Frostschutz gegen Verspätungen 07.11.2013, 13:17 Uhr

Bahn testet Glykol-Dusche als Schutz vor Schnee und Eis

Mit einer Glykol-Dusche will die Deutsche Bahn ihre Züge künftig vor Schnee und Eis schützen. Damit will das Unternehmen die üblichen Verspätungen im Winter reduzieren. Anfang Dezember startet ein Pilotprojekt im ICE-Betriebswerk der Bahn in Frankfurt am Main.

Im Vorbeifahren besprüht eine Pilotanlage mit 42 Düsen die Drehgestelle der ICE-Triebzüge mit einem Gemisch aus Glykol und Wasser. Dadurch sollen während der Fahrt 80 Prozent weniger Schnee und Eis haften bleiben. Enteisungen könnten zukünftig nur noch 15 Minuten dauern. Kostenpunkt: rund 800 000 Euro. 

Im Vorbeifahren besprüht eine Pilotanlage mit 42 Düsen die Drehgestelle der ICE-Triebzüge mit einem Gemisch aus Glykol und Wasser. Dadurch sollen während der Fahrt 80 Prozent weniger Schnee und Eis haften bleiben. Enteisungen könnten zukünftig nur noch 15 Minuten dauern. Kostenpunkt: rund 800 000 Euro. 

Foto: dpa/Boris Roessler

16 im internationalen Verkehr eingesetzte ICE-Züge sollen künftig während der Wintermonate im Betriebswerk der Bahn in Frankfurt mit einem Gemisch aus Glykol und Wasser eingesprüht werden. Das soll vor allem die Drehgestelle vor dem Vereisen schützen – für mindestens 24 Stunden. Das Glykol verteilt sich auf der gesamten Unterseite der Züge und damit auch auf Achsen, Federn und Halterungen. Das soll verhindern, dass dort während der Fahrt Eis und Schnee kleben bleiben.

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„Schnell fahrende Züge saugen den Schnee förmlich an, wie Staubsauger“, erläutert DB-Projektleiter Carsten Burmeister. Unter den Fahrzeugen wachsen daraus dicke Klumpen. Wenn sie sich lösen und auf das Gleisbett stürzen, wirbeln sie Schottersteine hoch, die mit Wucht von unten gegen das Blech der Züge schlagen und dort Schäden verursachen. Diese Schäden müssen repariert werden, weshalb im Winter der eh schon angespannte Wagenpark der Bahn weiter reduziert wird. Verspätungen sind die Folge.

Enteisung dauert nur noch wenige Minuten

Aufgetragen wird das Glykol von 42 Düsen, die am Boden installiert sind. Dabei erkennt die Anlage den Zug und wählt das dazugehörige Einsprühprogramm aus. Der Zug fährt mit 2 km/h über die Sprühdüsen, wobei die Bremsscheiben automatisch durch ein in der Steuerung hinterlegtes Programm ausgespart werden, um die Bremsleistung nicht zu verringern. Die Behandlung eines 200 Meter langen ICE dauert sieben Minuten.

Während der Behandlung abtropfendes Glykol wird durch eine 27 Meter lange und 3,8 Meter breite Gleiswanne aus Edelstahl aufgefangen, gefiltert und bei der nächsten Behandlung wiederverwendet.

Projektleiter Burmeister geht davon aus, dass die vorbeugende Behandlung insgesamt maximal 15 Minuten dauern wird. Derzeit müssen alle vereisten Züge vor der Wartung drei bis vier Stunden lang enteist werden. Burmeister rechnet mit 80 Prozent weniger Schnee an den Zügen, wenn sie mit Frostschutz fahren.

Neben dem Gleis der Pilotanlage wartet nun ein 3 000-Liter-Tank mit dem Glykol-Gemisch auf den Winter. Sobald die Temperaturen unter drei Grad sinken und Schnee zu erwarten ist, fahren die ersten ICE-Züge Richtung Amsterdam, Brüssel und Paris über die Anlage. Insbesondere auf der Strecke nach Paris war es im vergangenen Winter zu wetterbedingten Verspätungen und sogar Zugausfällen gekommen.

Zehn Anlagen für das gesamte Bahnnetz

800 000 Euro kostet die Glykol-Sprühanlage nach Angaben der Deutschen Bahn. Für das gesamte DB-Netz wären voraussichtlich zehn Anlagen nötig. Im kommenden Frühjahr soll das Pilotprojekt ausgewertet und entschieden werden, ob weitere Anlagen aufgestellt werden.

Die Bahn hat sich auch anderweitig auf den Winter vorbereitet: 37 Abtauanlagen stehen bereit. Rund 28 000 Mitarbeiter werden Bahnsteige, Gleise, Weichen und Bahnübergänge von Schnee und Eis befreien. 7500 Weichen bekamen spezielle Abdeckungen, um zu verhindern, dass sie von Eisbrocken blockiert werden. Die Heizungen, die das Einfrieren von Weichen verhindern sollen, sind nach Angaben der Bahn funktionstüchtig. Der Winter kann kommen. 

Ein Beitrag von:

  • Andrea Ziech

    Redakteurin Andrea Ziech schreibt über Rekorde und Techniknews. Darüber hinaus ist sie als Kommunikationsexpertin tätig.

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