Aus Kosmetik in Nahrungskette 19.11.2013, 11:53 Uhr

Forscher haben Plastikteilchen in Lebensmitteln nachgewiesen

Guten Appetit: Plastik verschmutzt nicht nur die Weltmeere, sondern taucht inzwischen auch in Lebensmitteln auf. Forscher haben Mikroplastik in 19 verschiedenen Honig-Proben nachgewiesen und damit ihre Vermutung belegt, dass kleinste Plastikteilchen auch über die Luft verteilt werden und so in unsere Lebensmittel gelangen.

Plastikmüll verschmutzt nicht nur zunehmend die Meere. Jetzt sind mikroskopisch kleine Plastikkügelchen aus Kosmetikprodukten sogar im Honig aufgetaucht.

Plastikmüll verschmutzt nicht nur zunehmend die Meere. Jetzt sind mikroskopisch kleine Plastikkügelchen aus Kosmetikprodukten sogar im Honig aufgetaucht.

Foto: Hutner Petra/Litter Conference Berlin

Sie verunreinigen unsere Meere, unser Trinkwasser und sogar unsere Lebensmitteln: winzig kleine Plastikkügelchen, sogenanntes Mikroplastik. Wissenschaftler warnen schon lange vor diesen Fremdkörpern in unseren Lebensmitteln. Jetzt sind sie in der Nahrungskette beim Menschen angekommen.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
FH Münster-Firmenlogo
Mitarbeiter/in (w/m/d) zur Koordination der Schulkontakte FH Münster
Steinfurt Zum Job 
über ifp l Personalberatung Managementdiagnostik-Firmenlogo
Stellvertretende Leitung Bau- und Gebäudetechnik (m/w/d) über ifp l Personalberatung Managementdiagnostik
Rhein-Main-Gebiet Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Brückenprüfung Die Autobahn GmbH des Bundes
TAUW GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur:in (m/w/d) Hydro(geo)logische Modellierungen TAUW GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
PNE AG-Firmenlogo
Experte Technischer Einkauf für Windenergieanlagen (m/w/d) PNE AG
Hamburg, Husum, Cuxhaven Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Instandhaltungsmanager*in (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Rittal GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur / Prüfingenieur (m/w/d) Dynamik / Schwingungstechnik Rittal GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 
Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF-Firmenlogo
Wissenschaftler (m/w/d) - angewandte NV-Magnetometrie und Laserschwellen-Magnetometer Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Deutsche Rentenversicherung Bund-Firmenlogo
Teamleiter*in Bauprojekte Elektrotechnik (m/w/div) Deutsche Rentenversicherung Bund
Stadtwerke Frankenthal GmbH-Firmenlogo
Energieberater (m/w/d) Stadtwerke Frankenthal GmbH
Frankenthal Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Lead Ingenieur Elektrotechnik / MSR (m/w/d) Griesemann Gruppe
Köln, Wesseling Zum Job 
Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Konstrukteurin / Konstrukteur Maschinen und Anlagen Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG
Bad Säckingen Zum Job 
PARI Pharma GmbH-Firmenlogo
Senior Projekt-/Entwicklungsingenieur (m/w/d) in der Konstruktion von Medizingeräten PARI Pharma GmbH
Gräfelfing Zum Job 
ABO Wind AG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Umspannwerke 110kV für erneuerbare Energien ABO Wind AG
verschiedene Standorte Zum Job 
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Bauingenieur:in Maßnahmenentwicklung Netze (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abteilungsleitung (m/w/d) Umweltmanagement und Landschaftspflege Die Autobahn GmbH des Bundes
Residenzstadt Celle-Firmenlogo
Abteilungsleitung (d/m/w) für die Stadtplanung im Fachdienst Bauordnung Residenzstadt Celle
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Verkehrsbeeinflussungsanlagen Die Autobahn GmbH des Bundes
Hamburg Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Angebotsmanagement VIVAVIS AG
Ettlingen, Berlin, Bochum, Koblenz Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) Telematik-Infrastruktur Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 

Im Auftrag des NDR-Verbrauchermagazins „Markt“ untersuchte Professor Gerd Liebezeit vom Institut für Chemie und Biologie des Meeres der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg verschiedene Honigsorten auf Mikropartikel. Das Ergebnis war ernüchternd: 19 Honigproben enthielten Plastikfragmente  und Plastikfasern, in vier Proben fand Liebezeit sogar jene Plastikkügelchen, wie sie in Kosmetika eingesetzt werden.

Der NDR fand in einem Test zahlreiche Kosmetik- und Hygiene-Produkte, die Mikroplastik enthalten. Jetzt haben erste Hersteller angekündigt, auf Mikroplastik zu verzichten. Die kleinen Fasern haben Forscher inzwischen auch in Lebensmitteln nachgewiesen.

Der NDR fand in einem Test zahlreiche Kosmetik- und Hygiene-Produkte, die Mikroplastik enthalten. Jetzt haben erste Hersteller angekündigt, auf Mikroplastik zu verzichten. Die kleinen Fasern haben Forscher inzwischen auch in Lebensmitteln nachgewiesen.

Quelle: NDR

„Wir können davon ausgehen, dass das Mikroplastik überall in der Atmosphäre zu finden ist“, warnt Liebezeit. Die Untersuchungen haben die Vermutung bestätigt, dass sich Mikroplastikteilchen auch über die Luft verteilen und damit unsere Lebensmittel verunreinigen. Zwar seien die gefundenen Mengen gering und daher für den menschlichen Organismus nicht gefährlich. „Es geht darum, dass Fremdkörper in einem Lebensmittel sind, die da nicht reingehören“, so Liebezeit.

Erst im Fleece-Pullover und dann im Honig wiedergefunden

Neuartige Kleidung wie beispielsweise Fleece aus Polyester oder Polyacryl könnte ein Grund für diese Entwicklung sein. „Beim Waschen wird eine große Menge Fasern freigesetzt und beim Trocknen in der Luft verteilt“, erklärt Prof. Liebezeit. Da diese Polymere nicht abgebaut werden, verteilen sie sich in der Umwelt auf Blüten, Früchten und Getreide und werden von den Bienen in den Honig transportiert.

Professor Gerd Liebezeit fordert ein Plastikverbot in Kosmetikprodukten.

Professor Gerd Liebezeit fordert ein Plastikverbot in Kosmetikprodukten.

Quelle: NDR

Plastikkügelchen aus Duschgel gelangen ins Trinkwasser

Neueste Untersuchungen bestätigen, wie gefährlich der Einsatz von Plastikmaterial in der Industrie ist. Kunststoff baut sich nicht in der Natur ab. Jetzt wurde auch im Regenwasser das Plastikmaterial entdeckt, wie es in Kosmetika, speziellen Zahncremes und Duschgelen mit Peelingeffekten eingesetzt wird. Über das Abwasser gelangen die Kunststoffkügelchen, die meist aus Polyethylen bestehen, in die Umwelt und verteilen sich dort.

Die Industrie verwendet die aus Polyethylen hergestellten Mikroplastik-Teilchen, um ihren Produkten mehr Reinigungskraft zu verleihen. Manche Produkte bestehen schon zu zehn Prozent aus Plastikteilchen. „Die Verwendung von Plastikteilchen in Kosmetik- und Reinigungsprodukten sollte verboten werden“, fordert Liebezeit.

Selbst in den Produkten von Herstellern, die mit natürlichen Inhaltsstoffen werben, fanden die Forscher Plastikteile. Im Bild die betroffenen Produkte: das Frucht-Peeling von Garnier, das Apfel-Peeling von Yves-Rocher und das mit Plastikkugeln angereicherte Seesand-Peeling von Aok.

Selbst in den Produkten von Herstellern, die mit natürlichen Inhaltsstoffen werben, fanden die Forscher Plastikteile. Im Bild die betroffenen Produkte: das Frucht-Peeling von Garnier, das Apfel-Peeling von Yves-Rocher und das mit Plastikkugeln angereicherte Seesand-Peeling von Aok.

Quelle: NDR

Wie gefährlich diese Plastikteilchen sind, machten bereits Experimente an Miesmuscheln deutlich. Die Oldenburger Wissenschaftler konnten dokumentieren, dass sich die winzigen Plastikpartikel in das Gewebe der Muscheln einlagern und dort zu Entzündungen führten.

Herstellerfirmen wollen auf Plastik verzichten – frühestens in zwei Jahren

Einen ersten Erfolg hat die Berichterstattung des Verbrauchermagazins „Markt“ bereits: Die betroffenen Firmen haben angekündigt, in naher Zukunft auf Plastik in ihren Produkten zu verzichten. Firmen wie Unilever, The Body Shop und Johnson & Johnson wollen bis zum Jahr 2015 auf Mikroplastik verzichten. Proctor & Gamble kündigte den Ausstieg bis zum Jahr 2017 an.

Auf Anfrage erklärte das Bundesumweltamt, dass die Auswirkungen des Mikroplastiks auf die Umwelt untersucht werde. Entsprechende Forschungsaufträge seien vergeben worden. Es sei notwendig, künftig auch freiwillig auf den Einsatz von Mikroplastik zu verzichten, erklärte das Bundesumweltamt.

Ein Beitrag von:

  • Petra Funk

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.