35 kg leicht 06.06.2016, 09:36 Uhr

Airbus-Tochter baut erstes Motorrad aus dem 3D-Drucker in Kleinserie

Es muss nicht das schnellste Motorrad sein. Faszinierend am ersten Motorrad der Welt, das die Airbus-Tochter APWorks mit einem 3D-Drucker in einer Kleinserie herstellt, ist der Rahmen. Filigran, nur 6 kg leicht, ist er ein echte Blickfang. 

Das Light Rider der Airbus-Tochter APWorks ist ein Elektromotorrad, dessen Rahmen im 3D-Drucker entstanden ist und 6 kg wiegt.

Foto: APWorks

Der Rahmen des Light Riders ist nach bionomischen Algorithmen berechnet worden.

Foto: APWorks

Das Elektrobike ist 80 km/h schnell und wird demnächst in einer Kleinserie hergestellt. Stückpreis: 50.000 Euro netto.

Foto: APWorks

Das Motorrad wiegt insgesamt nur 35 kg und wird von einem 6-kW-Elektromotor angetrieben.

Foto: APWorks

Foto: APWorks

Foto: APWorks

Foto: APWorks

Foto: APWorks

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stadtbetrieb Wetter (Ruhr)-Firmenlogo
Bauingenieur/in (m/w/d) Fachrichtung Tiefbau / Straßenbau Stadtbetrieb Wetter (Ruhr)
Wetter (Ruhr) Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Brandschutzbeauftragte*r mit Zusatzfunktionen Tram (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Planungsingenieur (w/m/d) Streckenplanung Die Autobahn GmbH des Bundes
Uwe Wenzel WW-Personalkonzepte e.K.-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Wärmepumpensysteme und Regelungen Uwe Wenzel WW-Personalkonzepte e.K.
Großraum Hamburg Zum Job 
Landeshauptstadt München-Firmenlogo
Verkehrsingenieur*innen für die Verkehrswende (w/m/d) Landeshauptstadt München
München Zum Job 
Framatome-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) für nukleare Entsorgung Framatome
Karlstein am Main, Erlangen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Bauwerksprüfer (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur (w/m/d) Verfahrenstechnik Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Technische Universität Graz-Firmenlogo
Universitätsprofessur für Nachhaltige Antriebssysteme und angewandte Thermodynamik (m/w/d) Technische Universität Graz
Graz (Österreich) Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur (w/m/d) Elektrotechnik Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Lübeck Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
(Umwelt-)Ingenieur (w/m/d) für Boden, Abfall, Altlasten und Georisiken Die Autobahn GmbH des Bundes
Nürnberg Zum Job 
Fuest Familienstiftung-Firmenlogo
Bauzeichner, Bautechniker oder Innenarchitekt (m/w/d) Fuest Familienstiftung
Timm Technology GmbH-Firmenlogo
Sales Manager / Vertriebsingenieur (m/w/d) Timm Technology GmbH
Reinbek Zum Job 
Caljan GmbH-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur / Konstrukteur Sondermaschinenbau (m/w/d) Caljan GmbH
Halle (Westfalen) Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
(Senior) Projektmanager*in Niederspannung (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur* Produktmanagement für Navigationsdienste DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Langen (Hessen) Zum Job 
VAHLE-Firmenlogo
Ingenieur Automatisierungs- und Steuerungstechnik (m/w/d) VAHLE
Kamen, Großraum Dortmund Zum Job 
Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB-Firmenlogo
Patentingenieur (m/w/d) der Fachrichtung Physik und/oder Elektrotechnik mit der Möglichkeit zur Ausbildung zum "European Patent Attorney (m/w/d/)" Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB
München Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Flugsicherungsingenieur (w/m/d) DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB-Firmenlogo
Europäischer Patentanwalt (m/w/d) der Fachrichtung Physik, Informatik, Elektrotechnik oder Nachrichtentechnik Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB
München Zum Job 

 

Airbus kennt sich aus mit Teilen, die im 3D-Druckverfahren entstehen. Allein im Airbus 350 XWB sind mehr als 1000 Bauteile verbaut, die im 3D-Druck-Verfahren hergestellt werden. Airbus hat angekündigt, diese Technik noch stärker einzusetzen.

Was geht, das zeigt die Airbus-Tochter APWorks aus Taufkirchen bei München, Spezialist für die Umformung von Metallen. Die Ingenieure haben ein Motorrad hergestellt, das nicht nur ungewöhnlich aussieht und dessen Rahmen im 3D-Druckverfahren entstanden ist. Das Motorrad fährt auch und ist demnächst auch zu kaufen. Vorbestellungen werden schon entgegengenommen.

Dabei erinnert der Rahmen des Airbus-Motorrades an das erste Fahrrad aus Edelstahl, das Ingenieure aus den Niederlanden im Februar vorgestellt haben. Ähnlich wie ein Spinnennetz mit seinen vielen Waben und Querverstrebung haben das Edelstahlfahrrad und das neue Elektrobike von Airbus Rahmen, die aus Waben aufgebaut sind.

Ein echter Hingucker: Angehende Ingenieure der TU Delft haben ein Fahrrad mit sehr eigenwilliger Konstruktion mit Hilfe eines 3D-Druckers gefertigt. Es ist die Vorstufe zum Bau einer Brücke mit der gleichen Technik.

Ein echter Hingucker: Angehende Ingenieure der TU Delft haben ein Fahrrad mit sehr eigenwilliger Konstruktion mit Hilfe eines 3D-Druckers gefertigt. Es ist die Vorstufe zum Bau einer Brücke mit der gleichen Technik.

Quelle: TU Delft

„Organische Rahmenstrukturen entspringen bionischen Algorithmen, wie sie sonst in der Luft- und Raumfahrt angewandt werden“, so Airbus. Vorbild ist die Natur, die Material nur an den Stellen wachsen lässt, an denen es auftretende Kräfte abfangen muss.

Rahmen aus Scalmalloy

Das Ergebnis ist nicht nur das erste Motorrad aus dem Drucker. Mit 35 Kilogramm ist es auch das leichteste. Jedes überflüssige Gramm verkniffen sich die Konstrukteure, indem sie alles überflüssige Material weglassen. Derart feinfühlig kann kein konventioneller Konstrukteur arbeiten. Der ist darauf angewiesen, den Rahmen aus Rohren zusammenzuschweißen.

Der Rahmen, der nur 6 kg leicht ist, wuchs schichtweise empor. Feinstes Pulver aus Scalmalloy, einer in der Luftfahrt gebräuchlichen Aluminiumlegierung, bildete die erste 30 Mikrometer (ein Mikrometer ist ein Tausendstel Millimeter) dicke Schicht. Ein Laser verschmolz die feinen Körnchen an den Stellen, die später Teil des Rahmens sein sollten. Tausende solcher Schichten waren nötig, um das komplex geformte Bauteil fertigzustellen. Das verwendete Material ist so fest wie Titan.

Entstanden ist die Struktur des Rahmens in einem Großrechner, der Algorithmen-basiert die bestmögliche Struktur errechnet hat, um die bei der Fahrt auftretenden Belastungen aufzunehmen. Das Ergebnis erinnert an ein Exoskelett – schließlich wurde ein Algorithmus angewandt, der bionisch arbeitet: Natürliche Wachstumsprozesse geben dabei vor, welche Lastpfade stärker auszuführen sind, und welche weniger stark, so Airbus.

Bei Tempo 80 ist Schluss

Der Light Rider, so der Name des Motorrads, wird von einem 6-kW-Elektromotor angetrieben. Der sorgt für ein Drehmoment von stolzen 130 Newtonmetern, die das Fahrzeug kraftvoll beschleunigen. Bei 80 Kilometern pro Stunde ist allerdings Schluss. Die Reichweite liegt bei maximal 60 Kilometern.

AP Works will das Fahrzeug in einer limitierten Kleinserie von 50 Stück herstellen. Wer dieses wohl ungewöhnlichste Motorrad der Welt kaufen will, kann es jetzt bestellen. Der Kaufpreis beträgt 50.000 Euro – netto.

Und was kann man noch alles herstellen im 3D-Drucker? Brücken, Instrumente, Fahrräder, Prothesen, ja ganze Häuser und Autos wurden schon im 3D-Druckverfahren hergestellt. Hier haben wir die ungewöhnlichsten Objekte zusammengetragen.

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.