Müllabfuhr wird zum Schatzsucher 22.04.2014, 07:00 Uhr

Sortiermaschine fischt jedes Jahr 1,5 Tonnen Platin aus Straßenschmutz

Rund 1,5 Tonnen Platin stecken in den 165.000 Tonnen Straßenschmutz, die Veolia Environmental Services jedes Jahr in England aufsammelt. Das Entsorgungsunternehmen will diesen Schatz retten. Mit Hilfe einer Sortiermaschine, die jetzt in der Grafschaft Warwickshire im mittleren England in Betrieb genommen wurde. 

Das Entsorgungsunternehmen Veolia Environmental Services bringt den Straßenkehricht zur Sortieranlage. Dort lassen sich mit Floating Tanks und mechanischen Sortiermaschinen die Edelmetalle ausfiltern. 

Das Entsorgungsunternehmen Veolia Environmental Services bringt den Straßenkehricht zur Sortieranlage. Dort lassen sich mit Floating Tanks und mechanischen Sortiermaschinen die Edelmetalle ausfiltern. 

Foto: Veolia Environmental Services

Das Entsorgungsunternehmen Veolia Environmental Services arbeitet  an einem neuen Verfahren, mit dem sich winzige Teilchen von Edelmetallen wie Platin, Palladium und Rhodium aus dem Straßenkehricht zurückgewinnen lassen. Das Unternehmen verfügt bereits über Verträge mit 40 britischen Städten.

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Sortieranlage in Warwickshire filtert Edelmetalle aus dem Dreck 

Wurde der Straßenkehricht bisher direkt auf Mülldeponien befördert, hat Veolia jetzt in Ling Hall in Warwickshire die erste Anlage in Betrieb genommen, um diese Metalle aus dem Dreck zu filtern. Das Unternehmen will insgesamt drei solcher Anlagen in Großbritannien einrichten. Gleichzeitig sucht man nach anderen Quellen für diese Metalle, etwa in Abwässern.

Metalle werden beispielsweise in Katalysatoren von Kraftfahrzeugen gebraucht. Kleinste Mengen werden ständig in Form von Feinstaub emittiert. Selbst Spuren von Gold und Silber lassen sich im Straßenkehricht finden. Das liegt daran, dass sich kleinste Teilchen von Kleidung, Schuhen und Schmuck abreiben und auf der Straßenoberfläche verteilen. 

Straßenreinigungsmaschinen sammeln den Kehricht von den Straßenbelägen auf. Dieser Straßendreck durchläuft dann in der Sortiermaschine eine Reihe von Prozessen zur Trennung der Edelmetalle von sonstigen Abfällen. Die Trennung erfolgt durch eine Art chemische Auswaschanlage, die verbleibende Feinstaubelemente, die die verschiedenen Edelmetalle enthalten, gesondert behandelt. 

Im Schmutz steckt Platin, Palladium und Rhodium 

„Wir suchen schon lange nach einer Lösung zur Förderung dieser Materialien und haben eine Strategie entwickelt, um Edelmetalle aus dem Kehricht zu gewinnen. Aus diesem Grunde trennen wir alles mit Floating Tanks und mechanischen Sortiermaschinen“, erläutert Richard Kirkman, Technischer Direktor der Veolia Anlage in Ling Hall. „In dem daraus gewonnenen feinen schwarzen Staub fanden wir sowohl Palladium und Rhodium, als auch Platin auf einem ähnlichen Niveau, wie es in Erzen, die aus der Erde abgebaut werden, vorkommt.“ 

In Großbritannien fallen jedes Jahr rund 440.000 Tonnen Straßenkehricht an. Veolia sammelt davon derzeit rund 165.000 Tonnen auf. Das Unternehmen erwartet, dass es mit der neuen Technologie jedes Jahr 1,5 Tonnen Platin gewinnen kann. Die Prognose für die Palladiumgewinnung liegt mit 1,3 Tonnen im Jahr ebenfalls vergleichsweise hoch. Das Edelmetall hat vor allem durch die sprunghafte Automobilnachfrage in China große Preissprünge erlebt. Neben dem Einsatz in der Elektronik, Photographie und Wasseraufbereitung wächst die Nachfrage als Elektrodenmaterial in Brennstoffzellen wasserstoffbetriebener Autos. 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

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