Marktführer Frosta 20.08.2013, 08:59 Uhr

Tiefkühlgerichte nach dem Reinheitsgebot

Die Frosta AG hat nach eigenen Angaben als erste und einzige Tiefkühlmarke in Deutschland sämtliche Zusatzstoffe aus ihren Produkten verbannt. Für die Entwickler bedeutete das viel Detailarbeit sowie einige Streichungen aus der Palette. Das Ergebnis: kein Analogkäse, kein zugesetztes Aroma, keine großen E mit Zahlen dahinter.

In der Versuchsküche: Die Herstellung von Gerichten ohne Zusatzstoffe bedeutet für Produktentwicklerin Dörte Heise viel Detailarbeit. 

In der Versuchsküche: Die Herstellung von Gerichten ohne Zusatzstoffe bedeutet für Produktentwicklerin Dörte Heise viel Detailarbeit. 

Foto: Wolfgang Heumer

Als erster deutscher Lebensmittelhersteller entschloss sich die Bremerhavener Frosta AG vor zehn Jahren zum Verzicht auf sämtliche Zusatzstoffe. Seitdem lebt das Unternehmen bis in den Vorstand das selbst gesetzte Reinheitsgebot.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
C. Josef Lamy GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Fertigungstechnik C. Josef Lamy GmbH
Heidelberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur im Brückenbau für Neubau-, Ausbau- und Erhaltungsmaßnahmen (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Bauingenieur*in / Fachkraft für Arbeitssicherheit (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Abteilungsleitung Grunderwerb, Liegenschaftsverwaltung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten (Allgäu) Zum Job 
DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gemeinnützige GmbH-Firmenlogo
Techniker / Mitarbeiter technischer Dienst (m/w/d) DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gemeinnützige GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Konstruktiver Ingenieurbau/Brückenbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Gelnhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Fachrichtung Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
LVR-Klinik Köln-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur der Fachrichtung Versorgungstechnik / Technische Gebäudeausrüstung (m/w/d) LVR-Klinik Köln
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (m/w/d) Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur/in Planung Ingenieurbauwerke Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Experte Brückenprüfung (m/w/d) in unserer Niederlassung West Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur/in als Bauwerksprüfer (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
über maxmatch Personalberatung GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur / Fachplaner / Systemplaner Elektrotechnik (m/w/d) über maxmatch Personalberatung GmbH
Stuttgart, München, Ulm, Rosenheim Zum Job 
Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF)-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) in der Lieferantenbetreuung Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF)
Karlstein Zum Job 
Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur Raumlufttechnik (m/w/d) Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Elektrotechnik Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) konstruktiver Ingenieurbau/Brückenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (m/w/d) Vergabestelle Bauleistungen Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 
Cargill Deutschland GmbH-Firmenlogo
Maintenance Manager (m/w/d) Cargill Deutschland GmbH
Salzgitter Zum Job 
RITTAL GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Business Development Manager (m/w/d) Energietechnik RITTAL GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 

Am Anfang stand die Frage: Braucht Tiefkühlkost Konservierungsstoffe? „Braucht man nicht, denn durch das Tiefkühlen wird die Ware ja schon haltbar gemacht“, antwortet Felix Ahlers. Für den heutigen Vorstand der Frosta AG stand schnell fest: „Dann können wir auf die anderen Zusatzstoffe auch verzichten.“

Das Reinheitsgebot war die Chance, dem Betrieb ein eigenes Profil zu geben. Die beiden großen Mitbewerber auf dem Tiefkühlmarkt drohten damals den Bremerhavener Familienbetrieb aus dem Markt zu drängen.

Der Teufel steckt im Detail

Die Liste der Zusatzstoffe ist lang und umfasst heute 322 zugelassene Stoffe. Dabei sind es nicht potenzielle Gesundheitsgefahren, die vom Bundesamt für Risikobewertung (BfR) sogar verneint werden. „Letztlich geht es darum, dass der Verbraucher wirklich das bekommt, was ihm die Werbung suggeriert“, sagt Ahlers: „Sauberes, unverfälschtes Essen.“

Dass beim Thema Zusatzstoffe der Teufel im Detail steckt, erfuhren die Produktentwickler um Dörte Heise schon bald. „Das war richtig Detektivarbeit.“ Es ging ja nicht nur um die großen, kennzeichnungspflichtigen Zusatzstoffe: „Die Rieselhilfe im Salz gehört genauso dazu.“

Hälfte der Produkte gestrichen

Als den Entwicklern die Tragweite des Vorhabens bewusst wurde, habe es sie richtig gepackt, erklärt Heise. Jeden einzelnen Rohstoff und jeden Zulieferer nahmen sie unter die Lupe. Das Ergebnis der Detektivarbeit hatte Konsequenzen: Von seinerzeit 100 Produkten wurde die Hälfte gestrichen. Im Zweifelsfall entschied sich das Team zum Verzicht – in letzter Sekunde wurde so eine griechische Gemüsepfanne aus dem Programm genommen. Stein des Anstoßes waren geschwärzte Oliven.

Verglichen mit der Vorbereitung war die konkrete Produktentwicklung fast ein Kinderspiel. „Wir haben in der Versuchsküche einfach so gekocht, wie jeder es zu Hause machen würde“, berichtet Heise: „Daheim nimmt ja auch keiner Glutaminsäure, chemisch modifizierte Stärke, Trockenmilcherzeugnisse oder Hefeextrakt. Also brauchen wir das auch nicht.“ Geschmacksverstärker und Aromen sind bei Frosta überflüssig, es wird mit reinen und unverfälschten Gewürzen gearbeitet. Selbst der Knoblauch wird frisch geschält und zerkleinert. Und in der Gewürzküche steht eine große Pfeffermühle: „Mit frischen Zutaten schmeckt es einfach besser“, sagt Ahlers, der weiß, wovon er spricht: Lange bevor er die Unternehmensführung vom Vater übernahm, absolvierte er eine Lehre als Koch und arbeitete in Paris und Rom in renommierten Restaurants.

Mittlerweile Marktführer in Deutschland

Der Erfolg gibt dem Familienunternehmen recht: Mittlerweile ist Frosta Marktführer für tiefgekühlte Fertiggerichte in Deutschland. Zudem hat Ahlers ein eigenes Informationssystem für seine Kunden eingerichtet. Unter www.zutatentracker.de lässt sich für jedes Gericht herausfinden, woher die Zutaten kommen: „Wenn Fisch enthalten ist, können Sie feststellen, von welchem Schiff der Fisch wann gefangen worden ist.“

Und wenn dann immer noch Fragen offen sind, steht der Chef auch im Frosta-Blog Rede und Antwort. Die Beiträge werden in Echtzeit und ohne Zensur ins Netz gestellt – und landen zeitgleich auf den Smartphones der Vorstände und der Produktentwickler. 

Ein Beitrag von:

  • Bettina Reckter

    Bettina-Reckter

    Redakteurin VDI nachrichten
    Fachthemen: Forschung, Biotechnologie, Chemie/Verfahrenstechnik, Lebensmitteltechnologie, Medizintechnik, Umwelt, Reportagen

  • Wolfgang Heumer

    Der Autor hat mehr als zehn Jahre als Redakteur und Redaktionsleiter für verschiedene Tageszeitungen gearbeitet. Seit 1998 ist er freiberuflich mit den Schwerpunkten Wirtschaft, Technik und Wissenschaft für Magazine, Agenturen, Tageszeitungen und fachlich geprägte Medien tätig.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.