Klimawandel lässt Seen absterben 28.10.2013, 12:09 Uhr

Gefahr durch Gifte produzierende Bakterien wächst

Cyanobakterien vermehren sich am schnellsten, wenn die Sonne intensiv scheint und das Wasser mit Düngemittelrückständen angereichert ist. Die Mikroorganismen verdrängen Pflanzen und Tiere. Sie können sogar Menschen vergiften. 

"Algenblüte":  Bei starker Sonneneinstrahlung und Düngemittelrückständen im Wasser vermehren sich Cyanobakterien explosionsartig. 

"Algenblüte":  Bei starker Sonneneinstrahlung und Düngemittelrückständen im Wasser vermehren sich Cyanobakterien explosionsartig. 

Foto: Oregon State University/Tim Otten

Wenn es warm wird im Frühjahr haben Cyanobakterien ihre beste Zeit. Sie beginnen, sich zu vermehren. In Verbindung mit Waschmittelrückständen und Dünger, der ausgewaschen wird, weil Landwirte ihn im Überfluss auf ihre Felder kippen, kommt es in stehenden Gewässern oft zu explosionsartigem Wachstum. Algenblüte nennt das der Volksmund, denn die urzeitlichen Bakterien hießen wegen ihrer blau-grünen Färbung einst fälschlich Blaualgen.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
FH Münster-Firmenlogo
Mitarbeiter/in (w/m/d) zur Koordination der Schulkontakte FH Münster
Steinfurt Zum Job 
über ifp l Personalberatung Managementdiagnostik-Firmenlogo
Stellvertretende Leitung Bau- und Gebäudetechnik (m/w/d) über ifp l Personalberatung Managementdiagnostik
Rhein-Main-Gebiet Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Brückenprüfung Die Autobahn GmbH des Bundes
TAUW GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur:in (m/w/d) Hydro(geo)logische Modellierungen TAUW GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
PNE AG-Firmenlogo
Experte Technischer Einkauf für Windenergieanlagen (m/w/d) PNE AG
Hamburg, Husum, Cuxhaven Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Instandhaltungsmanager*in (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Rittal GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur / Prüfingenieur (m/w/d) Dynamik / Schwingungstechnik Rittal GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 
Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF-Firmenlogo
Wissenschaftler (m/w/d) - angewandte NV-Magnetometrie und Laserschwellen-Magnetometer Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Deutsche Rentenversicherung Bund-Firmenlogo
Teamleiter*in Bauprojekte Elektrotechnik (m/w/div) Deutsche Rentenversicherung Bund
Stadtwerke Frankenthal GmbH-Firmenlogo
Energieberater (m/w/d) Stadtwerke Frankenthal GmbH
Frankenthal Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Lead Ingenieur Elektrotechnik / MSR (m/w/d) Griesemann Gruppe
Köln, Wesseling Zum Job 
Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Konstrukteurin / Konstrukteur Maschinen und Anlagen Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG
Bad Säckingen Zum Job 
PARI Pharma GmbH-Firmenlogo
Senior Projekt-/Entwicklungsingenieur (m/w/d) in der Konstruktion von Medizingeräten PARI Pharma GmbH
Gräfelfing Zum Job 
ABO Wind AG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Umspannwerke 110kV für erneuerbare Energien ABO Wind AG
verschiedene Standorte Zum Job 
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Bauingenieur:in Maßnahmenentwicklung Netze (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abteilungsleitung (m/w/d) Umweltmanagement und Landschaftspflege Die Autobahn GmbH des Bundes
Residenzstadt Celle-Firmenlogo
Abteilungsleitung (d/m/w) für die Stadtplanung im Fachdienst Bauordnung Residenzstadt Celle
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Verkehrsbeeinflussungsanlagen Die Autobahn GmbH des Bundes
Hamburg Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Angebotsmanagement VIVAVIS AG
Ettlingen, Berlin, Bochum, Koblenz Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) Telematik-Infrastruktur Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 

Cyanobakterien haben als Sauerstoffproduzenten vor Jahrmillionen die Entwicklung allen Lebens ermöglicht. Doch das ist nicht das Einzige, was aus ihrem Stoffwechsel hervorgeht. Zusätzlich scheiden sie diverse Gifte aus, die Fische und andere Pflanzen schädigen. Sie können sogar über die Nahrungskette in Menschen gelangen. Mit ihrem Absterben geben die Bakterien den Gewässern, in denen sie siedeln, oft den Rest. Sie sinken auf den Grund und werden von anderen Mikroorganismen abgebaut. Diese schaffen das nur, wenn sie genügend Sauerstoff tanken, der dann Fischen  und Pflanzen fehlt. Der See stirbt.

Man wird die Bakterien nicht mehr los

„Cyanobakterien sind die Küchenschaben der aquatischen Welt: Haben sie sich einmal ausgebreitet, wird man sie nicht mehr los“, sagt Timothy Otten von der University of North Carolina in Chapel Hill. Gemeinsam mit seinem Forscherkollegen Hans Paerl und Wissenschaftlern der Oregon State University hat Otten die Ursachen für das explosionsartige Wachstum der Bakterien und deren Stoffwechsel untersucht. Zu den gefährlichsten Giften, die sie produzieren, zählt Microcystin, das Leberzellen angreift. Die amerikanischen Forscher fanden heraus, dass sie dieses Toxin herstellen, um sich selbst gegen aggressive Sauerstoffmoleküle zu schützen. Diese entstehen durch Spaltung von organischen Molekülen wie Düngemittelrückständen durch das ultraviolette Licht der Sonne. Wegen der Klimaveränderungen erhöht sich weltweit die Sonneneinstrahlung, sodass die Lebensbedingungen für Cyanobakterien immer besser werden. Zumal die Sonne noch eine weitere Voraussetzung für das Wohlbefinden der Bakterien schafft. Sie sind umso aktiver, je wärmer das Wasser ist. Durch ihre schiere Masse verdrängen sie andere Wasserbewohner, die zwar auch Schutzmechanismen gegen aggressiven Sauerstoff besitzen. Die der Cyanobakterien sind jedoch weitaus mächtiger.

Da der Klimawandel – zumindest nicht kurzfristig – zu stoppen ist lässt sich das wilde Bakterienwachstum nur durch Vermeidung von Überdüngung vermeiden. Ein Wachstumsbeschleuniger ist bereits in Teilen Europas verschwunden. Phosphate in Waschmitteln wurden durch Nitrilotriacetat und andere Wirkstoffe ersetzt.

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.