Titanschutz für Batterie 31.03.2014, 13:41 Uhr

Dreifacher Unterbodenschutz für Elektroauto Tesla S

Der Elektroautohersteller Tesla rüstet seinen Sportwagen Tesla S mit einem Unterbodenschutz aus Aluminium und Titan nach. Nach zwei Batteriebränden im letzten Jahr, die durch Unfälle ausgelöst worden waren, soll der Fahrzeugboden jetzt dreifach verstärkt werden.

Produktion des Elektroautos Tesla S: Der Boden wird nun mit einer Titanplatte und Alumuniumbügeln verstärkt, um zu verhindern, dass Hindernisse wie ein Stein die Akkus beschädigen und Feuer auslösen können.

Produktion des Elektroautos Tesla S: Der Boden wird nun mit einer Titanplatte und Alumuniumbügeln verstärkt, um zu verhindern, dass Hindernisse wie ein Stein die Akkus beschädigen und Feuer auslösen können.

Foto: Tesla

Aus der Sicht von Tesla-Inhaber Elon Musk war die Berichterstattung im letzten Jahr zu den Batteriebränden im Elektroauto Tesla S reichlich unfair. „Zwei extrem ungewöhnliche Kollisionen mit dem S-Modell führten zum Brand der Autos“, schreibt der Firmengründer in seinem Blog. „Diese Vorfälle brachten leider mehr Schlagzeilen als die anderen 200.000 durch Benzin ausgelösten Autobrände, die es in Nordamerika im vergangenen Jahr gegeben hat“, beschwerte sich Musk. In beiden Fällen hätte außerdem der Bordcomputer die Insassen rechtzeitig gewarnt, so dass sie austeigen konnten, bevor das Feuer überhaupt wahrnehmbar gewesen sei. Und selbst wenn sie im Auto geblieben wären, so Musk, „wären sie sicher geschützt gewesen durch den Feuerschutz aus Keramik und Stahl zwischen Batterie und Innenraum“.

Störobjekt kann im schlimmsten Fall als Rampe benutzt werden

Trotzdem will Elon Musk das Auto nachrüsten, um das „Risiko für das S-Modell praktisch gegen Null zu bringen und die Besitzer komplett zu beruhigen“. Seit Anfang März werden die Neuwagen der S-Serie deshalb mit einem dreifachen Unterbodenschutz ausgestattet. Die Besitzer älterer Modelle können ihren Tesla kostenlos beim nächsten Werkstattbesuch nachrüsten lassen.

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Der erste Bestandteil des neuen Unterbodenschutzes besteht aus einer abgerundeten hohlen Aluminiumstange, die das unerwünschte Objekt unter dem Auto im besten Fall ablenken soll. Falls das nicht möglich ist, soll das Objekt zum vorderen Teil der Karosserie gelenkt werden. Dort würde zwar der Windschutz aus Kunststoff durchbrochen, aber der Wagen bliebe fahrbar, auch nach dem Aufschlag. Als nächstes schützt ein sehr starkes, aber leichtes Titanblech die Batterie vor eindringenden Objekten. An diesem Punkt wären bereits die allermeisten Objekte abgelenkt oder zerstört worden, versichert Tesla.

„Für den seltenen Fall, dass doch noch ein unerwünschtes Objekt unter dem Karosserieboden intakt geblieben ist, haben wir einen dritten Schutz eingebaut“, so Musk. Es ist ein in einem spitzen Winkel zum Boden angebrachtes massives Aluminiumprofil, das die Energie eines Aufpralls absorbieren soll. Falls das Störobjekt weiter hartnäckig bleibt, würde das Auto es als Rampe benutzen und darüber fahren.

Behördliche Untersuchungen der Fahrzeugbrände wurden eingestellt

Mit den Veränderungen im Unterboden glaubt Tesla auch Batteriebrände verhindern zu können, die beim Aufprall nach hohen Geschwindigkeiten entstehen. Ein solches Feuer war letztes Jahr bei einem Tesla S in Mexiko ausgebrochen, nachdem das Unfallfahrzeug bei rund 180 km/h zuerst am Bordstein entlang geschrammt war, dann eine Betonwand durchbrochen hatte und schließlich an einem Baum gestoppt wurde. „Der Fahrer“, betont Elon Musk, „stieg ohne größere Verletzungen aus und das Feuer brach erst mehrere Minuten später im Vorderteil des Autos aus.“

Tesla hat 152 Tests mit dem neuen Unterbodenschutz durchgeführt. Alle Hindernisse wurden abgelenkt oder aber durch die Titanplatte zerstört.

Tesla hat 152 Tests mit dem neuen Unterbodenschutz durchgeführt. Alle Hindernisse wurden abgelenkt oder aber durch die Titanplatte zerstört.

Quelle: Tesla

In den 152 durchgeführten Tests hätte der neue Unterbodenschutz sämtliche Schäden verhindert, die ein Feuer auslösen könnten. „Wir haben die schlimmsten Fälle, die wir uns vorstellen konnten, ausprobiert, inklusive Tests mit Objekten aus gehärtetem Stahl wie etwa Anhängerkupplungen“, so Musk. In keinem der Tests habe die Umhüllung der Batterien Schaden genommen. Auf die Reichweite des Tesla S hätten die Veränderungen eine Auswirkung von 0,1 Prozent. Auch die Tests im Windkanal hätten keinerlei Veränderungen im Fahrverhalten gezeigt.

Die amerikanische Behörde für Straßen- und Fahrzeugsicherheit gab inzwischen bekannt, dass die Ende letzten Jahres aufgenommenen Untersuchungen gegen Tesla im Zusammenhang mit den Fahrzeugbränden eingestellt worden sind. Tesla-Chef Musk hatte die Behörde selbst um die Voruntersuchung gebeten.

 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

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