James Dyson Award 2013 12.10.2013, 12:03 Uhr

Deutscher Pfiffikus steht mit Windrad für die Tasche im Finale

Mit einer portablen Windturbine, die es erlaubt, in Gebieten ohne Strom die Akkus elektrischer Geräte zu laden, hat ein angehende Industriedesigner der Hochschule Darmstadt die Endrunde der weltweit 20 besten Einreichungen des renommierten James Dyson Award durchgesetzt. Am 7. November kürt Sir James Dyson den Sieger.

Xarius ist eine kleine Windturbine für die Hosentasche, die schon ein laues Lüftchen in Strom umwandeln und speichern kann. Anschließend lässt sich beispielsweise ein Smartphone mit der Energie aufladen.

Xarius ist eine kleine Windturbine für die Hosentasche, die schon ein laues Lüftchen in Strom umwandeln und speichern kann. Anschließend lässt sich beispielsweise ein Smartphone mit der Energie aufladen.

Foto: Engelhorn

Die Welt des Staubsaugens hat der britische Designer Sir James Dyson mit dem nach ihm benannten staubsaugerbeutelfreien Staubsauger revolutioniert. Mit dem nach ihm benannten James Dyson Award will der Self-Made-Milliardär die Kreativität, das Querdenken und den Erfindungsgeist der nächsten Generation von Ingenieuren und Produktdesignern fördern. David Engelhorn, Student der Hochschule Darmstadt im Studiengang Industriedesign, ist jetzt mit seinem Projekt „Xarius“ von einer internationalen Jury aus Ingenieuren von Dyson unter die besten 20 Einreichungen des James Dyson Award 2013 gewählt worden.

„Entwickle etwas, das ein Problem löst“

Getreu der Aufgabe des James Dyson Awards „Entwickle etwas, das ein Problem löst“ hat David Engelhorn einen portablen Energieerzeuger entwickelt, der in Gebieten ohne Strom die Akkus elektrischer Geräte mithilfe von Windkraft auflädt. Der Pfiffikus hat seine Idee von den Bienen abgeschaut. Nicht das Problem, sondern ein Wunder der Natur habe am Anfang gestanden. „Das Bienenvolk übersteht den Winter auch bei Minusgraden in seinem Stock“, erläutert Engelhorn seinen gedanklichen Ansatz.

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Die kleine Turbine Xarius – hier mit ausgeklappten Flügeln – lässt sich über eine Schnur leicht befestigen, etwa an einem Zelt. Den durch den Wind gewonnenen Strom kann das Gerät in einem Miniakku speichern.

Die kleine Turbine Xarius – hier mit ausgeklappten Flügeln – lässt sich über eine Schnur leicht befestigen, etwa an einem Zelt. Den durch den Wind gewonnenen Strom kann das Gerät in einem Miniakku speichern.

Quelle: Engelhorn

Bienen bilden bei Kälte im Bienenstock eine Traube, um sich gegenseitig zu wärmen. Um die Wärme im Innern der Traube zu erhalten, zittert die äußere Bienenschicht kontinuierlich mit ihren Muskeln und Flügeln. Die emsigen Bienen wandeln so die Bewegung in Energie, also Wärme, um. Dieses Umwandlungsprinzip hat den angehenden Industriedesigner zu einer dreiflügeligen Windturbine inspiriert, die Energie in ihrem Innern speichern kann.

Xarius ist eine kleine und kompakte Windturbine

„Es gibt immer noch eine Menge Potenzial im Bereich der erneuerbaren Energien. Dass sich David von der Bionik inspirieren ließ, hat ihm ermöglich, aus seinem Design so viel Energie wie möglich heraus zu holen“, so die Ingenieure von Dyson über das Projekt Xarius. „Der Grundgedanke bei diesen Versuchen lag darin, von einem formal schlichten, kompakten Körper auszugehen, der sich zu einem Windfänger auffaltet“, erläutert Engelhorn den Prozess der Annäherung an das Endprodukt Xarius. „Die Form sollte für die bestehende Umgebung geeignet sein“, so der Designer. „Wind aus jeder Richtung aufnehmen, von alleine anlaufen, funktionstüchtig bei geringer Windstärke und leise sein.“

Industriedesigner David Engelhorn von der Hochschule Darmstadt: Xarius kann Wind aus jeder Richtung aufnehmen.

Industriedesigner David Engelhorn von der Hochschule Darmstadt: Xarius kann Wind aus jeder Richtung aufnehmen.

Quelle: Engelhorn

Xarius ist eine kleine und kompakte Windturbine, die aus einem ausklappbaren Drei-Flügel-System und einem im Inneren liegenden Stromgenerator besteht. Seine leichte und kompakte Form macht ihn zu einem perfekten Begleiter auf Rucksacktouren mit wenig Gepäck.

Xarius ist wohl durchdacht: Durch das angebrachte Seil mit integrierten Haken, lässt sich die Windturbine überall problemlos befestigen. Sobald sich das Seil spannt, öffnen sich die Flügel, die bereits bei sehr geringen Windgeschwindigkeiten zu rotieren beginnen. Der im Inneren liegende Akku wird so kontinuierlich aufgeladen. Eine am Befestigungshaken angebrachte Leuchtdiode zeigt bei Druck den momentanen Ladestatus des Akkus an. Dieser fest in Xarius integrierte Akku lädt dann den Akku des eigenen elektrischen Geräts, beispielsweise das Smartphone. Leuchtet die LED in einem pulsierenden Orange, so ist der integrierte Akku leer und muss neu aufgeladen werden.

650 Kreative aus 18 Ländern machten mit

Das Projekt des angehenden Industriedesigners wurde als eines von 20 Innovationen unter 650 von angehenden Designern und anderen Kreativen aus 18 Ländern eingereichten Projekten in die Endrunde des internationalen Design-Nachwuchspreises gewählt. Damit konnte sich Engelhorn mit seinem Xarius unter 87 deutschen Einreichungen bis in die Endrunde durchsetzen. Am Donnerstag, den 7. November, hat der gebürtige Heidelberger die Chance, von Sir James Dyson persönlich zum Gesamtsieger gewählt zu werden und ein Preisgeld von 30 000 britischen Pfund, rund 35 400 Euro, zu erhalten.

Der japanische Industriedesigner Mugi Yamamoto hat einen Drucker für Stapel entwickelt, der sich einfach durch einen Papierstapel frisst.

Der japanische Industriedesigner Mugi Yamamoto hat einen Drucker für Stapel entwickelt, der sich einfach durch einen Papierstapel frisst.

Quelle: Yamamoto

Große Konkurrenz für Xarius: Viele erstaunlich pfiffige Ideen dabei

Das wird schwer, denn auch die anderen Beiträge sind durchaus pfiffig. So hat der japanische Industriedesigner Mugi Yamamoto einen Drucker mit Namen „Stack“ für Stapel gebaut. Diesen äußerst kompakten Drucker setzt man einfach oben auf einen Stapel Papier. Der Drucker frisst sich förmlich durch den Papierstapel, der somit immer kleiner wird. Die bedruckten Seiten türmt „Stack“ oben auf sich drauf. „Als Student hatte ich ein kleines Zimmer und deshalb keinen Platz für einen großen Drucker, wie man ihn heute auf dem Markt findet. Dieses alltägliche, aber in der Welt des Designs wenig beachtete Objekt faszinierte mich, so dass ich ihm meine Diplomarbeit widmete“, sagt der Industriedesigner.

„Sono“ ist ein akustischer Filter, der es erlaubt, Geräusche zu eliminieren oder zu filtern, die sonst durch das Fenster dringen. Mit konzentrischen Breitband Antennen gewinnt das Gerät zusätzliche Energie, die es von WLAN-Signalen und anderen elektrischen Störquellen gewinnt. Dadurch sorgt das Gerät nicht nur für eine angenehmere Raumakustik, sondern reduziert gleichzeitig die Elektrosmog-Belastung. Entwickelt hat den Filter der gebürtige Wiener Rudolf Stefanich: „Einen Moment der Stille zu finden gehört in unserer hektischen und lauten Welt zu den eher seltenen Erfahrungen.“

„Sono“ ist ein akustischer Filter, der es erlaubt, Geräusche zu eliminieren oder zu filtern, die sonst durch das Fenster dringen. Im Bild ist das Gerät in der Mitte der Fensterscheiben zu sehen.

„Sono“ ist ein akustischer Filter, der es erlaubt, Geräusche zu eliminieren oder zu filtern, die sonst durch das Fenster dringen. Im Bild ist das Gerät in der Mitte der Fensterscheiben zu sehen.

Quelle: Stefanich

Preisgeld und Aufmerksamkeit bringen Ideen voran

Der Sieger des Wettbewerbs darf sich nicht nur auf Geld, sondern große Aufmerksamkeit und einen Schub für seine Erfindung freuen. So sagt etwa Vorjahressieger Dan Watson, der ein System entwickelt hat, das es kleinen Fischen ermöglicht, aus den Netzen der Fischer zu entkommen: „Dadurch, dass ich den James Dyson Award gewonnen habe, war es mir möglich, meine Firma SafetyNet Technologies zu gründen. Ich habe das Preisgeld genutzt, um meine Prototypen zu verbessern und zu testen.“ Die öffentliche Aufmerksamkeit habe ihm viele Türen geöffnet. „Ich war sogar im Fernsehen und habe Regierungsmitglieder getroffen. Die Zukunft für SafetyNet sieht sehr vielversprechend aus.“

Partner des James Dyson Award 2013 in Deutschland sind der Verband Deutscher Industriedesigner (VDID), der Rat für Formgebung und British Council, die britische Kulturvertretung in Deutschland. Ausgeschrieben wird der James Dyson Award von der James Dyson Foundation, eine von James Dyson gegründete Stiftung, die weltweit eng mit Schulen und Universitäten zusammenarbeitet.

 

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

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