Internet per Lichtstrahl 11.04.2013, 07:00 Uhr

Sichtbares Licht aus Deckenlampen überträgt High-Speed-Internet

Mit einer handelsüblichen LED-Lampe lässt sich neuerdings nicht nur der Raum ausleuchten, sondern auch drahtlos kommunizieren. Wer unter der Lampe sitzt, kann per optischer Datenübertragung mit Hochgeschwindigkeit im Internet surfen. Die Übertragungsraten der vom Heinrich-Hertz-Institut entwickelten Technik erreichen bis zu 3 Gigabit pro Sekunde.

Statt per WLAN könnten Internetzugänge künftig auch über sichtbares Licht erfolgen, beispielsweise im Museum, um die Besucher mit Informationen zu versorgen.

Statt per WLAN könnten Internetzugänge künftig auch über sichtbares Licht erfolgen, beispielsweise im Museum, um die Besucher mit Informationen zu versorgen.

Foto: Heinrich-Hertz-Institut

Vor zwei Jahren hatte das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut in Berlin seine Technik der „Visible Light Communication“ vorgestellt. Die Technik nutzt das sichtbare Licht, um darüber Daten zu übertragen. Damals wurden unter Laborbedingungen Übertragungsraten von 800 Megabit pro Sekunde erreicht.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR-Firmenlogo
Gruppenleitung Bauwerksprüfung und Unterhaltung - Bauingenieur*in der Fachrichtung Brückenbau/Konstruktiver Ingenieurbau (w/m/d) Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR
Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten-Firmenlogo
Sachbearbeiter*innen (m/w/d) für den Bereich Gebäudebetriebsmanagement im (vergleichbaren) gehobenen Dienst Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Planungsingenieur (w/m/d) Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH-Firmenlogo
Softwareentwickler und Softwaretester im Bereich virtuelle Simulation (gn) ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
Max-Planck-Institut für Kernphysik-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) als Leitung der Betriebstechnik Max-Planck-Institut für Kernphysik
Heidelberg Zum Job 
ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH-Firmenlogo
Senior Softwareentwickler Missionsautomatisierung für FCAS (gn) ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Berlin, Fürstenfeldbruck, Koblenz Zum Job 
ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH-Firmenlogo
Expert Systems Engineering Drohnenabwehr (gn) ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
Kölner Verkehrs-Betriebe AG-Firmenlogo
Ingenieur*in Betriebsleiterbüro (m/w/d) Kölner Verkehrs-Betriebe AG
Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Automatisierungstechniker (m/w/d) Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG
Stolberg Zum Job 
GDMcom-Firmenlogo
Teamleiter Automation (m/w/d) GDMcom
Leipzig Zum Job 
STC Germany GmbH-Firmenlogo
Ingenieur/Techniker vorzugsweise für Hochfrequenztechnik (m/w/d) STC Germany GmbH
Frontenhausen Zum Job 
GDMcom-Firmenlogo
Sachbearbeiter für Verwaltung von Liegenschaften und Dienstbarkeiten (w/m/d) GDMcom
Leipzig Zum Job 
GDMcom GmbH-Firmenlogo
Systemingenieur für Informations- und Telekommunikationstechnik (m/w/d) GDMcom GmbH
Leipzig Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
(Lead) Ingenieur EMSR-Technik (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Straßenplanung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur für Bauvorbereitung und -leitung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten Zum Job 
Zink Ingenieure GmbH-Firmenlogo
Landschaftsarchitekt / Ingenieur (m/w/d) Zink Ingenieure GmbH
Lauf, Offenburg, Teningen Zum Job 
Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) - CVD-Diamant-Technologie Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF
Freiburg im Breisgau Zum Job 
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Elektrotechnikingenieur/-techniker (m/w/i) für die Prüfung von Messsystemen IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
Mehler Vario System GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Bereich Entwicklung neue Systeme Mehler Vario System GmbH

Jetzt können die Berliner Forscher mit neu entwickelten und patentierten Baugruppen eine höhere Bandbreite von bis zu 180 Megahertz nutzen und die Daten im höheren Frequenzbereich übertragen. Die Übertragungsrate wird dadurch deutlich gesteigert und liegt nun pro Lichtfrequenz bei 1 Gbit/s. Da in handelsüblichen LEDs zumeist drei Lichtfre­quenzen, das heißt Lichtfarben, verwendet werden, ist eine Datenübertragung von bis zu 3 Gbit/s möglich.

Die Leuchtdiode dient als Sender, eine Fotozelle als Empfänger

Die Kommunikation über sichtbares Licht nutzt die handelsübliche Leuchtdiode als Sender und eine Fotozelle als Empfänger. Die Treiberelektronik der LED wird mit einem Modulator ausgestattet, der den Strom moduliert. Mit einer Frequenz von 10 MHz schaltet er die LED ein und wieder aus, wodurch die Informationen bitweise in Form von Nullen und Einsen übertragen werden. Das menschliche Auge nimmt dieses Flackern nicht wahr.

Auch im Zug könnte künftig per Licht der individuelle Zugang zum Internet möglich werden.

Auch im Zug könnte künftig per Licht der individuelle Zugang zum Internet möglich werden.

Quelle: Heinrich-Hertz-Institut

Auf der Gegenseite dient eine Fotozelle als Empfänger. Sie fängt das Flackern der LED auf und wandelt mit einem Demodulator die optischen Signale in elektrische Impulse um, die dann per Ethernet- oder USB-Stecker zum Computer geschickt werden. Übertragungsweiten von 30 Zentimeter bis fünf Meter sind damit möglich. Bei einer Bündelung des Lichtes könnte man auch größere Distanzen überbrücken.

Die Wissenschaftler sehen ihre optische Drahtloskommunikation als eine ergänzende Technik zu der bestehenden Funktechnik. Sie könnte überall dort zum Einsatz kommen, wo drahtlose Datenübertragung per Funk problematisch ist, etwa in Flugzeugen oder Krankenhäusern. Überall dort, wo die Beleuchtung ständig eingeschaltet ist, wie in Großraumbüros, Produktionshallen, in Museen oder im öffentlichen Fern- und Nahverkehr bietet sich die optische Drahtloskommunikation an.

Darüber hinaus könnte die Technik auch für die Verbreitung von GPS-Daten im Gebäudeinneren genutzt werden. Außerdem ist die neue optische Übertragungstechnik nahezu abhörsicher, denn die Daten lassen sich nur direkt unter der LED-Lampe empfangen. Von der Seite können die Lichtmodulationen praktisch nicht abgehört werden.

Bedarf an Bandbreiten wächst rasant

In etwa drei bis fünf Jahren ist ihr Produkt marktreif, hoffen die Forscher. Momentan sei  das Empfänger-Gerät noch etwa so groß wie ein DIN A4-Blatt. Später soll ein einfacher USB-Stick am Laptop oder ein entsprechender Chip im Smartphone reichen, um Daten von der Deckenlampe zu empfangen.

Selbst unter Wasser können sich die Forscher des Berliner Heinrich-Hertz-Instituts vorstellen, dass man per Licht vernetzt ist.

Selbst unter Wasser können sich die Forscher des Berliner Heinrich-Hertz-Instituts vorstellen, dass man per Licht vernetzt ist.

Quelle: Heinrich-Hertz-Institut

Das Heinrich-Hertz-Institut sieht seine Entwicklung der Visible Light Communication auch vor dem Hintergrund des schnell wachsenden Bedarfes an Netzkapazitäten. In den letzten zehn Jahren sei das Verkehrsaufkommen in den Netzen kontinuierlich zwischen 30 und 50 Prozent pro Jahr gestiegen, sagen die Forscher. Bis zum Ende 2015 könnte sich die Zahl der Mobilfunkkunden auf fünf Milliarden verdoppelt und die übertragene Datenmenge verhundertfacht haben. Das würde bedeuten, dass die derzeitigen und in den nächsten Jahren vorgehaltenen Bandbreiten nicht ausreichen, um den immens wachsenden Verkehrsbedarf im Festnetz und in mobilen Netzen zu decken.

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.