0,0009 Millimeter dünne Elektroden 30.04.2014, 08:30 Uhr

US-Chemiker entwickeln biegsame Batterie für Wearables

Sie ist lediglich 0,25 Millimeter dick und biegsam wie Papier: eine neue Batterie, die US-Chemiker speziell für Wearables entwickelt haben. Zu ihren Geheimnissen zählen Elektroden, die aus einer nur 0,0009 Millimeter dicken Nickelfluorid-Schicht bestehen. Erste interessierte Unternehmen sollen bereits an der Tür der Rice University angeklopft haben.

Da der Markt für Smartphones mit einer Milliarde verkaufter Geräte im Jahr 2013 mittlerweile gesättigt ist, geht die Evolution mobiler Kommunikationsgeräte ihren nächsten Schritt. Jetzt kommen sogenannte Wearables, die der Benutzer direkt am Körper trägt. Zu den ersten großen Hoffnungsträgern dieses jungen Milliardenmarktes zählen Smartwatches. Motorola hat bereits die Moto 360 auf den Markt geschickt, eine Uhr, die mit einer Sprachsteuerung beispielsweise in Windeseile eine SMS verschicken kann. Apple könnte noch dieses Jahr mit der heiß ersehnten iWatch nachziehen.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stadtbetrieb Wetter (Ruhr)-Firmenlogo
Bauingenieur/in (m/w/d) Fachrichtung Tiefbau / Straßenbau Stadtbetrieb Wetter (Ruhr)
Wetter (Ruhr) Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Brandschutzbeauftragte*r mit Zusatzfunktionen Tram (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Planungsingenieur (w/m/d) Streckenplanung Die Autobahn GmbH des Bundes
Uwe Wenzel WW-Personalkonzepte e.K.-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Wärmepumpensysteme und Regelungen Uwe Wenzel WW-Personalkonzepte e.K.
Großraum Hamburg Zum Job 
Landeshauptstadt München-Firmenlogo
Verkehrsingenieur*innen für die Verkehrswende (w/m/d) Landeshauptstadt München
München Zum Job 
Framatome-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) für nukleare Entsorgung Framatome
Karlstein am Main, Erlangen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Bauwerksprüfer (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur (w/m/d) Verfahrenstechnik Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Technische Universität Graz-Firmenlogo
Universitätsprofessur für Nachhaltige Antriebssysteme und angewandte Thermodynamik (m/w/d) Technische Universität Graz
Graz (Österreich) Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur (w/m/d) Elektrotechnik Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Lübeck Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
(Umwelt-)Ingenieur (w/m/d) für Boden, Abfall, Altlasten und Georisiken Die Autobahn GmbH des Bundes
Nürnberg Zum Job 
Fuest Familienstiftung-Firmenlogo
Bauzeichner, Bautechniker oder Innenarchitekt (m/w/d) Fuest Familienstiftung
Timm Technology GmbH-Firmenlogo
Sales Manager / Vertriebsingenieur (m/w/d) Timm Technology GmbH
Reinbek Zum Job 
Caljan GmbH-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur / Konstrukteur Sondermaschinenbau (m/w/d) Caljan GmbH
Halle (Westfalen) Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
(Senior) Projektmanager*in Niederspannung (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur* Produktmanagement für Navigationsdienste DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Langen (Hessen) Zum Job 
VAHLE-Firmenlogo
Ingenieur Automatisierungs- und Steuerungstechnik (m/w/d) VAHLE
Kamen, Großraum Dortmund Zum Job 
Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB-Firmenlogo
Patentingenieur (m/w/d) der Fachrichtung Physik und/oder Elektrotechnik mit der Möglichkeit zur Ausbildung zum "European Patent Attorney (m/w/d/)" Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB
München Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Flugsicherungsingenieur (w/m/d) DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB-Firmenlogo
Europäischer Patentanwalt (m/w/d) der Fachrichtung Physik, Informatik, Elektrotechnik oder Nachrichtentechnik Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB
München Zum Job 

Die Stromversorgung der Wearables war bislang ihre Achillesferse. Denn Entwickler verlangen von Akkuherstellern wahre Wunderwerke. Batterien sollen nicht nur ausreichend Energie speichern, sondern auch klein, leicht und am besten biegsam sein.

0,0009 Millimeter Nickelfluorid-Schicht dient als Elektrode 

Ein Durchbruch in der Akkuforschung könnte nun US-Chemikern gelungen sein. Mitarbeiter der Rice University in Houston machten sich vor einiger Zeit auf die Suche nach einem Material, das die Vorteile von Graphen, Kohlenstoffnanoröhrchen und leitfähigen Polymeren mit ausreichender Speicherkapazität kombiniert. „Es gab bislang wirklich gute, flexible Speichersysteme auf Kohlenstoffbasis“, erklärt Wissenschaftler Yang Yang. „Aber Kohlenstoff hat nie die Speicherkapazitäten anorganischer Systeme erreicht.“ Den Durchbruch erzielte Yang schließlich mit einer hauchdünnen Schicht Nickelfluorid.

Die biegsame Batterie ist nur ein Viertelmillimeter dick. Die äußeren Lagen bestehen aus 900 Nanometer dünnen Nickelfluorid-Schichten mit winzigen Poren und dienen als Elektroden. Sie umhüllen eine Elektrolytschicht aus Kaliumhydroxid. 

Die biegsame Batterie ist nur ein Viertelmillimeter dick. Die äußeren Lagen bestehen aus 900 Nanometer dünnen Nickelfluorid-Schichten mit winzigen Poren und dienen als Elektroden. Sie umhüllen eine Elektrolytschicht aus Kaliumhydroxid. 

Quelle: Rice University

 Die Dicke dieser Schicht Nickelfluorid ist ziemlich unvorstellbar. Sie misst lediglich 900 Nanometer, also 0,0009 Millimeter. In diese Schicht ätzten die Chemiker unzählige Poren, deren Größe mit lediglich fünf Nanometern noch viel unvorstellbarer ist. Durch die Nanoporen erhalten die Nickelfluorid-Elektroden eine viel größere Oberfläche und damit eine größere Speiherkapazität. Anschließend bauten die Forscher eine Art Sandwich: Dabei nutzten sie zwei Nickelfluorid-Elektroden, um in Vinylalkohol eine feste, aber flexible Elektrolytschicht aus Kaliumhydroxid zu umhüllen. Das Ergebnis war eine nur einen Viertelmillimeter dicke, flexible Batterie.

Erste Firmen zeigen Interesse an biegsamer Batterie

 Verglichen mit einer Lithium-Batterie sei die neue Struktur einfach und stabil, erklärt Yang. „Sie verhält sich wie eine Batterie, aber die Struktur ist die eines Superkondensators.“ Die Struktur könne also elektrische Energie nicht nur auf elektrochemischem Wege speichern, sondern optional auch auf elektrostatischem. Das mache die Auf- und Entladung wesentlich schneller. Ein Versprechen, das angeblich schon mehrere interessierte Firmen angelockt hat. Die Batterie ließe sich laut Forschern industriell wahrscheinlich noch dünner herstellen oder für größeren Energiebedarf auch dicker und in mehreren Lagen.

Ausführlichen Labortests hielt der biegsame Akku bereits stand. Auch nach zehntausendmaligem Aufladen behielt der Prototyp 76 Prozent seiner Kapazität. Die Forscher konnten ihn außerdem mehr als tausendmal verbiegen. „Das ist nicht so einfach, weil Materialien mit so hoher Kapazität normalerweise brüchig sind“, sagt Yang. 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.