Ideal für Innenstädte 07.05.2014, 16:35 Uhr

Lastenräder können bis zu 85 Prozent der Autokurierfahrten ersetzen

Lastenfahrräder mit Elektroantrieb können den innerstädtischen Waren-Kurierdienst revolutionieren. Mit ihrem Zuladegewicht von 100 Kilogramm und einer elektrisch unterstützten Reichweite von 90 Kilometern könnten die Räder die Hälfte des Warenverkehrs übernehmen, so eine neue Studie.

Lastenrad in Berlin: Elektrische Lastenräder könnten in Großstädten die Hälfte aller Warentransporte und sogar bis zu 85 Prozent aller Autokurierfahrten übernehmen, so das Ergebnis neuer Studien und Testreihen.

Lastenrad in Berlin: Elektrische Lastenräder könnten in Großstädten die Hälfte aller Warentransporte und sogar bis zu 85 Prozent aller Autokurierfahrten übernehmen, so das Ergebnis neuer Studien und Testreihen.

Foto: DLR/Amac Garbe

Nimmt man alle Kurierfahrten in einer Stadt zur Basis, könnte das Fahrrad sogar noch mehr Transportleistung übernehmen. Bis zu 85 Prozent der Autokurierfahrten ließen sich durch Fahrräder ersetzen und somit eine deutliche Emissionsreduktion zu erzielen, so das Ergebnis einer Studie des Instituts für Verkehrsforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
FH Münster-Firmenlogo
Mitarbeiter/in (w/m/d) zur Koordination der Schulkontakte FH Münster
Steinfurt Zum Job 
über ifp l Personalberatung Managementdiagnostik-Firmenlogo
Stellvertretende Leitung Bau- und Gebäudetechnik (m/w/d) über ifp l Personalberatung Managementdiagnostik
Rhein-Main-Gebiet Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Brückenprüfung Die Autobahn GmbH des Bundes
TAUW GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur:in (m/w/d) Hydro(geo)logische Modellierungen TAUW GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
PNE AG-Firmenlogo
Experte Technischer Einkauf für Windenergieanlagen (m/w/d) PNE AG
Hamburg, Husum, Cuxhaven Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Instandhaltungsmanager*in (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Rittal GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur / Prüfingenieur (m/w/d) Dynamik / Schwingungstechnik Rittal GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 
Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF-Firmenlogo
Wissenschaftler (m/w/d) - angewandte NV-Magnetometrie und Laserschwellen-Magnetometer Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Deutsche Rentenversicherung Bund-Firmenlogo
Teamleiter*in Bauprojekte Elektrotechnik (m/w/div) Deutsche Rentenversicherung Bund
Stadtwerke Frankenthal GmbH-Firmenlogo
Energieberater (m/w/d) Stadtwerke Frankenthal GmbH
Frankenthal Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Lead Ingenieur Elektrotechnik / MSR (m/w/d) Griesemann Gruppe
Köln, Wesseling Zum Job 
Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Konstrukteurin / Konstrukteur Maschinen und Anlagen Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG
Bad Säckingen Zum Job 
PARI Pharma GmbH-Firmenlogo
Senior Projekt-/Entwicklungsingenieur (m/w/d) in der Konstruktion von Medizingeräten PARI Pharma GmbH
Gräfelfing Zum Job 
ABO Wind AG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Umspannwerke 110kV für erneuerbare Energien ABO Wind AG
verschiedene Standorte Zum Job 
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Bauingenieur:in Maßnahmenentwicklung Netze (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abteilungsleitung (m/w/d) Umweltmanagement und Landschaftspflege Die Autobahn GmbH des Bundes
Residenzstadt Celle-Firmenlogo
Abteilungsleitung (d/m/w) für die Stadtplanung im Fachdienst Bauordnung Residenzstadt Celle
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Verkehrsbeeinflussungsanlagen Die Autobahn GmbH des Bundes
Hamburg Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Angebotsmanagement VIVAVIS AG
Ettlingen, Berlin, Bochum, Koblenz Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) Telematik-Infrastruktur Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 

Erstaunlich ist die potentielle Einsparung von bis zu 98 Prozent der Verbrauchskosten gegenüber einem Auto. So ist es für Autokuriere eine interessante Alternative, auf ein Elektrolastenrad umzusatteln. Fahrradkuriere können durch die Unterstützung des mit regenerativer Energie betriebenen Elektromotors schwerere Lasten über weitere Entfernungen als bislang transportieren. Somit treten sie in Wettbewerb mit herkömmlichen Kraftfahrzeugen um lukrativere Sendungen.

Test mit Elektrolastenrädern in acht Städten

In den vergangenen zwei Jahren hat sich das Berliner Institut für Verkehrsforschung des DLR mit den Chancen und Potentialen von Lastenrädern mit zusätzlichem Elektroantrieb im städtischen Kurier- und Expressdienst angesehen. Im Projekt „Ich ersetze ein Auto“ kamen seit Juli 2012 in den Städten Berlin, Bremen, Düsseldorf, Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg und Mainz 40 Elektrolastenräder der Marke iBullit Pedelec Solar der Berliner Schmiede Urban e MSC zum täglichen Einsatz.

DHL-Lastenrad in Haarlem in den Niederlanden: In vielen Städten Europas übernehmen Lastenräder bereits wichtige Transportdienste. DHL Express testet Lastenräder auch in Städten wie Athen, Luxemburg, Wien und Mailand.

DHL-Lastenrad in Haarlem in den Niederlanden: In vielen Städten Europas übernehmen Lastenräder bereits wichtige Transportdienste. DHL Express testet Lastenräder auch in Städten wie Athen, Luxemburg, Wien und Mailand.

Quelle: ECF

Dieses Rad wird bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h elektrisch durch einen 250 Watt Radnabenmotor und einen 32 Amperestunden-Akku unterstützt. Es hat eine Reichweite von bis zu 90 Kilometern und erlaubt den Kurieren den Transport einer Nutzlast von bis zu 100 Kilogramm. Zur Reichweitenverlängerung ist auf der Oberseite der Transportkiste mit einem Rauminhalt von 250 Litern ein Solarpaneel angebracht.

Lastenrad wird eher in städtischen Kerngebieten eingesetzt

„Monatlich kamen die Fahrzeuge bei bis zu 8000 Aufträgen kontinuierlich zum Einsatz“, berichtete Johannes Gruber, Projektleiter im DLR-Institut für Verkehrsforschung, am gestrigen Dienstag in Köln über das Ergebnis der zweijährigen Testreihe. Damit übernahmen die Fahrräder gut acht Prozent aller von Kurierdiensten zugestellten Sendungen. Es zeigte sich, dass Aufträge eher in städtischen Kerngebieten mit dem Lastenrad ausgeführt wurden. Beispielsweise machen in Berlin die wichtigsten zehn Postleitzahlengebiete – darunter Mitte, Tiergarten und Charlottenburg – 74 Prozent der Abholungen aus.

Eine Kurierfahrt mit dem Lastenrad ist durchschnittlich vier Kilometer lang, an einem typischen Kuriertag reizen die Kuriere die Reichweite des iBullit Pedelec Solar von 90 Kilometern locker aus. Bei insgesamt 125.000 Aufträgen im Zeitraum von Juli 2012 bis März 2014 wurden etwa eine halbe Million Kilometer im operativen Tagesgeschäft mit den Pedelecs zurückgelegt. Neun von zehn Kurieren halten den Einsatz von Elektrolastenrädern in ihren Städten für sinnvoll. Die Mehrheit der Kuriere glaubt, dass diesen Rädern die Zukunft im Kuriergeschäft gehört.

Beladen eines Lastenrades: Die zusätzlich mit einem Elektromotor ausgerüsteten Lastenräder können 100 kg zuladen und haben eine Reichweite von bis zu 90 Kilometern.

Beladen eines Lastenrades: Die zusätzlich mit einem Elektromotor ausgerüsteten Lastenräder können 100 kg zuladen und haben eine Reichweite von bis zu 90 Kilometern.

Quelle: DLR/Amac Garbe

Auch eine zeitgleich in Brüssel veröffentlichte Studie des europäischen Fahrradverbandes ECF prophezeit dem Lastenrad eine rosige Zukunft. Etwa die Hälfte aller städtischen Warentransporte könnten per Fahrrad durchgeführt werden, sagte Randy Rzewnicki, Projekt-Manager bei der European Cyclists Federation (ECF), mit rund 500.000 aktiven Mitgliedern aus knapp 40 Ländern Europas größter Radfahrerverband, in Brüssel.

DHL spart rund 20.000 Kilometer pro Fahrrad

Pilotprojekte von DHL Express in verschiedenen europäischen Städten wie Athen, Luxemburg, Wien und Mailand zeigen, dass der Einsatz von Lastenfahrrädern Zeit und Geld einspart: „Kostenreduzierung, weniger Stress für die Mitarbeiter, Zeit- und Distanzersparnis – all dies sind wirtschaftlich tragfähige Argumente, die dazu führen unser Engagement auszubauen“, erläuterte Arne Meise, OPS Field Support Spezialist am Dienstag auf einer Veranstaltung im EU-Parlamentsgebäude in Brüssel.

DHL spart rund 20.000 Kilometer pro Fahrrad durch den leichteren Zugang in den Städten im Vergleich zum Lkw. Meise betonte, dass sich auch die öffentliche Wahrnehmung völlig verändert hat. „Unsere großen gelben Lieferwagen waren nicht sehr beliebt, aber jetzt werden unsere Kuriere sogar extra angehalten, um mit den Lastenrädern Fotos zu machen.“

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.