Spritzwassertest in Istres 12.08.2016, 10:03 Uhr

Deshalb müssen neue Flugzeuge durch riesige Pfützen rauschen

Das Fahrrad beschleunigen, Füße hoch – und dann mit Karacho durch die Pfütze. Ganz ähnliches machen Airbus-Ingenieure, wenn sie ein Flugzeug konstruieren. Sie lassen ihre Maschinen durch riesige Pfützen rauschen, um sicher zu sein, dass das Spritzwasser vor allem die Triebwerke nicht beschädigt. Die Fontänen sind faszinierend.

A321neo beim Spritzwassertest in Istres in Frankreich: Flugzeug-Ingenieure lassen neue Flugzeuge durch riesige Pfützen rasen, um zu testen, dass Spritzwasser keine Schäden anrichtet.

A321neo beim Spritzwassertest in Istres in Frankreich: Flugzeug-Ingenieure lassen neue Flugzeuge durch riesige Pfützen rasen, um zu testen, dass Spritzwasser keine Schäden anrichtet.

Foto: Airbus

Zwei Zentimeter hoch steht das Wasser auf der Startbahn. Mit mehr als 200 km/h rauscht das Flugzeug hindurch. Dank seiner knapp 50 t Gewicht und entsprechender Verdrängung hält es stabil die Spur. Aber richtet das Wasser, das mit hohem Druck zur Seite spritzt, auch keine Schäden an?

Genau das wollen die Airbus-Ingenieure bei den Tests herausfinden, die derzeit im französischen Istres stattfinden. Dort gibt es eine fast vier Kilometer lange Bahn, die dafür häufig genutzt wird, weil sie extrem eben ist. Dort wurden auch schon Flugzeuge wie der Militärtransporter A400M getestet. Mithilfe von Gummiwänden schaffen die Techniker hier eine künstliche Lache, durch die das Flugzeug fahren muss.

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Mehr Passagiere im A321neo

Diese Tests werden bei allen neuen Modellen oder auch nur Varianten eines Modells durchgeführt, denn im schlimmsten Fall kann eindringendes Spritzwasser die Triebwerke lahm legen. Aber auch an anderen Stellen können Schäden entstehen, etwa an außenliegenden Sensoren oder an Lufteinlässen für die Klimaanlage des Flugzeuges.

Auch der Militärtransporter A400M wurde in Istres einen Spritzwassertest unterzogen.

Auch der Militärtransporter A400M wurde in Istres einen Spritzwassertest unterzogen.

Quelle: Airbus

Testobjekt bei Airbus ist aktuell der A321neo, der erst im Februar dieses Jahres seinen Jungfernflug absolviert hat. Er hat ein verändertes Kabinendesign, mit dem Airbus die Passagierkapazität von 220 auf 240 erhöhen will. Die Kosten pro Insasse sollen damit um sechs Prozent sinken – im Preiskampf der Airlines ein starkes Argument.

A380 musste nach Test geändert werden

Um diese Verbesserungen zu erreichen, ohne den Platz für die Passagiere weiter einzuschränken, musste Airbus an einigen Stellen Zentimeterchen sparen. Vor allem wurden die Notausgänge neu angeordnet, so dass die übliche Sitzreihe am Notausgang mit unverschämt viel Beinfreiheit wegfallen kann. Außerdem werden Toiletten und Küche kleiner und die Sitze zwar nicht schmaler, aber dünner.

Spritzwassertest eines A350: Das Spritzwasser kann mit so viel Kraft auf Flugzeugteile treffen, dass sie verbiegen.

Spritzwassertest eines A350: Das Spritzwasser kann mit so viel Kraft auf Flugzeugteile treffen, dass sie verbiegen.

Quelle: J.B. Accariez/Airbus

Aufgrund dieser Änderungen muss der A321neo ein aufwendiges Zulassungsverfahren durchlaufen, zu dem eben auch die Wassertests gehören. Und die sind nicht bloß Formsache: Bei früheren Modellen mussten Flugzeugbauer schon Änderungen am Aufbau vornehmen. So hat nach Angaben des Fachmagazins Flugrevue Airbus sogar zuletzt beim Flaggschiff A380 Hydraulikleitungen am Fahrwerk versetzen müssen, weil die durch das Spritzwasser verbogen worden waren.

Das sind die zehn größten Flugzeug- und Triebwerkbauer der Welt.

 

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

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