Fotos prügelnder Polizisten 24.04.2014, 15:15 Uhr

Twitter-Kampagne der New Yorker Polizei wird zum PR-Desaster

Ein Polizist richtet seine Waffe auf einen wehrlosen Menschen, ein anderer zehrt eine Frau an den Haaren. Mit solchen Fotos überschwemmten User den Twitter-Account der New Yorker Polizei. Dabei wollte die Behörde ihr Negativ-Image mit einer Twitter-Kampagne aufpolieren.

Die PR-Kampagne der New Yorker Polizei auf Twitter geriet schnell außer Kontrolle. Tausende Menschen posteten Bilder, die Polizisten ins denkbar schlechteste Licht rücken. 

Die PR-Kampagne der New Yorker Polizei auf Twitter geriet schnell außer Kontrolle. Tausende Menschen posteten Bilder, die Polizisten ins denkbar schlechteste Licht rücken. 

Foto: Twitter/Screensho

Der Umgang mit den sozialen Medien im Internet ist manchmal schwierig. Man denke nur an die Geschichten, in denen pubertierende 16-Jährige Mädels via Facebook und Twitter zu ihrem Geburtstag einladen, ohne darauf zu achten, wer da so alles mitliest. In der Folge muss die Polizei dann oft einen Menschenauflauf von 500 bis 1000 Teenagern auflösen.

So etwas Ähnliches ist nun ausgerechnet dem New York Police Department NYPD passiert. Die Behörde hat schon ziemlich lange ein gravierendes Imageproblem und gilt als schnell prügelbereit und brutal. Dieses Negativimage wollte sie ausgerechnet über Twitter in ein Positivimage verwandeln. „Haben Sie ein Foto mit einem Mitglied des NYPD? Twittern Sie es und markieren es mit #myNYPD“, so lautete ihr Aufruf.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stadtbetrieb Wetter (Ruhr)-Firmenlogo
Bauingenieur/in (m/w/d) Fachrichtung Tiefbau / Straßenbau Stadtbetrieb Wetter (Ruhr)
Wetter (Ruhr) Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Brandschutzbeauftragte*r mit Zusatzfunktionen Tram (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Planungsingenieur (w/m/d) Streckenplanung Die Autobahn GmbH des Bundes
Uwe Wenzel WW-Personalkonzepte e.K.-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Wärmepumpensysteme und Regelungen Uwe Wenzel WW-Personalkonzepte e.K.
Großraum Hamburg Zum Job 
Landeshauptstadt München-Firmenlogo
Verkehrsingenieur*innen für die Verkehrswende (w/m/d) Landeshauptstadt München
München Zum Job 
Framatome-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) für nukleare Entsorgung Framatome
Karlstein am Main, Erlangen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Bauwerksprüfer (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur (w/m/d) Verfahrenstechnik Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Technische Universität Graz-Firmenlogo
Universitätsprofessur für Nachhaltige Antriebssysteme und angewandte Thermodynamik (m/w/d) Technische Universität Graz
Graz (Österreich) Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur (w/m/d) Elektrotechnik Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Lübeck Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
(Umwelt-)Ingenieur (w/m/d) für Boden, Abfall, Altlasten und Georisiken Die Autobahn GmbH des Bundes
Nürnberg Zum Job 
Fuest Familienstiftung-Firmenlogo
Bauzeichner, Bautechniker oder Innenarchitekt (m/w/d) Fuest Familienstiftung
Timm Technology GmbH-Firmenlogo
Sales Manager / Vertriebsingenieur (m/w/d) Timm Technology GmbH
Reinbek Zum Job 
Caljan GmbH-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur / Konstrukteur Sondermaschinenbau (m/w/d) Caljan GmbH
Halle (Westfalen) Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
(Senior) Projektmanager*in Niederspannung (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur* Produktmanagement für Navigationsdienste DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Langen (Hessen) Zum Job 
VAHLE-Firmenlogo
Ingenieur Automatisierungs- und Steuerungstechnik (m/w/d) VAHLE
Kamen, Großraum Dortmund Zum Job 
Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB-Firmenlogo
Patentingenieur (m/w/d) der Fachrichtung Physik und/oder Elektrotechnik mit der Möglichkeit zur Ausbildung zum "European Patent Attorney (m/w/d/)" Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB
München Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Flugsicherungsingenieur (w/m/d) DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB-Firmenlogo
Europäischer Patentanwalt (m/w/d) der Fachrichtung Physik, Informatik, Elektrotechnik oder Nachrichtentechnik Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB
München Zum Job 
Drei Polizisten nehmen eine Frau derart in die Mangel, dass sie scheinbar keine Luft mehr bekommt. Viele Menschen kritisieren die oft überzogen wirkende Gewaltbereitschaft der New Yorker Polizei. 

Drei Polizisten nehmen eine Frau derart in die Mangel, dass sie scheinbar keine Luft mehr bekommt. Viele Menschen kritisieren die oft überzogen wirkende Gewaltbereitschaft der New Yorker Polizei.

Quelle: Twitter/Screenshot

Die Resonanz war überwältigend: In kürzester Zeit gingen mehr als 10.000 Fotos ein. Einige wenige zeigten tatsächlich lächelnde Polizisten mit zufriedenen Zivilisten. Die meisten Fotos jedoch zeigten prügelnde Polizisten.

Polizisten prügeln und richten Waffen auf wehrlose Menschen

Und diese Bilder sind deutlich: Sie zeigen äußerst brutal vorgehende Polizisten, zeigen einen Uniformierten, der einer Frau an den Haaren zieht. Auf einem Foto richtet ein Polizist seine Waffe auf einen eindeutig wehrlosen Menschen. Eine Frau, die gerade von Beamten der Polizeibehörde weggetragen wird, twittert: „Wenn Sie nicht laufen können, machen Sie sich keine Sorgen, die Polizei trägt Sie. Sehr hilfsbereit!“

Es war ein Tweet des Accounts OccupyWallStreet, der dafür gesorgt hat, dass die als positive Imagekampagne gedachte Aktion der New Yorker Polizei so derartig entgleiten konnte. Eines der am meisten geteilten und favorisierenden Bilder zeigt einen Polizisten, der bei einer Occupy-Wallstreet-Demonstration mit einem Schlagstock auf Menschen losgeht.

Auch mit diesem Bild eines prügelnden Polizisten musste sich die Behörde auf ihrem Twitter-Account herumschlagen. 

Auch mit diesem Bild eines prügelnden Polizisten musste sich die Behörde auf ihrem Twitter-Account herumschlagen.

Quelle: Twitter/Screenshot

Es geht in dem Protest der Twitter-Gemeinde vor allem auch um das sehr umstrittene Stop-and-frisk-Programm der Polizei. Es erlaubt Polizisten in New York das Anhalten und Durchsuchen von Menschen auf der Straße ohne jeden erkennbaren Grund.

Im Jahre 2011 wurden in diesem Programm 684.000 Menschen von Polizisten behelligt und durchsucht. Der latent schlummernde Rassismus im Polizeiapparat der Metropole führte dazu, dass überwiegend latein- und afroamerikanisch aussehende Menschen betroffen sind.

Hashtag wird innerhalb weniger Minuten zum Bashtag

So ist aus dem Hashtag #myNYDP in Windeseile ein Bashtag geworden, in dem die Bürger der Metropole ihren Unmut über die Polizeibehörde genüsslich über den Twitter-Kanal absonderten. Das Hashtag stieg schnell zu den beliebtesten Themen auf Twitter in den USA auf.

Innerhalb von nur einem Tag wurde das Schlagwort mehr als 78.000 Mal verwendet. Das New York Police Department äußert sich zu dem Debakel so: „Das NYPD schafft neue Möglichkeiten, um effektiv mit der Community zu kommunizieren. Twitter bietet ein offenes Forum für den unzensierten Austausch und dies ist ein offener Dialog für unsere Stadt.“

Gewünscht hatte sich die New Yorker Polizei eigentlich Fotos, die Beamte und Bürger in freundschaftlicher Harmonie zeigen. Das Gegenteil ist eingetroffen. 

Gewünscht hatte sich die New Yorker Polizei eigentlich Fotos, die Beamte und Bürger in freundschaftlicher Harmonie zeigen. Das Gegenteil ist eingetroffen.

Quelle: Twitter/Screenshot

Kampagnen mit Sozialen Medien geraten schnell außer Kontrolle

Twitter und Co. haben schon viele positive Dinge bewirkt. Krisenherde wie die Krim oder Afghanistan werden heute von tausenden Menschen mit Smartphones kritisch begleitet. Menschenrechtsverletzungen werden tausendfach in Bild und Video festgehalten.

Das Problem bei Kampagnen im Internet und in den sozialen Netzwerken ist, dass sie sich sehr schnell verselbstständigen können. Diese globalen Medien funktionieren nicht so, wie es sich Behörden und Unternehmen ausdenken. Die Dynamik ist beachtlich, mit der solche unbedacht ins Netz gestellte Tweets in das exakte Gegenteil des Gewünschten umschlagen. Denn wenn ein Polizist heute zuschlägt, ist fast immer jemand dabei, der sein Smartphone auf die brutale Szene hält und fotografiert oder filmt. In das weltweite Netz ist es dann nur noch ein ziemlich kurzer Weg.

 

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.