Photovoltaik 16.03.2012, 11:59 Uhr

Preisverfall macht Solarstrom in Spanien konkurrenzfähig

Der massive Preisverfall bei der Photovoltaik macht Solarstrom in einstrahlungsreichen Regionen wie Südspanien auch ohne politische Förderung wettbewerbsfähig. Das zeigt ein Schweizer Ingenieurbüro auf.

Im südspanischen Murcia scheint anders als in vielen Regionen Deutschlands im März oft die Sonne von einem wolkenlosen Himmel herab. Das zieht nicht nur mitteleuropäische Urlauber in die Mittelmeerstadt. Auch für Solarstromproduzenten ist das ein Segen. Denn mit dem Preisverfall der Photovoltaikanlagen ist Solarstrom aus sonnenverwöhnten Regionen Europas überraschend schnell konkurrenzfähig geworden.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
FH Münster-Firmenlogo
Mitarbeiter/in (w/m/d) zur Koordination der Schulkontakte FH Münster
Steinfurt Zum Job 
über ifp l Personalberatung Managementdiagnostik-Firmenlogo
Stellvertretende Leitung Bau- und Gebäudetechnik (m/w/d) über ifp l Personalberatung Managementdiagnostik
Rhein-Main-Gebiet Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Brückenprüfung Die Autobahn GmbH des Bundes
TAUW GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur:in (m/w/d) Hydro(geo)logische Modellierungen TAUW GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
PNE AG-Firmenlogo
Experte Technischer Einkauf für Windenergieanlagen (m/w/d) PNE AG
Hamburg, Husum, Cuxhaven Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Instandhaltungsmanager*in (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Rittal GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur / Prüfingenieur (m/w/d) Dynamik / Schwingungstechnik Rittal GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 
Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF-Firmenlogo
Wissenschaftler (m/w/d) - angewandte NV-Magnetometrie und Laserschwellen-Magnetometer Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Deutsche Rentenversicherung Bund-Firmenlogo
Teamleiter*in Bauprojekte Elektrotechnik (m/w/div) Deutsche Rentenversicherung Bund
Stadtwerke Frankenthal GmbH-Firmenlogo
Energieberater (m/w/d) Stadtwerke Frankenthal GmbH
Frankenthal Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Lead Ingenieur Elektrotechnik / MSR (m/w/d) Griesemann Gruppe
Köln, Wesseling Zum Job 
Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Konstrukteurin / Konstrukteur Maschinen und Anlagen Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG
Bad Säckingen Zum Job 
PARI Pharma GmbH-Firmenlogo
Senior Projekt-/Entwicklungsingenieur (m/w/d) in der Konstruktion von Medizingeräten PARI Pharma GmbH
Gräfelfing Zum Job 
ABO Wind AG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Umspannwerke 110kV für erneuerbare Energien ABO Wind AG
verschiedene Standorte Zum Job 
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Bauingenieur:in Maßnahmenentwicklung Netze (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abteilungsleitung (m/w/d) Umweltmanagement und Landschaftspflege Die Autobahn GmbH des Bundes
Residenzstadt Celle-Firmenlogo
Abteilungsleitung (d/m/w) für die Stadtplanung im Fachdienst Bauordnung Residenzstadt Celle
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Verkehrsbeeinflussungsanlagen Die Autobahn GmbH des Bundes
Hamburg Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Angebotsmanagement VIVAVIS AG
Ettlingen, Berlin, Bochum, Koblenz Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) Telematik-Infrastruktur Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 

„Unter optimalen Bedingungen können wir die Kilowattstunde (kWh) in einem großen Photovoltaik-Kraftwerk im Süden Spaniens für 7 Cent bis 9 Cent erzeugen“, sagt Stefan Roth, Projektleiter der Züricher Ingenieursfirma Jendra Power.

An der Börse ist der Strom zwar im Durchschnitt mit 5 Cent/kWh bis 6 Cent/kWh noch günstiger, doch die regenerative Energie ist im Gegensatz zum indifferenten Börsenstrom CO2-frei – ein Vorteil, der sich über Ökostromzertifikate verkaufen lässt. 2 Cent/kWh bis 3 Cent/kWh Verkaufserlös seien dabei drin, so Roth. „Unter dem Strich lässt sich der Strom an der Börse für  5 Cent/kWh bis 6 Cent/kWh verkaufen.“

Photovoltaik-Großprojekte in Spanien lassen sich nur noch über freien Markt verwirklichen

Die Firma hat in Spanien in den letzten Jahren ein halbes Dutzend noch staatlich geförderter Solaranlagen für Schweizer Energieversorger installiert, so die Berner Stadtwerke ewb. Mittlerweile ist Spanien aber vollständig aus der Einspeiseförderung für Solarstrom aus Neuanlagen ausgestiegen. Die einzige Möglichkeit, solare Großprojekte zu verwirklichen, ist damit der freie Markt.

Noch existiert die Rechnung der Schweizer Ingenieure nur auf dem Papier. Roth erwartet aber, dass ein solches Projekt nicht mehr lange auf sich warten lässt. „Die Preise für Solarmodule sind so stark gefallen, dass Investoren im Falle eines 20-MW-Solarparks mit einer Gesamtkapitalrendite von 5,5 % rechnen können.“

Jendra Power kalkuliert mit einem Einkaufspreis für die Module von 63 Cent/W. „Wir setzen auf Qualitätsanbieter. Im Markt sind No-Name-Module teilweise sogar schon für 50 Cent/W zu haben“, sagt Roth. Vor Jahresfrist lagen die Preise noch bei deutlich über 1 €/W. Summa summarum ergebe sich je installiertem Kilowatt ein Investitionsbedarf von gut 1400 €. Erwartet wird eine Stromproduktion von 1550 kWh/kW. „Das ist konservativ. In der Region um Murcia werden Durchschnittswerte von 1600 kWh erreicht.“

Die Annahmen, räumt er ein, seien nicht auf alle Regionen des Landes mit hoher Einstrahlung übertragbar. Die Bereitschaft der Kommune, des Landes und des örtlichen Stromnetzbetreibers zur Kooperation sei nötig. „Es gibt auch Netzbetreiber, die einen Monate auf den Anschluss warten lassen.“

Solarkraftwerke rechnen sich mittelfristig auch ohne Grünstromzertifikate

Ohnehin sei ein solches Solarprojekt nur sinnvoll für ein Energieversorgungsunternehmen. „Schließlich gibt es keine garantierten Vergütungen mehr. Es geht dann um den optimalen Verkauf des Stroms an der Börse und die bestmögliche Vermarktung der Zertifikate. Mittelfristig aber werden sich die Solarkraftwerke wegen des anhaltenden Preisverfalls auch ohne Grünstromzertifikate rechnen.“

Sollten die Schweizer einen Investor für ihre Idee finden, wäre das wohl die erste große Solarstromanlage in Europa, die sich ohne finanzielle Unterstützung von Staat und Stromverbrauchern rechnen würde. Das könnte dem Ausbau der Solarstromerzeugung zumindest im Süden Europas in Zeiten knapper öffentlicher Kassen neuen Schub geben.

Auch gegenüber der solarthermischen Stromerzeugung, bei der Parabolspiegel das Sonnenlicht zur Dampf- und anschließenden Stromgewinnung konzentrieren, ist spanischer Solarzellenstrom nach Roths Rechnung nur noch halb so teuer. Auf 16 Cent/kWh bis 18 Cent/kWh schätzt das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) in Köln die Stromerzeugungskosten der mehrere Fußballfelder großen solarthermischen Kraftwerke, von denen in Spanien mehr als 20 Anlagen in Betrieb sind.

Solarthermie muss im Vergleich zu Photovoltaik billiger werden

Anders als die Photovoltaik läuft deren Förderung erst 2014 aus. Rund 40 Vorhaben mit einer Leistung von rund 1,5 GW sind in der Pipeline, von denen die meisten nach Industrieangaben im Bau sind.

„Bis 2015 müssen solarthermische Kraftwerke aber mindestens um 50 % billiger werden, um konkurrenzfähig zu sein“, räumt Joachim Ludwig, Vorstand vom Kraftwerkentwickler Ferrostaal, ein. Die Essener betreiben zusammen mit deutschen Energieversorgern eine solche Anlage in der Nähe von Granada. Sonst könnte es für die durch die Desertec-Vision propagierte Solarthermie im Vergleich zur billigen Photovoltaik trotz Sonnenreichtums im Süden Spaniens wirtschaftlich eng werden.

Ein Beitrag von:

  • Oliver Ristau

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.