Magnetische Arbeitsspeicher 02.08.2013, 11:32 Uhr

Vielversprechende Entdeckung für magnetische Speichermedien

Ein neu entdeckter physikalischer Effekt könnte dazu beitragen effizientere Magnet-Chips für die Informationsverarbeitung zu entwickeln. Der „Spin-Bahn-Drehmoment“ hilft, die Effizienz der Datenspeicherung zu steigern und das Auslesen und Einschreiben der Daten zu vereinfachen.

Speichertechnik aus der Urzeit der Computertechnik: ein Kernspeicher von Telefunken aus dem Jahr 1969. Aktuell arbeiten Wissenschaftler des Forschungszentrums Jülich an neuartigen magnetischen Speichermedien, die schneller und effizienter arbeiten als herkömmliche Arbeitsspeicher.

Speichertechnik aus der Urzeit der Computertechnik: ein Kernspeicher von Telefunken aus dem Jahr 1969. Aktuell arbeiten Wissenschaftler des Forschungszentrums Jülich an neuartigen magnetischen Speichermedien, die schneller und effizienter arbeiten als herkömmliche Arbeitsspeicher.

Foto: TU München

Arbeitsspeicher sind das Kurzzeitgedächtnis von Computern. Sie speichern die aktuell benutzten Programme und Dateien elektronisch in vielen winzigen Kondensatoren zwischen. Weil Kondensatoren sich mit der Zeit entladen, müssen sie regelmäßig neu geladen werden, sonst gehen ihre Informationen verloren. Das kostet nicht nur Energie und Zeit. Ein ungeplanter Stromausfall kann die Daten unwiederbringlich vernichten.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
C. Josef Lamy GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Fertigungstechnik C. Josef Lamy GmbH
Heidelberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur im Brückenbau für Neubau-, Ausbau- und Erhaltungsmaßnahmen (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Bauingenieur*in / Fachkraft für Arbeitssicherheit (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Abteilungsleitung Grunderwerb, Liegenschaftsverwaltung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten (Allgäu) Zum Job 
DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gemeinnützige GmbH-Firmenlogo
Techniker / Mitarbeiter technischer Dienst (m/w/d) DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gemeinnützige GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Konstruktiver Ingenieurbau/Brückenbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Gelnhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Fachrichtung Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
LVR-Klinik Köln-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur der Fachrichtung Versorgungstechnik / Technische Gebäudeausrüstung (m/w/d) LVR-Klinik Köln
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (m/w/d) Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur/in Planung Ingenieurbauwerke Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Experte Brückenprüfung (m/w/d) in unserer Niederlassung West Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur/in als Bauwerksprüfer (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
über maxmatch Personalberatung GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur / Fachplaner / Systemplaner Elektrotechnik (m/w/d) über maxmatch Personalberatung GmbH
Stuttgart, München, Ulm, Rosenheim Zum Job 
Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF)-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) in der Lieferantenbetreuung Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF)
Karlstein Zum Job 
Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur Raumlufttechnik (m/w/d) Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Elektrotechnik Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) konstruktiver Ingenieurbau/Brückenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (m/w/d) Vergabestelle Bauleistungen Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 
Cargill Deutschland GmbH-Firmenlogo
Maintenance Manager (m/w/d) Cargill Deutschland GmbH
Salzgitter Zum Job 
RITTAL GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Business Development Manager (m/w/d) Energietechnik RITTAL GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 

Magnetische Speichermedien bislang nicht konkurrenzfähig

So genannte MRAMs (Magnetic Random Access Memories) dagegen speichern die Informationen in winzigen magnetischen Bereichen. Das funktioniert schnell und ohne ständige Stromzufuhr. Trotzdem haben sich MRAMs nicht auf breiter Front durchsetzen können, da ihre Speicherdichte noch zu gering ist. Sie verbrauchen außerdem viel Strom und sind teuer, weil ihre Produktion aufwändig ist.

Spinstrom (blau) und Spinanhäufung (rot) erzeugen in Schichtsystemen aus Platin (unten) und Kobalt ein Drehmoment, das die Ausrichtung der magnetischen Momente in der Kobaltschicht beeinflusst (veranschaulicht durch den rot-grünen Stabmagneten).

Spinstrom (blau) und Spinanhäufung (rot) erzeugen in Schichtsystemen aus Platin (unten) und Kobalt ein Drehmoment, das die Ausrichtung der magnetischen Momente in der Kobaltschicht beeinflusst (veranschaulicht durch den rot-grünen Stabmagneten).

Quelle: Forschungszentrum Jülich

Einer der Gründe für den hohen Aufwand und die bislang mangelnde Verbreitung sind die spinpolarisierten Ströme, kurz Spinströme, die benötigt werden, um die magnetischen Bereiche der MRAMs zu schalten. Der Spin ist der Eigendrehimpuls der Elektronen, der Materialien ihre magnetischen Eigenschaften verleiht, und in zwei Richtungen zeigen kann. Spinströme sind elektrische Ströme mit nur einer der zwei Spinsorten. Ähnlich wie das Magnetfeld der Erde die Nadel eines Kompasses beeinflusst, wirkt ein Strom einer Sorte Spins auf eine Magnetschicht und kann sie zum Umklappen bewegen.

„Spin-Bahn-Drehmoment“ reduziert Platzbedarf der Magnetspeicher

Um Spinströme zu erzeugen, filtert man bisher die gewünschte Sorte Spins aus normalem elektrischem Strom heraus. Das bedarf spezieller Filterstrukturen und hoher Stromdichten. Mit dem Effekt, den Forscher aus Jülich, Barcelona, Grenoble und Zürich nun aufgedeckt haben, könnten magnetische Informationen einfacher geschaltet werden. Das verringert den Platzbedarf der Magnetspeicher und macht das System robuster. Die Chips könnten einfacher und deshalb preiswerter produziert werden.

„Wir benötigen keinen Spinfilter mehr, sondern erzeugen  den Spinstrom direkt dort, wo er auch gebraucht wird. Ein Schichtstapel aus Kobalt und Platin reicht dafür “, erläutert Frank Freimuth vom Peter Grünberg Institut und Institute for Advanced Simulation am Forschungszentrum Jülich.

Ein elektrischer Strom, an der Grenzfläche durch den Stapel geleitet, trennt die Spins der Platinschicht auf und leitet nur eine Sorte in die magnetische Kobaltschicht. Dort entsteht ein Drehmoment, das die Magnetisierung umkehren kann. Den neu entdeckten Effekt haben die Forscher „Spin-Bahn-Drehmoment“ getauft. In weiteren Versuchen wollen die Wissenschaftler andere Materialkombinationen verwenden, um den Effekt noch deutlicher zeigen zu können.

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.