Ungewöhnliches Phänomen 10.07.2013, 15:00 Uhr

Graphen als Schutzschicht verhindert dauerhaft Korrosion

Graphen, ein Kohlenstoffgeflecht, das nur eine Atomlage dick ist, übernimmt eine neue Aufgabe in der Halbleitertechnik.

Struktur von Graphen: Die Kohlenstoff-Verbindung gilt als "Wundermaterial". Jüngste Statistiken zeigen einen scharfen Anstieg bei den Patentanmeldungen für diverse Anwendungsmöglichkeiten. 

Struktur von Graphen: Die Kohlenstoff-Verbindung gilt als "Wundermaterial". Jüngste Statistiken zeigen einen scharfen Anstieg bei den Patentanmeldungen für diverse Anwendungsmöglichkeiten. 

Foto: NASA

Nickel- und Kobalt-, in jüngster Zeit auch Eisen-Silicide sind hervorragende elektrische Leiter. Deshalb werden sie als Kontakte in speziellen Transistoren eingesetzt. Sie haben allerdings einen Nachteil: Sie reagieren schnell mit Sauerstoff – bei Eisen spricht man von rosten. Physiker der Universität Wien haben jetzt ein Verfahren gefunden, das diese Korrosion verhindert. Sie überziehen die Silicide mit Graphen, einem Werkstoff mit phänomenalen Eigenschaften. Eine davon ist die Abwehr von Sauerstoffattacken.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
C. Josef Lamy GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Fertigungstechnik C. Josef Lamy GmbH
Heidelberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur im Brückenbau für Neubau-, Ausbau- und Erhaltungsmaßnahmen (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Bauingenieur*in / Fachkraft für Arbeitssicherheit (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Abteilungsleitung Grunderwerb, Liegenschaftsverwaltung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten (Allgäu) Zum Job 
DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gemeinnützige GmbH-Firmenlogo
Techniker / Mitarbeiter technischer Dienst (m/w/d) DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gemeinnützige GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Konstruktiver Ingenieurbau/Brückenbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Gelnhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Fachrichtung Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
LVR-Klinik Köln-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur der Fachrichtung Versorgungstechnik / Technische Gebäudeausrüstung (m/w/d) LVR-Klinik Köln
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (m/w/d) Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur/in Planung Ingenieurbauwerke Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Experte Brückenprüfung (m/w/d) in unserer Niederlassung West Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur/in als Bauwerksprüfer (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
über maxmatch Personalberatung GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur / Fachplaner / Systemplaner Elektrotechnik (m/w/d) über maxmatch Personalberatung GmbH
Stuttgart, München, Ulm, Rosenheim Zum Job 
Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF)-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) in der Lieferantenbetreuung Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF)
Karlstein Zum Job 
Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur Raumlufttechnik (m/w/d) Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Elektrotechnik Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) konstruktiver Ingenieurbau/Brückenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (m/w/d) Vergabestelle Bauleistungen Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 
Cargill Deutschland GmbH-Firmenlogo
Maintenance Manager (m/w/d) Cargill Deutschland GmbH
Salzgitter Zum Job 
RITTAL GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Business Development Manager (m/w/d) Energietechnik RITTAL GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 

Graphen besteht aus Kohlenstoffatomen, die lauter aneinander gekettete Sechsecke bilden, die einer Bienenwabe nachempfunden sein könnten. Das Besondere an diesem extrem festen und leichten Werkstoff: Er ist nur eine Atomlage dick, das ist weniger als ein Millionstel Millimeter.

Damit haben die Wiener Forscher und ihre Kollegen aus Deutschland und Russland zunächst nichts anderes als ein neues Forschungsobjekt, auf das sie allerdings große Hoffnungen setzen. Das Sandwich könnte in der Halbleitertechnik eine wichtige Rolle spielen. Texanischen Wissenschaftlern etwa ist es schon gelungen, Graphen mit einem Isolator zu bedecken, Vorstufe zu einem neuartigen Halbleiter.

Mit Einstein und Arpes

Zunächst müssen die Wiener Wissenschaftler mehr über ihr Sandwich herausfinden. Dazu setzen sie zwei einander ergänzende Messmethoden ein: den äußeren photoelektrischen Effekt, der im 19. Jahrhundert entdeckt und 1905 von Albert Einstein wissenschaftlich begründet wurde, und die winkelaufgelöste Photoemissionsspektroskopie Arpes (nach der englischen Bezeichnung Angle-resolved photoemission spectroscopy). Die Probe wird einfach mit Licht beschossen. Die Energie der Photonen (Lichtteilchen) geht über auf Elektronen im Metall, allerdings nur, wenn sie die der so genannten Bindungsenergie übersteigt, mit der die Elektronen festgehalten werden. Diesen Part nennt man den photoelektrischen Effekt.

Die negativ geladenen Teilchen stieben nach allen Seiten davon. Sie landen allesamt in Arpes, das die Winkel misst, unter denen sie die Probe verlassen. Das lässt Rückschlüsse zu auf die Struktur. „Schichten so dünn wie einzelne Atome und daraus hergestellte Hybridmaterialien ermöglichen uns, eine Fülle von ungewöhnlichen elektronischen Phänomenen zu studieren”, schwärmen die Materialexperten Alexander Grüneis und Nikolay Verbitskiy. Ihre erste Erkenntnis: Die Graphen-Schicht und damit der Korrosionsschutz bleiben dauerhaft erhalten, weil es praktisch keine Reaktionen zwischen den Kohlenstoffatomen und den Siliciden gibt.

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.