Konferenz zur Lichtverschmutzung 18.06.2013, 12:00 Uhr

Urbanes Lichtchaos bringt den Verlust der Nacht

Beleuchtung im öffentlichen Raum verbinden wir mit Wohlstand, Sicherheit und Modernität. Vor allem die nächtliche Lichtverschmutzung wird jedoch zunehmend kritisch gesehen. Im Forschungsverbund „Verlust der Nacht“ untersuchen Wissenschaftler die Auswirkungen der illuminierten Nacht.

Berlin beim Festival of Lights: Botschaften aus aller Welt erstrahlen am Brandenburger Tor.

Berlin beim Festival of Lights: Botschaften aus aller Welt erstrahlen am Brandenburger Tor.

Foto: Berlin Partner GmbH

Jedes Jahr im Oktober ist Berlin zehn Tage lang auch nachts taghell beleuchtet. Beim „Festival of Lights“, eines der größten Illuminationsfestivals der Welt, werden Monumente, Straßen und Plätze kreativ mit Licht in Szene gesetzt. Das Spektakel zieht zwei Millionen Besucher an und ist zu einem Wirtschaftsfaktor geworden. Wenn einige Wissenschaftler die Faszination an dieser Art von Lichtkunst nicht uneingeschränkt teilen, wirkt das leicht wie Spielverderberei.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Bauingenieur*in / Fachkraft für Arbeitssicherheit (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gemeinnützige GmbH-Firmenlogo
Techniker / Mitarbeiter technischer Dienst (m/w/d) DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gemeinnützige GmbH
C. Josef Lamy GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Fertigungstechnik C. Josef Lamy GmbH
Heidelberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur im Brückenbau für Neubau-, Ausbau- und Erhaltungsmaßnahmen (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Abteilungsleitung Grunderwerb, Liegenschaftsverwaltung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten (Allgäu) Zum Job 
LVR-Klinik Köln-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur der Fachrichtung Versorgungstechnik / Technische Gebäudeausrüstung (m/w/d) LVR-Klinik Köln
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (m/w/d) Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur/in Planung Ingenieurbauwerke Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Konstruktiver Ingenieurbau/Brückenbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Gelnhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Fachrichtung Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Experte Brückenprüfung (m/w/d) in unserer Niederlassung West Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur/in als Bauwerksprüfer (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
über maxmatch Personalberatung GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur / Fachplaner / Systemplaner Elektrotechnik (m/w/d) über maxmatch Personalberatung GmbH
Stuttgart, München, Ulm, Rosenheim Zum Job 
Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF)-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) in der Lieferantenbetreuung Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF)
Karlstein Zum Job 
Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur Raumlufttechnik (m/w/d) Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Elektrotechnik Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Cargill Deutschland GmbH-Firmenlogo
Maintenance Manager (m/w/d) Cargill Deutschland GmbH
Salzgitter Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) konstruktiver Ingenieurbau/Brückenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
RITTAL GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Business Development Manager (m/w/d) Energietechnik RITTAL GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (m/w/d) Vergabestelle Bauleistungen Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 

Denn Licht im öffentlichen Raum ist nicht nur eine Selbstverständlichkeit, sondern wird auch überwiegend positiv bewertet. Das gilt für kreative Illuminationen wie für die gewohnte nächtliche Beleuchtung unserer Städte. Die Lichtverschmutzung nimmt jedoch zu, mit bisher unbekannten Auswirkungen auf Mensch und Natur. Natur-, Kultur- und Sozialwissenschaftler sehen eine „Kakophonie“ verschiedener Lichtquellen und plädieren für strategische Lichtplanung.

Zweieinhalbjährige Forschungen zum „Verlust der Nacht“

Die internationale Konferenz „Die helle Seite der Nacht“ am 20. und 21. Juni 2013 am Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (IRS) in Erkner bei Berlin thematisiert jetzt die sozialwissenschaftliche Perspektive der Lichtverschmutzung. Soziologen, Historiker, Geographen, Planer, Kultur-, Politik- und Wirtschaftswissenschaftler kommen zusammen und diskutieren Lichtwahrnehmungen und -praktiken, Konflikte und Regulationsansätze, Kosten und Nutzen von künstlichem Licht.

Eingebettet ist die Konferenz in den vom Bundesforschungsministerium geförderten interdisziplinären Forschungsverbund „Verlust der Nacht“. In dem zweieinhalbjährigen Projekt, das Ende dieses Jahres ausläuft, untersuchen Wissenschaftler die ökologischen, gesundheitlichen, kulturellen und sozioökonomischen Auswirkungen, aber auch die Ursachen für die zunehmende nächtliche Beleuchtung.

„Das Interesse an konzeptionellen Ansätzen zur Lichtgestaltung in Städten ist insbesondere in den letzten zehn Jahren gewachsen“, sagt Katharina Krause, die am IRS sozialwissenschaftliche Forschung im Rahmen des Verbundprojekts „Verlust der Nacht“ betreibt. „Dies hängt zum einen mit der aktuellen Debatte um Klimawandel, CO2-Emissionen, Lichtverschmutzung und Energieverbrauch zusammen, andererseits sehen die Städte in öffentlichen Beleuchtungsprojekten Möglichkeiten der Inszenierung und des Marketings.“ Das sei ein hochkomplexes Feld aus öffentlichen und privaten Akteuren, in dem es häufig zu Konflikten komme.

Leuchtreklame wurde bereits vor 100 Jahren kritisiert

So analysiert eines der insgesamt 14 Teilprojekte im Untersuchungsraum Berlin-Brandenburg die gegenwärtigen Interessenslagen und Problemwahrnehmungen zur Lichtverschmutzung. Zum ersten Mal werden die Akteure in dieser Gesamtkonstellation untersucht: Das sind Gestalter von Beleuchtungssystemen wie Leuchtenhersteller, Energieversorger, Investoren, Werbebüros, Stadtplaner oder Architekten sowie die Kritiker von Lichtverschmutzung wie Umweltgruppen, Ökologen, Anwohner oder Hobby-Astronomen. Welche Bündnisse sind erkennbar, wer verfolgt welche Interessen und welche institutionellen Handlungsmöglichkeiten gibt es. Durch die Dokumentation positiver wie negativer Images von Nachtlandschaften will die Untersuchung zu einem differenzierten Bild der Wahrnehmung des künstlichen Lichts kommen.

Grundsätzlich neu ist die Kritik an übermäßiger oder unerwünschter Beleuchtung nicht. Ute Hasenöhrl vom IRS betreibt umwelt- und sozialhistorische Forschungen im Verbund „Verlust der Nacht“ und identifizierte bereits zu Zeiten der „Beleuchtungsrevolution“ des 19. und 20. Jahrhunderts, als mit Gas- und elektrischem Licht umfassende Möglichkeiten zur Beleuchtung und Inszenierung des öffentlichen und privaten Raums entstanden, heftige Debatten um die neue Lichtfülle. „Speziell die Leuchtreklame rief in den 1910er und 20er Jahren sowohl Begeisterung als auch Skepsis hervor. Die Proteste der Heimatschützer gegen die „Verschandelung“ des Stadtbildes führten auch zur Verabschiedung erster Regelwerke gegen den unkoordinierten Lichterwettstreit.“ 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.