Erfindung aus Düsseldorf 23.02.2017, 10:37 Uhr

Flüssigglas so hart wie Rubin schützt Displays vor Rissen und Kratzern

Juhu, endlich ist Schluss mit dem lästigen Aufkleben einer Folie zum Schutz des Handy-Displays. Das Düsseldorfer Start-up APS bringt eine flüssige Alternative auf den Markt. Und die ist nicht nur einfacher zu handhaben, sondern kann auch viel mehr. 

Unsichtbar geschützt: Bei diesem Smartphone-Display wirkt Nanotechnologie. Aufgetragen wurde Flüssigglas, 500-mal dünner als ein menschliches Haar, ist es ausgehärtet so bruchfest wie Rubin oder Saphir. 

Unsichtbar geschützt: Bei diesem Smartphone-Display wirkt Nanotechnologie. Aufgetragen wurde Flüssigglas, 500-mal dünner als ein menschliches Haar, ist es ausgehärtet so bruchfest wie Rubin oder Saphir. 

Foto: ProtectPax

Sie können wohl jetzt schon als gemachte Männer bezeichnet werden: Pascal Buchen und Anthony Filipiak. Obwohl ihr Produkt noch gar nicht auf dem Markt ist. Doch das Interesse an ihrem flüssigen Display-Schutz, der gehärtet so bruchfest wie Saphir oder Rubin sein soll, ist auf der Finanzierungsplattform Indiegogo enorm. Drei Wochen vor Ende der Kampagne waren bereits statt der anvisierten 20.000 US-Dollar knapp 120.000 US-Dollar zusammengekommen.

Nanotechnologie aus der Luft- und Raumfahrt

ProtectPax haben die Macher ihr Wundermittel genannt. Und dahinter verbirgt sich Flüssigglas-Nanotechnologie, ein neuartiges Verfahren, das ursprünglich für die Luft- und Raumfahrt entwickelt wurde. Es macht Werkstoffe widerstandsfähiger und langlebiger. Beim mit Flüssigglas behandelten Touch-Display sieht das so aus: Schnitte mit einem Teppichmesser bleiben folgenlos –  auf dem Glas sind keine Kratzer zu sehen, demonstrieren die Düsseldorfer in einem Video.

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Bei einem mit Flüssigglas geschützten Display sind die Chancen größer, dass es einen Sturz übersteht, ohne sich Risse zuzuziehen. 

Bei einem mit Flüssigglas geschützten Display sind die Chancen größer, dass es einen Sturz übersteht, ohne sich Risse zuzuziehen.

Quelle: ProtectPax

Auch Stöße von maximal sechs Kilogramm machen dem geschützten Display nichts aus. Fällt das Handy einmal versehentlich aus der Hand, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass das Glas Risse bekommt.

Displayschutz soll sogar Farb- und Fotoqualität verbessern

Doch ProtectPax soll nicht nur vor Kratzern und Rissen schützen, sondern ist zudem wasserabweisend, antibakteriell und reduziert laut Hersteller elektromagnetische Strahlung. „Die Nanopartikel der Schutzschicht ionisieren, wenn sie UV-Licht ausgesetzt sind. Dabei produzieren sie aktiven Sauerstoff, der bakterienhemmend wirkt. Außerdem zersetzen sie noch zusätzlich Fettmoleküle und schützen damit die Glasoberfläche vor Fingerabdrücken“, versprechen die APS-Gründer.

Ihre Tests hätten zudem ergeben, dass sich der vom Handy ausgehende Elektro-Smog dank ProtectPax um 93 % verringere. Die Nanopartikel bildeten eine Art Netzgeflecht, das für elektromagnetische Felder nahezu undurchdringlich sei, erklären sie. Der Displayschutz soll sogar die Farb- und Fotoqualität des Smartphones verbessern. „Die Nanotechnologie wirkt wie ein optischer Filter“, heißt es dazu.

Der flüssige Display-Schutz ProtectPax schützt vor Kratzern und Wasserschäden.

Der flüssige Display-Schutz ProtectPax schützt vor Kratzern und Wasserschäden.

Quelle: ProtectPax

Das Flüssigglas besteht aus Titandioxid-Nanopartikeln. Diese füllen die unter dem Elektronenmikroskop sichtbaren Vertiefungen des Displays auf und bilden eine gitterartige Struktur, durch die die Glasmoleküle noch stärker zusammengehalten werden. Mit diesem Schutz soll das Display sechsmal härter werden als ohne ihn. Und wäre damit so bruchfest wie Rubin oder Saphir, deren Härtegrad auf der Skala nach Mohs mit 9H angegeben wird. Härter ist mit 10H nur der Diamant – bekannt als der härteste in der Natur vorkommende Stoff. Dabei sei der Displayschutz 500-mal dünner als ein menschliches Haar, so das Start-up auf der Indiegogo-Plattform.

Flüssigglas muss zwölf Stunden aushärten

Bevor ProtectPax aufgetragen wird, muss das Display gereinigt und getrocknet werden. Dann wird aus dem mit Flüssigglas getränkten Versiegelungstuch die Flüssigkeit langsam und gleichmäßig mit dem Finger auf dem Display verteilt – bis das Tuch trocken ist. Natürlich ist das Handy dabei ausgeschaltet und unverkabelt.

Die Flüssigglas-Beschichtung schützt auch vor Wasserschäden. Hier wirkt der sogenannte Lotuseffekt.

Die Flüssigglas-Beschichtung schützt auch vor Wasserschäden. Hier wirkt der sogenannte Lotuseffekt.

Quelle: ProtectPax

Etwa zehn Minuten später wird der Displayschutz dann mit dem mitgelieferten weichen Mikrofasertuch so lange poliert, bis das behandelte Glas glänzt. Und dann heißt es, die Finger vom Handy lassen: zwölf Stunden lang. Erst dann ist das Flüssigglas optimal ausgehärtet. Doch dafür soll der Schutz auch zwölf Monate lang halten.

ProtectPax schützt alle möglichen Glasflächen elektronischer Geräte

Ab April soll der unsichtbare Displayschutz an Unterstützer ausgeliefert werden, ab Juni an alle Kunden. Der reguläre Preis für eine ProtectPax-Anwendung soll nach dem Ende der Kampagne 19 Dollar betragen.

ProtectPax bewahrt aber nicht nur Handy- oder Tablet-Bildschirme vor Sprüngen und Kratzspuren im Glas. Auch Uhren, Brillen, Bildschirme von TV- und e-Book-Readern, Monitore von Digitalkameras und Navigationsgeräten bleiben damit länger schön. Selbst die Rückseite eines Smartphones lässt sich versiegeln.

Gaming im Café? Spud macht´s möglich. Neben einem HDMI-Anschluss stellt der faltbare Bildschirm einen Wireless-Adapter im USB-Port zur Verfügung

Gaming im Café? Spud macht´s möglich. Neben einem HDMI-Anschluss stellt der faltbare Bildschirm einen Wireless-Adapter im USB-Port zur Verfügung

Quelle: Arovia

Und hier finden Sie weitere Trends und Entwicklungen rund um Bildschirmtechnologien. Darunter auch einen Bericht über das mobile Display des Start-ups Arovia. Dieser Bildschirm lässt sich mit einem Handgriff wie ein Zelt aufschlagen. Zusammengefaltet passt es in die Jackentasche.

 

Ein Beitrag von:

  • Martina Kefer

    Diplom-Medienpädagogin und Ausbildung zur Journalistin beim Bonner General-Anzeiger

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