische Satellit Iridium 33 mit dem abgeschalteten russischen Satelliten Kosmos 2251. Mindestens 2200 Trümmerteile sind hierbei entstanden. Aber auch verlorene Handschuhe und Werkzeuge von Astronauten fliegen durch die Erdumlaufbahnen.

Wissenschaftler entwickeln Strategien zur Müllvermeidung

Die Wissenschaftler sind sich der Gefahren bewusst und berieten sich auf der Europäischen Konferenz über Weltraumschrott im April 2014 im hessischen Darmstadt. Ingenieure, Wissenschaftler, Industrie, Hochschulen und Raumfahrtbetreiber beschäftigten sich dabei mit der Müllvermeidung. „Dieser Ansatz geht davon aus, die Entstehung von Weltraummüll von Anfang an zu verhindern“, erklärte Holger Krag, stellvertretender Leiter des ESA-Büros für Weltraumschrott in Darmstadt. Raketen nach dem Ausbrennen in die Erdatmosphäre zurückzuholen, um sie dort verglühen zu lassen, könnte eine Möglichkeit sein.

Eine weitere Option ist nach Ansicht der Experten die aktive Entfernung des Weltraumschrotts. Dabei würde ein Raumfahrzeug große Schrottteile im All einsammeln. „Das ist zwar sehr aufwendig“, meint Krag. „Aber der Aufwand scheint vertretbar zu sein, wenn man bedenkt, dass anderenfalls die Zukunft der Raumfahrt auf dem Spiel stehen könnte.“

Immerhin gibt es inzwischen neue Lasertechniken, mit denen man den Schrott besser erfassen und damit Kollisionen vermeiden kann. Aber wie das Foto aus der ISS zeigt: Manche Begegnungen kommen absolut überraschend.

 

Ein Beitrag von:

  • Petra Funk

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