Abwehr von Raketen 08.09.2014, 16:09 Uhr

US-Army testet mobile Laserkanone von Boeing

Star Wars lässt grüßen: Auf einem Testgelände in Florida hat das US-amerikanische Militär 150 Luftziele mit einem mobilen Laser von Boeing abgeschossen. Laut Boeing ist HEL MD die erste mobile Energiewaffe, die tatsächlich einsatzbereit ist. 

Der schwenkbare Laser ist auf einem Armeelastwagen vom Typ Oshkosh montiert. HEL MD ist laut Boeing die erste einsatzbereite mobile Energiewaffe der Welt. 

Der schwenkbare Laser ist auf einem Armeelastwagen vom Typ Oshkosh montiert. HEL MD ist laut Boeing die erste einsatzbereite mobile Energiewaffe der Welt. 

Foto: Boeing

Was da in einem Video des Luftfahrt- und Militärtechnikkonzerns Boeing durch die Steppe rollt, sieht auf den ersten Blick aus wie ein herkömmlicher gepanzerter Armeelastwagen vom Typ Oshkosh. Doch weit gefehlt. Auf Knopfdruck fährt nämlich die erste mobile Energiewaffe der Welt aus dem Dach, die praxistauglich ist: der High Energy Laser Mobile Demonstrator (HEL MD) – entwickelt für die Nahbereichsabwehr von Raketen, Artilleriegeschossen und Mörsergranaten.

Laser HEL MD schießt Drohnen und Mörsergranaten ab

Dass HEL MD funktioniert, konnte er auf der Eglin Air Force Base im US-Bundesstaat Florida beweisen. Dort identifizierte der schwenkbare Feststofflaser insgesamt 150 Testobjekte blitzschnell mit einer Teleinfrarotkamera und holte sie mit einem zehn Kilowatt starken Laserstrahl vom Himmel. Das Leitwerk der beschossenen Drohnen war bereits nach wenigen Sekunden zerstört, so dass sie in der Steppe abstürzten. Die Granaten des 60-Millimeter-Mörsers musste HEL MD hingegen etwas länger bestrahlen, bis die Außenhaut schmolz und die Geschosse in der Luft explodierten.

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Die Tests in Florida fanden bewusst bei schlechten Wetterbedingungen statt. Denn bislang sind Bodennebel und Regen Hauptwidersacher der Lasersysteme. 

Die Tests in Florida fanden bewusst bei schlechten Wetterbedingungen statt. Denn bislang sind Bodennebel und Regen Hauptwidersacher der Lasersysteme.

Quelle: Boeing

Rüstungskonzerne experimentieren schon länger mit Laserwaffen. Bisherige Testentwicklungen waren allerdings nicht leistungsstark genug, zu anfällig, zu kompliziert in puncto Stromversorgung oder ließen sich zu schnell irritieren – beispielsweise von Bodennebel oder Regen. Boeing will diese Kinderkrankheiten nun ausgeräumt haben: Die Tests fanden bewusst unter schlechten Wetterbedingungen statt, die dem System allerdings nichts anhaben konnten.

Prinzipiell können Soldaten unbegrenzt feuern

Auch die Stromversorgung des Lasers hat Boeing geregelt: Ein 60-KW-Dieselgenerator lädt die Batteriebänke und Kondensatoren auf. Das würde im Kampfeinsatz einen entscheidenden Vorteil bedeuten: Die Soldaten könnten prinzipiell unbegrenzt oft schießen – sie müssten lediglich die Optik der Laserkanone sauber halten und den Dieselvorrat sicherstellen. Das Militär würde sich über sinkende Munitionskosten freuen. Spezialmunition wie eine Lenkrakete kostet schnell zwischen 50.000 und 500.000 US-Dollar.

Mit einem zehn Kilowatt starken Laserstrahl holte HEL MD Drohnen und Mörsergranaten vom Himmel. Bereits nach wenigen Sekunden schmolz die Außenhaut der Geschosse. 

Mit einem zehn Kilowatt starken Laserstrahl holte HEL MD Drohnen und Mörsergranaten vom Himmel. Bereits nach wenigen Sekunden schmolz die Außenhaut der Geschosse.

Quelle: Boeing

Das US-Militär plant, den Laser langfristig auch auf Schiffen einzusetzen. Als Waffe gegen Schiffe braucht er allerdings noch mehr Leistung. Und genau daran arbeitet Boeing derzeit. Der Konzern will die Leistung im nächsten Entwicklungsschritt von zehn auf 50 Kilowatt erhöhen.

Auch Lockheed Martin entwickelt Laserwaffen

Die Entwicklung von Laserwaffen läuft übrigens auch in anderen Rüstungsunternehmen auf Hochtouren: Lockheed Martin experimentiert derzeit mit dem Laser Adam, der auch in der Industrie zum Einsatz kommt. Er kann mit einer Leistung von zehn Kilowatt Boote in einer maximalen Entfernung von zwei Kilometern beschädigen.

 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

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