UMFRAGE UNTER ERSTNUTZERN 28.05.2015, 12:27 Uhr

E-Auto: Fahrspaß ist wichtiger als Steuerbefreiung

Einige Überraschungen bietet die erste große Befragung von E-Auto-Nutzern in Deutschland. So spielen äußere Anreize wie Steuerbefreiung und kostenloses Parken bei der Kaufentscheidung kaum eine Rolle. Und genutzt werden die Elektrofahrzeuge fast genauso wie herkömmliche Modelle, nur nicht für lange Fahrten – was wiederum wenig überraschend ist.

Ladestation im öffentlichen Raum – für viele E-Auto-Nutzer ist ein Netz solcher Stationen weniger wichtig als vielfach angenommen. 

Ladestation im öffentlichen Raum – für viele E-Auto-Nutzer ist ein Netz solcher Stationen weniger wichtig als vielfach angenommen. 

Foto: RWE/Sir Richard Picture

Männlich, gut gebildet, mit überdurchschnittlichem Einkommen und 51 Jahre alt. So sieht der statistische Durchschnittsnutzer eines Elektroautos in Deutschland aus. Das Institut für Verkehrsforschung am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat mehr als 3000 private und gewerbliche Besitzer von reinen E-Mobilen und Hybriden befragt und damit erstmals ein klares Bild vom typischen Elektro-Fahrer gewonnen.

Finanzielle Anreize nur wenigen wichtig

Ein Bild, das der Politik zu denken geben müsste. Denn eines wird in der Umfrage ganz klar: Finanzielle Anreize wie die Befreiung von der Kfz-Steuer oder kostenlose Parkmöglichkeiten in der Stadt spielen nur für zehn Prozent der Besitzer eine wichtige Rolle. Weitaus wichtiger sind demnach drei andere Motive: Interesse an neuer Technologie, Umweltbewusstsein und Fahrspaß. Offenbar ist das ruhige Gleiten ein Genuss für viele. Immerhin 84 Prozent der Befragten geben an, dass sie den Kauf eines E-Autos weiterempfehlen würden.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Bauingenieur*in / Fachkraft für Arbeitssicherheit (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gemeinnützige GmbH-Firmenlogo
Techniker / Mitarbeiter technischer Dienst (m/w/d) DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gemeinnützige GmbH
C. Josef Lamy GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Fertigungstechnik C. Josef Lamy GmbH
Heidelberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur im Brückenbau für Neubau-, Ausbau- und Erhaltungsmaßnahmen (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Abteilungsleitung Grunderwerb, Liegenschaftsverwaltung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten (Allgäu) Zum Job 
LVR-Klinik Köln-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur der Fachrichtung Versorgungstechnik / Technische Gebäudeausrüstung (m/w/d) LVR-Klinik Köln
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (m/w/d) Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur/in Planung Ingenieurbauwerke Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Konstruktiver Ingenieurbau/Brückenbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Gelnhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Fachrichtung Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Experte Brückenprüfung (m/w/d) in unserer Niederlassung West Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur/in als Bauwerksprüfer (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
über maxmatch Personalberatung GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur / Fachplaner / Systemplaner Elektrotechnik (m/w/d) über maxmatch Personalberatung GmbH
Stuttgart, München, Ulm, Rosenheim Zum Job 
Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF)-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) in der Lieferantenbetreuung Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF)
Karlstein Zum Job 
Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur Raumlufttechnik (m/w/d) Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Elektrotechnik Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Cargill Deutschland GmbH-Firmenlogo
Maintenance Manager (m/w/d) Cargill Deutschland GmbH
Salzgitter Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) konstruktiver Ingenieurbau/Brückenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
RITTAL GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Business Development Manager (m/w/d) Energietechnik RITTAL GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (m/w/d) Vergabestelle Bauleistungen Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 

Viele haben zweites Auto mit herkömmlichem Antrieb

Obwohl das Umweltbewusstsein für mehr als die Hälfte der Käufer ein Hauptmotiv war, zeigt die Studie auch: Vier von fünf Haushalten besitzen trotzdem noch einen benzin- oder dieselgetriebenen Wagen, den sie vor allem für Urlaubsreisen und längere Ausflüge nutzen. Hauptgrund dafür ist natürlich die immer noch geringe Reichweite der meisten – vor allem der erschwinglichen – E-Modelle.

Öffentliches Ladenetz spielt für E-Autonutzer geringe Rolle

Dementsprechend wünscht sich eine große Mehrheit auch eine deutlich größere Kapazität der Batterien. Die Verfügbarkeit öffentlicher Ladestationen spielt dagegen eine erstaunlich geringe Rolle. Nur jeder Fünfte gab an, mindestens einmal pro Woche eine solche Station zu nutzen. Vielmehr fordern die E-Auto-Nutzer, dass alle angeboten Modelle über Schnelllademöglichkeiten an gewöhnlichen Steckdosen verfügen. Fazit: Wenn die Batterie 400 oder 500 Kilometer hält und man sie zuhause in wenigen Stunden aufladen kann, ist das öffentliche Ladenetz nachrangig.

Mehrheit der gewerblichen Nutzer sind kleine Firmen

Die Studie räumt übrigens auch mit dem Vorurteil auf, dass große Unternehmen mit ihren umfangreichen Fuhrparks Vorreiter der Elektromobilität seien. Die Mehrheit der gewerblichen Nutzer sind kleinere Firmen mit maximal 49 Mitarbeitern und bis zu neun Fahrzeugen.

Die Berliner Verkehrsforscher fanden heraus, dass 84 % der privaten Nutzer die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs weiterempfehlen würden und mehr als die Hälfte der gewerblichen Elektrofahrzeughalter sogar plant, weitere Fahrzeuge anzuschaffen

Die Berliner Verkehrsforscher fanden heraus, dass 84 % der privaten Nutzer die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs weiterempfehlen würden und mehr als die Hälfte der gewerblichen Elektrofahrzeughalter sogar plant, weitere Fahrzeuge anzuschaffen

Quelle: ClipDealer GmbH

In der Nutzung der E-Fahrzeuge gibt es nach der Studie kaum Unterschiede zu herkömmlichen Pkw. Die durchschnittliche Leistung an einem Werktag liegt bei gut 40 Kilometern. Nur die Jahresstrecke ist wegen des Verzichts auf lange Wege naturgemäß geringer: Während sie bei Benzin- und Dieselfahrzeugen durchschnittlich 15.400 Kilometer beträgt, liegt sie bei reinen Elektroautos nur knapp über 10.000 Kilometern.

Forschung und Industrie sind gefragt

Die DLR-Forscher ziehen aus der Befragung keine weitreichenden Schlüsse. Die hohe Zufriedenheit der Nutzer, gerade auch der gewerblichen, biete allerdings „einen soliden Ausgangspunkt für die weitere Verbreitung von Elektrofahrzeugen“. Insgesamt macht die Studie aber wohl deutlich, dass weniger politische Maßnahmen als technische Fortschritte bei den Fahrzeugen selbst der E-Mobilität auf die Spur helfen dürften. Demnach sind vor allem Forschung und Industrie gefragt, um das Ziel der Bundesregierung, bis 2020 eine Million Elektroautos auf die Straßen zu schicken, zu erreichen. (LINK)

 

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.