Offene Fragen zum Flug MH370 24.03.2014, 10:15 Uhr

Suche nach der verschollenen Boeing 777 konzentriert sich auf Indischen Ozean

Die Suche nach der Boeing 777, die seit dem 8. März auf ihrem Flug von Kuala Lumpur nach Peking verschwunden ist, konzentriert sich nun auf ein Gebiet im Indischen Ozean. Am Wochenende haben dort chinesische Aufklärungsflugzeuge weitere Wrackteile gesichtet. Dennoch bleibt es ein Rätsel, wie ein Flugzeug mit 239 Menschen an Bord stundenlang unbemerkt unterwegs sein kann. 

Abwurf von Bojen durch die australische Armee von einer Herkules C-130J. Die Bojen senden Funksignale über ihre Position und können Ortungssignale empfangen. Schlechte Sicht hatte tagelang die Suche nach Wrackteilen der vermissten Boeing 777 erschwert.

Abwurf von Bojen durch die australische Armee von einer Herkules C-130J. Die Bojen senden Funksignale über ihre Position und können Ortungssignale empfangen. Schlechte Sicht hatte tagelang die Suche nach Wrackteilen der vermissten Boeing 777 erschwert.

Foto: Commonwealth of Australia/Justin Brown

Nachdem Satellitenbilder die Aufmerksamkeit auf zwei mögliche Wrackteile gelenkt haben, die etwa 2500 Kilometer südwestlich der australischen Stadt Perth im Indischen Ozean treiben, haben nun chinesische Suchtrupps weitere Wrackteile gefunden. Die Koordinaten wurden an die australische Leitstelle weitergeleitet, Schiffe sind nun unterwegs in das Suchgebiet. Allerdings ist noch offen, ob es sich wirklich über Überreste der vermissten Maschine handelt.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
RWE Technology International GmbH-Firmenlogo
Projektmanager (m/w/d) Anlagenrückbau RWE Technology International GmbH
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
JOSEPH VÖGELE AG-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Elektrotechnik Hardwareentwicklung/Elektrokonstruktion JOSEPH VÖGELE AG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
Suche der australischen Luftwaffe nach Wrackteilen des vermissten Fluges MH370: Inzwischen wurden von chinesischen Suchtrupps weitere Wrackteile im Indischen Ozean entdeckt.

Suche der australischen Luftwaffe nach Wrackteilen des vermissten Fluges MH370: Inzwischen wurden von chinesischen Suchtrupps weitere Wrackteile im Indischen Ozean entdeckt.

Quelle: Commonwealth of Australia

Derweil wird viel spekuliert über den mysteriösen Flug MH370: Wie kann ein Flugzeug dieser Größenordnung einfach verschwinden und welche Szenarien der Geschehnisse sind denkbar?

Wie verlief der Flug MH370?

Am 8. März startete der Flug MH370 der Malaysia-Airlines mit 227 Passagieren und 12 Besatzungsmitgliedern von Kuala Lumpur aus in Richtung Peking. Die Boeing 777-200ER, die generell als sehr sicher gilt, sollte nach knapp 4500 Kilometern um 6:30 Uhr in der chinesischen Hauptstadt landen. Rund 45 Minuten nach dem Start verlieren die Fluglotsen den Kontakt zur Boeing, nachdem der Transponder nicht mehr funktionierte oder abgeschaltet wurde. Um 2:40 Uhr wird die Boeing in der Straße von Malakka geortet, hunderte von Kilometern abseits der Flugroute und offenbar in entgegengesetzter Flugrichtung. Danach kann die Boeing weder vom zivilen noch vom militärischen Radar geortet werden.

Welche Kommunikationssysteme gibt es in einer Boeing 777?

Es gibt mehrere Systeme, mit denen die Position des Flugzeuges geortet werden kann. Das Signal des Primärradar, das vom Boden aus gesendet wird, findet zunächst das Objekt am Himmel. Der sogenannte Transponder im Flugzeug verstärkt das reflektierte Signal und liefert darüber hinaus die Flughöhe und Geschwindigkeit sowie eine Kennung, die jedem Flugzeug eindeutig zugeordnet ist. Auch Codes für verschiedene Notfallsituationen können über den Transponder versendet werden, zum Beispiel „7500“ für eine Flugzeugentführung. Der Transponder kann per Schalter einfach ausgeschaltet werden, was manchmal notwendig ist, wenn zwei Flugzeuge sich relativ nahe kommen, etwa in Flughafennähe.

Pressekonferenz der malaysischen Regierung in Peking: Chinesische Suchtrupps haben am Wochenende weitere Wrackteile im Indischen Ozean gesichtet.

Pressekonferenz der malaysischen Regierung in Peking: Chinesische Suchtrupps haben am Wochenende weitere Wrackteile im Indischen Ozean gesichtet.

Quelle: dpa

Neben dem normalen Funk, mit dem Piloten ihre Position bekanntgeben, gibt es außerdem das ACARS: Aircraft Communications Addressing System. Mit diesem digitalen Datenfunksystem können Nachrichten außerhalb der Sprechfunkfrequenzen zwischen Flugzeug und Bodenstation übermittelt werden. Schließlich haben viele moderne Flieger und offenbar auch die Boeing 777 einen Sender an Bord, der mit Satellitensignal kommuniziert. Damit ist zwar keine präzise Ortung möglich, aber es lässt sich ein Radius, in dem gesendet wurde, festlegen.

Außerdem gibt es die Blackbox, die alle relevanten technischen Daten aufzeichnet und was in den letzten beiden Stunden im Cockpit gesprochen wurde. Die Batterie der Blackbox, die ein Signal zur Ortung aussendet, ist allerdings nach rund 30 Tagen leer. Danach wäre sie im Meer praktisch unauffindbar. Auch die Handys der Passagiere helfen nicht weiter, da sie über dem Meer keinen Empfang haben und die GPS-Chips die Position zwar feststellen, aber nicht übermitteln.

Welche möglichen Erklärungen für das Verschwinden der Boeing gibt es?

Von technischem Versagen über Pilotenfehler, Flugzeugentführung und Terroranschlag bis hin zu einem Suizid des Piloten werden die unterschiedlichsten Erklärungen in Betracht gezogen. Obwohl es für eine Flugzeugentführung, einen Terroranschlag oder einen Selbstmord des Piloten keine direkten Hinweise gibt, macht die Ermittler stutzig, dass die Boeing ohne jede Vorwarnung vom Radar verschwunden ist. Auch gibt es Vermutungen darüber, dass Radar und ACARS manuell abgeschaltet worden sind.

Landung eines indonesischen Suchhubschraubers auf einem Schiff in der Straße von Malakka: Inzwischen hat Indonesien die Suche in seinen Gewässern eingestellt.

Landung eines indonesischen Suchhubschraubers auf einem Schiff in der Straße von Malakka: Inzwischen hat Indonesien die Suche in seinen Gewässern eingestellt.

Quelle: dpa

Vor wenigen Tagen meldete sich der erfahrene Pilot Chris Goodfellow im amerikanischen Technologie-Magazin „Wired“ zu Wort. Goodfellow glaubt, dass ein Feuer den Piloten Zaharie Ahmad Shah zur Kursänderung bewogen habe, um auf der malaysischen Insel Pulau Langkawi landen zu können. Deshalb sei die Boeing auch in der Straße von Malakka geortet worden.

Das Feuer habe die Kommunikationssysteme zerstört und sei vermutlich mit starker Rauchentwicklung einhergegangen, was die Besatzung lahmgelegt habe. Das Flugzeug sei dann noch stundenlang mit Autopilot weitergeflogen, bevor es mit leerem Tank abstürzte. Zu dieser These würde auch passen, dass der junge Copilot Fariq Abdul Hamid um 1:19 Uhr (Ortszeit) noch ein „Alles klar, gute Nacht“ funkte. Zu diesem Zeitpunkt hätten die Piloten von dem sich langsam entwickelnden Feuer noch nichts bemerkt.

Gibt es frühere Fälle, in denen Flugzeuge verschwunden sind?

Das „Aviation Safety Network“, das zur internationalen Nonprofit-Organisation „Flight Safety Foundation“ gehört, hat zu dieser Frage neue Zahlen veröffentlicht. Aus den Unterlagen der Organisation gehe hervor, dass seit 1948 mindestens 88 Passagier-, Firmen-, Fracht- und Militärflugzeuge spurlos verschwunden seien.

Nach den Unterlagen des Aviation Safety Network sind seit 1948 mindestens 88 Passagier-, Firmen-, Fracht- und Militärflugzeuge verschollen. In zwei Drittel der Fälle verschwanden die Maschinen über dem Meer. 

Nach den Unterlagen des Aviation Safety Network sind seit 1948 mindestens 88 Passagier-, Firmen-, Fracht- und Militärflugzeuge verschollen. In zwei Drittel der Fälle verschwanden die Maschinen über dem Meer. 

Quelle: Aviation Safety Network

Die Zahl könne sich jedoch noch ändern, weil manchmal Wrackteile auch viele Jahre später noch verschollen geglaubten Flugzeugen zugeordnet werden könnten. So sei erst im August letzten Jahres das Wrack einer Antonov An-12 der indischen Luftwaffe 45 Jahre nach ihrem Absturz gefunden worden.

Sollte Flug MH 370 von Malaysia Airlines verschollen bleiben, wäre es die bisher größte Anzahl an Passagieren, die mit einem Flugzeug vermisst wird.

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.