Automobilentwicklung 18.06.2013, 09:40 Uhr

Rapid Prototyping: Erkenntnisse aus dem Drucker

Schnell und präzise einzelne Teile erstellen – das macht die 3-D-Drucker aus und sie vor allem in den Entwicklerstuben beliebt. Denn gerade bei der Herstellung von Prototypen spielt die Technologie ihre Trümpfe aus: Sie ist schneller und kostengünstiger als andere Verfahren.

Das Automodell ‚DrivAer‘ wurde im Institut für Mathematik für der TU Berlin für mehrere Messreihen im Windkanal Uni ausgedruckt. 

Das Automodell ‚DrivAer‘ wurde im Institut für Mathematik für der TU Berlin für mehrere Messreihen im Windkanal Uni ausgedruckt. 

Foto: TU Berlin/Pressestelle/Ulrich Dahl

Die Multi-Jet-Modeling-Drucktechnik funktioniert wie ein Tintenstrahldrucker. Ein Kopf mit mehreren Düsen kann Teile aus bis zu drei Materialien erstellen. Foto: C. Böckmann

Ist die Druckvorlage zu groß, müssen Einzelteile gedruckt und später zusammengesetzt werden. Foto: Ford

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Bauingenieur*in / Fachkraft für Arbeitssicherheit (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gemeinnützige GmbH-Firmenlogo
Techniker / Mitarbeiter technischer Dienst (m/w/d) DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gemeinnützige GmbH
C. Josef Lamy GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Fertigungstechnik C. Josef Lamy GmbH
Heidelberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur im Brückenbau für Neubau-, Ausbau- und Erhaltungsmaßnahmen (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Abteilungsleitung Grunderwerb, Liegenschaftsverwaltung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten (Allgäu) Zum Job 
LVR-Klinik Köln-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur der Fachrichtung Versorgungstechnik / Technische Gebäudeausrüstung (m/w/d) LVR-Klinik Köln
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (m/w/d) Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur/in Planung Ingenieurbauwerke Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Konstruktiver Ingenieurbau/Brückenbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Gelnhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Fachrichtung Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Experte Brückenprüfung (m/w/d) in unserer Niederlassung West Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur/in als Bauwerksprüfer (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
über maxmatch Personalberatung GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur / Fachplaner / Systemplaner Elektrotechnik (m/w/d) über maxmatch Personalberatung GmbH
Stuttgart, München, Ulm, Rosenheim Zum Job 
Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF)-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) in der Lieferantenbetreuung Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF)
Karlstein Zum Job 
Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur Raumlufttechnik (m/w/d) Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Elektrotechnik Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Cargill Deutschland GmbH-Firmenlogo
Maintenance Manager (m/w/d) Cargill Deutschland GmbH
Salzgitter Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) konstruktiver Ingenieurbau/Brückenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
RITTAL GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Business Development Manager (m/w/d) Energietechnik RITTAL GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (m/w/d) Vergabestelle Bauleistungen Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 

Liegt das Lenkrad gut in der Hand? Hat der Sitzverstellhebel scharfe Kanten? Wie verhält sich das Auto beim Crashtest, wenn ich nur ein einzelnes Bauteil verändere?

Mit CAD-Modellen können viele Fragen beantwortet werden, doch lange nicht alle. Bei der Entwicklung von Automobilen kommt irgendwann der Punkt, an dem physische Prototypen benötigt werden. Mithilfe von 3-D-Druckern können aus CAD-Daten komplexe Geometrien in kurzer Zeit erstellt werden. Darauf setzen die Entwickler der Automobilindustrie, so z. B. auch bei Ford in Köln.

Zu teuer: Nie mehr als zehn gleiche Teile aus dem 3-D-Drucker

24 Mitarbeiter stellen dort mit drei verschiedenen Arten von 3-D-Druckern die unterschiedlichsten Prototypen her. So wurde die Technologie z. B. verwendet, um beim Ford  B-Max einen Türgriff und Teile der Sitze plastisch zu veranschaulichen. Beim SUV Kuga waren es die Verkleidungen der A-Säule und ein Federwegbegrenzer der Heckklappe.

Die Multi-Jet-Modeling-Drucktechnik funktioniert wie ein Tintenstrahldrucker. Ein Kopf mit mehreren Düsen kann Teile aus bis zu drei Materialien erstellen. 

Die Multi-Jet-Modeling-Drucktechnik funktioniert wie ein Tintenstrahldrucker. Ein Kopf mit mehreren Düsen kann Teile aus bis zu drei Materialien erstellen.

Quelle: C. Böckmann

„Dabei werden beim Rapid Prototyping nie mehr als zehn gleiche Teile hergestellt“, erklärt Sandro Piroddi, Supervisor der Rapid-Technologie für Ford-Europe. „Bei mehr ist die Produktion zu teuer und andere Verfahren würden sich eher lohnen.“

Die Entwickler bei Ford können je nachdem, was für ein Teil sie wie von Zauberhand erschaffen wollen, entscheiden, welcher 3-D-Druck-Technologie sie sich bedienen.

Auswahl unter verschiedenen Technologien

Wollen sie z. B. ein Lenkrad erstellen, das aus bis zu drei verschiedenen Kunststoffen besteht, machen sie das mit einem Multi-Jet-Modeling-Drucker. Eine Maschine, deren Arbeitsweise stark an den ordinären Tintenstrahldrucker von zu Hause erinnert. Ein Druckkopf mit mehreren Düsen erzeugt aus flüssigem Polymer, Tröpfchen für Tröpfchen und Schicht für Schicht, das gewünschte dreidimensionale Objekt. „Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass es sehr präzise arbeitet und man bis zu drei verschiedene Materialien verwenden kann“, erklärt Piroddi. Ist ein Prototyp zu groß für den Drucker, wie das z. B. bei einem Lenkrad der Fall ist, kann eine spezielle Software das Bauteil in miteinander verbindbare Einzelstücke zerlegen. Später können diese dann nach dem Lego-Prinzip ineinander gesteckt werden.

Ist die Druckvorlage zu groß, müssen Einzelteile gedruckt und später zusammengesetzt werden. 

Ist die Druckvorlage zu groß, müssen Einzelteile gedruckt und später zusammengesetzt werden.

Quelle: Ford

Besteht das zu formende Objekt, z. B. ein Türgriff, aus nur einem Kunststoff, kann auch die Selective-Laser-Sintering-Technologie (SLS) genutzt werden. Auf einer Plattform wird hier eine dünne Schicht Polyamid-Pulver aufgetragen. Ein Laser schmilzt dann die gewünschte Form hinein. Die Plattform fährt anschließend etwas runter und eine neue Schicht Pulver wird aufgetragen. So entsteht scheibchenweise das gewünschte Objekt. Die Schichten können dabei eine Dicke von maximal 0,2 mm haben. Das nicht verschmolzene Pulver kann anschließend wiederverwendet werden. „Wir arbeiten mit einem Mix von 60 % neuem und 40 % altem Pulver“, beschreibt Piroddi. „Das gibt uns die Qualität, die wir benötigen.“

Um mit dieser Technik so effizient wie möglich arbeiten zu können, versuchen Piroddi und seine Mitarbeiter, von der Maschine so viele Teile wie möglich bei einem Druckvorgang erstellen zu lassen.

Selective-Laser-Melting-Technologie für metallische Objekte

Nach dem gleichen Prinzip wie beim SLS arbeitet der Drucker mit der Selective-Laser-Melting-Technologie. Nur dass mit ihm metallische Objekte erstellt werden. Die Maschine trägt so statt Polyamid ein Metallpulver auf. Im Gegensatz zum Polyamid kann hier das nicht verschmolzene Pulver im Anschluss komplett wiederverwendet werden.

Von der Dicke wären Schichten von nur 0,02 mm möglich. Piroddi erklärt aber, dass sie meist eine Dicke von 0,04 mm einstellten. Von der Qualität wäre das immer noch gut genug und der Druckvorgang würde so natürlich deutlich schneller vonstattengehen.

Piroddi freut sich über die Geschwindigkeit, mit der heute seine 3-D-Drucker sehr komplex strukturierte Teile erzeugen können. Meist in wenigen Stunden seien diese fertig. Bei ganz aufwendigen Strukturen würden sie Freitagabend das Gerät starten und könnten dann Montagmorgen diese in Empfang nehmen.

Die Technologie habe hier in den letzten Jahren doch große Fortschritte gemacht. Dass sie eines Tages für die Massenfertigung verwendbar wäre, bezweifelt Piroddi aber. Die zum Druck benötigten Materialien, also z. B. das Polyamid-Pulver, seien noch deutlich zu teuer. Doch wo die Technik-Reise hingeht, kann auch Piroddi nicht genau sagen.

 

Ein Beitrag von:

  • Christoph Böckmann

    Redakteur VDI nachrichten. Fachgebiete: Wirtschaft, Konjunktur, Geldpolitik.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.