Vertrag mit Lockheed Martin 29.08.2014, 10:01 Uhr

US-Armee rüstet Soldaten und Werftarbeiter mit Exoskeletten aus

Um Werftarbeiter das Heben schwerer Lasten zu erleichtern, testet die US Navy das Exoskelett Fortis des Rüstungskonzerns Lockheed Martin. Fortis entlastet die Muskeln um 300 Prozent und steigert die Produktivität um 27 Prozent. Gleichzeitig entwickelt Lockheed Martin Exoskelette für Soldaten. Diese sind mehr Rüstung als Skelett und machen die Uniform zur Waffe.

Lockheed Martin arbeitet an Exoskeletten für den Kampfeinsatz: Talos soll schon im Jahr 2018 einsatzbereit sein.

Lockheed Martin arbeitet an Exoskeletten für den Kampfeinsatz: Talos soll schon im Jahr 2018 einsatzbereit sein.

Foto: Lockheed Martin

Das Modell Fortis – lateinisch für stark – ist Lockheed Martins erstes Exoskelett für die Industrie. Es kommt ganz ohne die kleinen Elektromotoren aus, die bei vielen Exoskelett-Modellen die Bewegungen und das Tragen der Lasten vereinfachen. Bei Fortis wird durch das ergonomische Design das Lastgewicht direkt zum Boden geleitet. Dadurch kann ein Arbeiter 16 Kilogramm schwere Lasten mühelos tragen. Das Exoskelett selbst ist leicht und so konstruiert, dass man auch in kniender Position arbeiten kann.

Exoskelett Fortis soll Produktivität um 27 Prozent steigern

Fortis lässt sich auf verschiedene Körpergrößen einstellen und wird wie ein Rucksack umgeschnallt. Am Hüftgürtel ist ein mechanischer Arm befestigt – der sogenannte zeroG. An diesen sind die Handwerksgeräte gekoppelt, die der Arbeiter braucht.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Fachexperte für die Straßenverwaltung (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Firmengruppe Max Bögl-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Elektrotechnik für Magnetbahnen Firmengruppe Max Bögl
Sengenthal bei Neumarkt in der Oberpfalz Zum Job 
Städtisches Klinikum Dresden-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Bau Städtisches Klinikum Dresden
Dresden Zum Job 
Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden-Firmenlogo
Professur (W2) Verfahren der Wasser-, Boden- und Luftreinhaltung Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden
Stadt Kehl-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) Geschäftsbereichsleitung Abwasser Stadt Kehl
Technische Universität Berlin-Firmenlogo
Bibliotheksreferendar*in (d/m/w) - Beamtin*Beamter auf Widerruf - Anwärterbezüge Eingangsamt BesGr. A13 Technische Universität Berlin
ANDRITZ Küsters GmbH-Firmenlogo
Inbetriebnahme-Ingenieur (m/w/d) ANDRITZ Küsters GmbH
Krefeld Zum Job 
P+R Betriebsgesellschaft mbH-Firmenlogo
Bauingenieur / Architekt P+R-Parkhäuser (w/m/d) P+R Betriebsgesellschaft mbH
Hamburg Zum Job 
WEMAG Netz GmbH-Firmenlogo
Prozessorganisator Grundzuständiger Messstellenbetrieb (m/w/d) WEMAG Netz GmbH
Schwerin Zum Job 
Menlo Systems GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker (m/w/d) für die Produktion von Frequenzkämmen Menlo Systems GmbH
Planegg Zum Job 
Aerologic GmbH-Firmenlogo
Engineer Aircraft Reliability & Maintenance Program (m/f/x) Aerologic GmbH
Leipzig/Halle Airport Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Consultant Digital Transformation (m/w/d) Schwerpunkte IT, Industrie und Engineering THOST Projektmanagement GmbH
Freiburg im Breisgau, Mannheim, München, Stuttgart Zum Job 
Kromberg & Schubert Automotive GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Ingenieur für Funktionale Sicherheit (m/w/d) Kromberg & Schubert Automotive GmbH & Co. KG
Abensberg bei Regensburg Zum Job 
Hamamatsu Photonics Deutschland GmbH-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) Bereich Spektrometer und Mikroskopie Hamamatsu Photonics Deutschland GmbH
Herrsching am Ammersee Zum Job 
Brüninghoff GmbH & Co.KG-Firmenlogo
Ingenieurin (m/w/divers) als Führungskraft für Arbeitssicherheit / Gesundheitsschutz Brüninghoff GmbH & Co.KG
Quantum-Systems GmbH-Firmenlogo
Junior Recruiter (m/f/d) Quantum-Systems GmbH
Gilching Zum Job 
Rhein-Sieg Netz GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Strategische Netzplanung Rhein-Sieg Netz GmbH
Siegburg Zum Job 
Quantum-Systems GmbH-Firmenlogo
Manager (m/w/d) Export/Zoll & Auftragsabwicklung Quantum-Systems GmbH
Gilching Zum Job 
Quantum-Systems GmbH-Firmenlogo
.Net Software Developer (Munich or Kyiv) (f/m/d) Quantum-Systems GmbH
Gilching, Kiew (Ukraine) Zum Job 
EMKA Beschlagteile GmbH & Co KG-Firmenlogo
Produktmanager für elektronmechanische Produkte (m/w/d) EMKA Beschlagteile GmbH & Co KG
Wuppertal Zum Job 
Zwar verzichtet das Exoskelett Fortis auf Motoren. Doch da beispielsweise das Gewicht einer Schleifmaschine über Schienen direkt an den Boden übertragen wird, kann sie der Arbeiter lange Zeit ohne Ermüdung halten.

Zwar verzichtet das Exoskelett Fortis auf Motoren. Doch da beispielsweise das Gewicht einer Schleifmaschine über Schienen direkt an den Boden übertragen wird, kann sie der Arbeiter lange Zeit ohne Ermüdung halten.

Quelle: Lockheed Martin

Da das Gewicht über die Schienen an den Beinen bis zum Boden geleitet wird, kann der Arbeiter beispielsweise eine schwere Schleifmaschine längere Zeit über Kopf halten, ohne sofort zu ermüden. Die Muskeln soll die Konstruktion um bis zu 300 Prozent entlasten, die Produktivität werde um 27 Prozent gesteigert, so Lockheed Martin.

US Navy entwickelt Exoskelett Talos für Kampfeinsatz

Weitaus martialischer und mit jeder Menge extra Power geht es beim Tactical Assault Light Operator Suit (Talos) zu. Talos, mehr Rüstung als Skelett, wird von Spezialeinheiten der US-Armee entwickelt, die auch mit industriellen Exoskelett-Herstellern wie Lockheed Martin zusammenarbeiten. Die Ganzkörperrüstung kommt dem Filmhelden Iron Man schon recht nahe, nur fliegen kann man mit dem Schutzpanzer nicht. Talos soll bis 2018 einsatzbereit sein und wäre dann wie eine Uniform mit integrierter Waffe, die dem Träger besonderen Schutz und Stärke bietet.

Eine Schleifmaschine in dieser Position zu halten ermüdet schnell. Nicht aber mit Fortis: Das Exoskellet entlastet die Muskeln um 300 Prozent.

Eine Schleifmaschine in dieser Position zu halten ermüdet schnell. Nicht aber mit Fortis: Das Exoskellet entlastet die Muskeln um 300 Prozent.

Quelle: Lockheed Martin

Für medizinische, industrielle und militärische Zwecke entstehen derzeit unterschiedlichste Arten der Exoskelette. Gemeinsam ist ihnen, dass sie als äußere Stützstruktur den menschlichen Körper leistungsfähiger machen und ihn in seinen Bewegungen dabei möglichst wenig behindern. Das ist zum Beispiel auf Schiffswerften besonders gefragt, denn hier müssen die Arbeiter in räumlicher Enge oft mit schweren Materialien und Geräten hantieren. Roboshipbuilder ist beispielsweise ein Exoskelett, das in einer südkoreanischen Werft eingesetzt wird. Damit können die Arbeiter relativ mühelos bis zu 30 Kilogramm schwere Bauteile heben und tragen.

Inzwischen gibt es auch Exoskelette für medizinische Zwecke, um Menschen nach einer Verletzung wieder das Laufen beizubringen, oder für den Einsatz bei Feuer und Katastrophen, um Rettungskräften mehr Möglichkeiten einzuräumen. Spektakulär, wenn auch von den meisten Fußballfans übersehen, war der symbolische Anstoß bei der Fußball-WM 2014 in Brasilien durch einen querschnittgelähmten Jungen dank eines Exoskeletts.

 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.