Schwelbrand wurde teuer 14.01.2014, 15:57 Uhr

Vier Jahre Reparatur eines B-2-Bombers kostete USA eine Milliarde Dollar

Nach vier Jahren Reparatur und Ausgaben von deutlich mehr als einer Millarde US-Dollar hat die amerikanische Luftwaffe ihren 21. Langstreckenbomber vom Typ B-2 wieder in Betrieb genommen. Noch nie hat die US Air Force für die Wiederherstellung eines Flugzeugs so viel Zeit und Geld aufgewendet.

B-2-Bomber beim Auftanken in der Luft: Die US Air Force hat einen B-2 nach einem Brand 2010 auf Guam reparieren lassen. Die Reparatur dauerte vier Jahre und kostete mehr als eine Milliarde US-Dollar. Es war eine der teuersten Reparaturen der Welt.

B-2-Bomber beim Auftanken in der Luft: Die US Air Force hat einen B-2 nach einem Brand 2010 auf Guam reparieren lassen. Die Reparatur dauerte vier Jahre und kostete mehr als eine Milliarde US-Dollar. Es war eine der teuersten Reparaturen der Welt.

Foto: US Air Force

Als die Besatzung des B-2-Bombers mit dem Namen „Spirit of Washington“ im Februar 2010 auf der Andersen Air Force Base auf Guam die vier Triebwerke des Bombers anlassen wollte, geriet einer der Motor in Brand. Das Feuer konnte die bereitstehende Feuerwehr rasch löschen, so dass das Militär von einem „minor engine fire“ sprach, also einem kleinen Triebwerkbrand.

Ein Jahr später hieß es allerdings in einer weiteren Presseerklärung, dieser Brand sei „horrific“ gewesen, also erschreckend.

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Der tatsächliche Schaden war anfangs nicht sichtbar

Dieser massive Unterschied in der Bewertung lag an den schweren Schäden, die zunächst überhaupt nicht sichtbar waren. Denn obwohl das Feuer rasch gelöscht war, schmorte es weiter. Dabei wurden vor allem Bauteile aus Kohlenstofffaser-Verbundmaterial in Mitleidenschaft gezogen worden. Hinzu kam unter anderem, dass Rußpartikelchen die radar-abweisende Außenhaut des Flugzeugs bedeckten. Diese Russteile ließen sich nur mit einem aufwändigen chemischen Prozess entfernen.

B-2-Bomber auf der Rollbahn: Nach einem Brand in Guam waren auch Teile unter der Außenhaut aus Kohlenstofffaser-Verbundmaterial beschädigt, ohne dass das zunächst sichtbar war. Die Außenhaut musste zudem aufwendig von den Rußpartikeln gereinigt werden.

B-2-Bomber auf der Rollbahn: Nach einem Brand in Guam waren auch Teile unter der Außenhaut aus Kohlenstofffaser-Verbundmaterial beschädigt, ohne dass das zunächst sichtbar war. Die Außenhaut musste zudem aufwendig von den Rußpartikeln gereinigt werden.

Quelle: US Air Force

Würde der B-2 Bomber vom Hersteller Northrop Grumman noch gebaut, hätte es nahegelegen, einfach ein neues Flugzeug zu kaufen. Die Produktion war aber Mitte der Neunziger Jahre nach Fertigstellung der bestellten 22 Maschinen eingestellt. Die  Fertigungsanlagen würden bereits abgebaut. Die Folge war, dass einzelne der beschädigten Teile erneut gefertigt werden mussten, was nicht nur erhebliche Zeit in Anspruch nahm, sondern auch die Kosten in die Höhe trieb. In anderen Fällen mussten Komponenten aus dem Inneren der Maschine ausgebaut und mit beträchtlichem Aufwand repariert werden.

Lehren für zukünftige Fälle

Die Luftwaffe betont allerdings, dass sie aus dem Brand in Guam vielfältige Erkenntnisse gewonnen hat. So weiß die Air Force nun, dass Feuer im Inneren derartig komplexer Flugzeuge wie der B-2 nur äußerst schwer nachhaltig zu löschen sind. Zweitens bergen Feuer in Konstruktionen mit Verbundwerkstoffen die Gefahr eines langen Nach-Schmorens bei ständiger Gefahr der Wiederentzündung. Schließlich hat es sich als nahezu unmöglich erwiesen, durch die fast unzerstörbare Außenhaut des Flugzeugs an die Brandstellen heranzukommen.

Eine neue B-2 kostete zwei Milliarden US-Dollar

Die 22 Bomber für die US Air Force hatten seinerzeit je Stück ziemlich genau zwei Milliarden Dollar gekostet. Einer dieser Langstreckenbomber, die bislang nahezu über jedem Kriegsschauplatz der Amerikaner seit Beginn der Neunziger Jahre eingesetzt worden sind, war bei einer Notlandung in Guam zerstört worden. Nach der Reparatur der „Spirit of Washington“ fliegen alle verbliebenen 21 Bomber nun wieder. Sie haben eine Reichweite von rund 10.000 Kilometern und eine Bomben-Nutzlast von knapp 20 Tonnen.

 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

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