Werkzeug für Dermatologen 10.06.2013, 14:14 Uhr

Plasmen zerstören Bakterien und fördern die Wundheilung

Elektrisch geladene Teilchen können Wunden heilen. Das erste Gerät bekam jetzt seine Zulassung. Damit zieht die Plasma-Technik in den medizinischen Alltag ein und ist die Hoffnung für Millionen Menschen mit nicht heilenden Wunden.

Mit Plasma lassen sich nicht heilende Wunden behandeln. Das Plasma tötet Bakterien in der Wunde ab, ohne die Haut zu schädigen. Zugleich regt Plasma die Vitalität des Gewebes an. Der am Greifswalder Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie entwickelte Plasma-Stift hat jetzt die Zulassung erhalten.

Mit Plasma lassen sich nicht heilende Wunden behandeln. Das Plasma tötet Bakterien in der Wunde ab, ohne die Haut zu schädigen. Zugleich regt Plasma die Vitalität des Gewebes an. Der am Greifswalder Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie entwickelte Plasma-Stift hat jetzt die Zulassung erhalten.

Foto: Neoplas Tools

Sie sind die Hoffnung für vier Millionen Menschen in Deutschland, die unter Verletzungen leiden, die nur schwer oder gar nicht verheilen: Plasmen, die beispielsweise in Leuchtstoffröhren für Licht sorgen, können dafür sorgen, dass sich die Wunden wieder verschließen.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
RWE Technology International GmbH-Firmenlogo
Projektmanager (m/w/d) Anlagenrückbau RWE Technology International GmbH
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
JOSEPH VÖGELE AG-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Elektrotechnik Hardwareentwicklung/Elektrokonstruktion JOSEPH VÖGELE AG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 

Plasma tötet Bakterien ab und fördert die Wundheilung

Forscher am Greifswalder Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie (INP) haben nachgewiesen, dass sogenanntes kaltes Plasma die Wundheilung aktiv beschleunigt beziehungsweise oft erst ermöglicht. Das Plasma sorgt dafür, dass abgestorbenes Gewebe entfernt und Bakterien in der Wunde getötet werden. Zudem erhöht es die Vitalität von Zellen und Gewebe.

Um Plasma medizinisch anwenden zu können, haben Forscher des jungen Unternehmens Neoplas Tools, einer Ausgründung des Greifswalder INP, ein Gerät entwickelt, das jetzt als Medizinprodukt zugelassen wurde. Vor allem Dermatologen und Unfallmediziner werden es nutzen.

Ein Plasma ist eine Art Gas, das aber nicht aus Atomen oder Molekülen besteht, sondern aus lauter elektrisch geladenen Teilchen, Ionen genannt. Dieser vierte Aggregatzustand der Materie – neben fest, flüssig und gasförmig – entsteht, wenn ein Gas zwischen zwei Elektroden durchströmt, zwischen denen eine hohe elektrische Spannung herrscht. Diese sorgt dafür, dass die Atome energetisch angeregt werden, sodass die Atomkerne ihre Elektronen verlieren, zumindest einige davon.

Ungefährlich für menschliche Zellen

Das Plasmagerät „kinpen MED“ gleicht einem Stift und ist nur wenig größer als ein Füllfederhalter. Der „Pen“ ist mit einem Kästchen verbunden, in dem die Zündspannung für das Plasma erzeugt wird. Von dort strömt über einen dünnen Schlauch das Edelgas Argon aus einer Druckflasche bis zum Pen. An der Austrittsöffnung des Stiftes befindet sich eine nadelförmige Elektrode, die von einer zweiten ringförmigen Elektrode  umgeben ist.

In dem winzigen ringförmigen Spalt herrscht eine Spannung von einigen 1000 Volt, die das Argongas in ein Plasma verwandelt. Der Mediziner führt den Pen, aus dem das 30 bis 40 Grad Celsius warme Plasma strömt, über die Wunde. Niedertemperaturplasmen können menschliche Zellen nicht zerstören, wohl aber die von Bakterien und anderen Mikroorganismen, die die Wundheilung oft dauerhaft verhindern und mit herkömmlichen Methoden nicht in den Griff zu bekommen sind. Die Behandlungsdauer liegt unter zwei Minuten. Die Medizin kennt mehr als 100 Schädlinge, die Wunden infizieren.

Das neue Plasma-Gerät hat jetzt seine Zulassung erhalten.

Das neue Plasma-Gerät hat jetzt seine Zulassung erhalten.

Quelle: Neoplas Tools

In Studien an der Universitätsklinik Greifswald und der Berliner Charité sowie in tierärztlichen Versuchen ist die Effektivität des Verfahrens bewiesen worden. Das vor wenigen Tagen in Berlin gegründete Nationale Zentrum für Plasmamedizin soll dafür sorgen, dass die Erfahrungen, die in Deutschland mit der Plasmamedizin gemacht wurden, gebündelt werden, um sie international zugänglich zu machen. „Die Plasmamedizin ist endlich in deutschen Kliniken angekommen und ich bin sicher, dass die medizinischen Ergebnisse in Zukunft aufhorchen lassen werden“, sagte INP-Direktor Prof. Klaus-Dieter Weltmann bei der Vorstellung des neuen Gerätes.

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.