Selbstzerstörender Chip für US Army 10.02.2014, 12:26 Uhr

Computerchip soll auf Kommando zu Staub zerfallen

Der IT-Konzern IBM entwickelt einen Computerchip, der sich auf Befehl selbst zerstören kann. Auftraggeber für diesen Chip ist das US-Militär. Damit will die US Army verhindern, dass sensible Technik und Informationen beim Absturz von Flugzeugen, Hubschraubern oder Drohnen in Feindeshand geraten.

Landung eines HH-60G Pave Hawk Helikopters der US Air Force auf dem Bagram Airfield in Afghanistan: Bei Verlust solcher Hightech-Geräte im Kampfeinsatz gehen auch wertvolle Technologie und sensible Daten verloren. Deshalb lässt die Armee einen Chip entwickeln, der sich bei Bedarf selbst zerstört.

Landung eines HH-60G Pave Hawk Helikopters der US Air Force auf dem Bagram Airfield in Afghanistan: Bei Verlust solcher Hightech-Geräte im Kampfeinsatz gehen auch wertvolle Technologie und sensible Daten verloren. Deshalb lässt die Armee einen Chip entwickeln, der sich bei Bedarf selbst zerstört.

Foto: US Air Force/Christopher Boitz

Nach einem Bericht des Internetmagazins Arstechnica hat die amerikanische Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) als Teil ihres Entwicklungsprogramms Vanishing Programmable Resources (VAPR) den Spezialchip in Auftrag gegeben. Neben IBM ist daran PARC beteiligt, die Forschungsabteilung des Bürogeräteherstellers Xerox. 3,5 Millionen Dollar gehen für die Entwicklung an IBM, weitere 2,1 Millionen Dollar fließen an PARC.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Instandhaltungsmanager*in (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF-Firmenlogo
Wissenschaftler (m/w/d) - angewandte NV-Magnetometrie und Laserschwellen-Magnetometer Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Rittal GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur / Prüfingenieur (m/w/d) Dynamik / Schwingungstechnik Rittal GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 
Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Konstrukteurin / Konstrukteur Maschinen und Anlagen Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG
Bad Säckingen Zum Job 
Deutsche Rentenversicherung Bund-Firmenlogo
Teamleiter*in Bauprojekte Elektrotechnik (m/w/div) Deutsche Rentenversicherung Bund
Stadtwerke Frankenthal GmbH-Firmenlogo
Energieberater (m/w/d) Stadtwerke Frankenthal GmbH
Frankenthal Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Lead Ingenieur Elektrotechnik / MSR (m/w/d) Griesemann Gruppe
Köln, Wesseling Zum Job 
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Bauingenieur:in Maßnahmenentwicklung Netze (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
PARI Pharma GmbH-Firmenlogo
Senior Projekt-/Entwicklungsingenieur (m/w/d) in der Konstruktion von Medizingeräten PARI Pharma GmbH
Gräfelfing Zum Job 
ABO Wind AG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Umspannwerke 110kV für erneuerbare Energien ABO Wind AG
verschiedene Standorte Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Verkehrsbeeinflussungsanlagen Die Autobahn GmbH des Bundes
Hamburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abteilungsleitung (m/w/d) Umweltmanagement und Landschaftspflege Die Autobahn GmbH des Bundes
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Angebotsmanagement VIVAVIS AG
Ettlingen, Berlin, Bochum, Koblenz Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) Telematik-Infrastruktur Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 
envia TEL GmbH-Firmenlogo
Serviceingenieur (Field Service Engineer) (m/w/d) envia TEL GmbH
Chemnitz, Halle, Kolkwitz, Markkleeberg, Taucha Zum Job 
Stadt Nordenham-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) der Richtung Bauingenieurwesen (Tiefbau, Siedlungswasserwirtschaft, Wasserwirtschaft, Wasserbau) oder Umweltingenieurwesen oder staatlich geprüften Techniker (m/w/d) der Siedlungswasserwirtschaft Stadt Nordenham
Nordenham Zum Job 
envia TEL GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Datacenter Infrastruktur (m/w/d) envia TEL GmbH
ILF Beratende Ingenieure GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Konstruktiver Ingenieurbau / Objekt- und Tragwerksplanung ILF Beratende Ingenieure GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abteilungsleiter/in - Planung auf BAB Betriebsstrecken (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Oldenburg Zum Job 
ILF Beratende Ingenieure GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Verkehrsanlagen Schwerpunkt Trassierung ILF Beratende Ingenieure GmbH
München, Essen Zum Job 

Anlass für die Forschung sind die immer wieder vorkommenden Verluste sensibler Militärtechnik. So verliert die US-Armee beispielsweise in Afghanistan, in Pakistan oder wie bei der Ermordung des Al-Kaida-Führers Osama Bin Laden sensible Militärtechnik wie Hubschrauber und Flugzeuge. Nicht immer wird die geheime Technik samt Informationen beim Absturz zerstört.

Funksignal könnte Selbstzerstörung auslösen

PARC kann schon erste Forschungsergebnisse vorweisen: In ersten Ansätzen haben die Forscher Silizium-Schaltkreise auf einem Substrat aufgebaut, die unter Spannung in feinste Sandkörnchen zerfallen. Die einzelnen Partikel sind dann so klein, dass sie für das menschliche Auge praktisch unsichtbar sind.

Auch die IBM-Forschungen gehen in eine ähnliche Richtung. Für die Trägerschicht verwenden die IBM-Entwickler allerdings Glas, das mit einer reaktiven Metallschicht oder einer Art Zündschnur ausgestattet ist. Die Selbstzerstörung soll hier durch bestimmte elektromagnetische Impulse ausgelöst werden. So könnte ein Funksignal Metall oder die Zündschnur aktivieren und so das Glas zerbrechen. Auch dieser Chip soll am Ende zu Staub zerfallen.

Auch Verschlüsselungstechniken sollen geschützt werden

Die selbstzerstörende Technik soll nicht nur verhindern, dass Gegner in den Besitz geheimer Informationen kommen, die auf dem Chip gespeichert sind. Auch die Technologien, die direkt in die Architektur des jeweiligen Chips integriert sind, sollen nicht mehr zugänglich sein. Bislang können beispielsweise bestimmte Verschlüsselungsverfahren nachvollzogen werden, wenn der Schaltkreis aus seiner Schutzverpackung herausgelöst und unter einem Elektronenmikroskop angesehen wird.

Selbstzerstörende Computerchips können allerdings nicht nur für militärische Zwecke eingesetzt werden. So hat John Rogers von der Universität des US-Bundesstaates Illinois einen 64-Pixel-Chip für eine Digitalkamera und ein Implantat gebaut, das eine Operationswunde überwacht. Auch sie zerstören sich selbst, brauchen dafür aber kein Signal von außen. Die Chips werden durch den Kontakt mit Wasser aufgelöst. Die Hülle besteht aus einem Protein, das aus Seide gewonnen wird. Je nach ihrer Beschaffenheit kann sie sich in Minuten, Tagen oder sogar erst nach Jahren auflösen.

Ein Beitrag von:

  • Andrea Ziech

    Redakteurin Andrea Ziech schreibt über Rekorde und Techniknews. Darüber hinaus ist sie als Kommunikationsexpertin tätig.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.