Soziales Engagement 07.11.2017, 08:59 Uhr

Ingenieure im Ehrenamt

Viele Ingenieurinnen und Ingenieure engagieren sich ehrenamtlich. Wir stellen einige Organisationen vor und zeigen, wie man mitwirken kann und wo technisches Know-how außerhalb der Arbeit gefragt ist.

Bei Einsätzen des THW wird häufig schweres technisches Gerät eingesetzt, die Mitglieder entsprechend geschult.

Bei Einsätzen des THW wird häufig schweres technisches Gerät eingesetzt, die Mitglieder entsprechend geschult.

Foto: THW

Laut Bundesregierung engagieren sich 44 Prozent der Menschen in Deutschland ehrenamtlich. Darunter sind auch viele Ingenieure. Ihr Wissen ist sehr gefragt, in den unterschiedlichsten Einsatzbereichen. Neben der persönlichen Genugtuung, die viele Ehrenamtliche bei der Ausübung ihrer Tätigkeit begleitet, kann ehrenamtliches Engagement so manchen Pluspunkt bei der Bewerbung bringen. Wir zeigen Ihnen die unterschiedlichen Facetten des Ehrenamts, stellen einige Organisationen vor und auf was Sie achten sollten.

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Dem Ingeniör ist nix zu schwör. Er weiß, wie man Brunnen baut, Leitungen legt und ein umweltfreundliches Müllverbrennungssystem aufbaut. In der Entwicklungshilfe können Studenten dieses Wissen einbringen, die Welt sehen und gleichzeitig Praxiserfahrung sammeln. In diesem Bereich engagiert sich u.a. der Verein Ingenieure ohne Grenzen.

Ingenieure ohne Grenzen wirkt weltweit am Auf- und Wiederaufbau mit

Die private Hilfsorganisation „Ingenieure ohne Grenzen“ ist seit fast 15 Jahren weltweit aktiv. Ihr erklärtes Ziel ist es, mit ingenieurwissenschaftlichem Know-how die Lebensbedingungen von notleidenden und benachteiligten Menschen zu verbessern. Um dieses Ziel zu erreichen, realisiert der Verein gemeinsam mit lokalen Partnern und den Menschen vor Ort Infrastrukturprojekte. So ist Ingenieure ohne Grenzen unter anderem in Nepal aktiv, wo 2015 ein verheerendes Erdbeben gewütet hat.

Im Bezirk Kavre, ca. 45 Kilometer südöstlich von Nepals Hauptstadt Kathmandu, werden die Bewohner bei der Sanierung der Häuser, bzw. beim Wiederaufbau unterstützt. Dabei achten die Vereinsmitglieder vor Ort darauf, dass die Handwerker und die mitanpackenden Bewohner die Prinzipien einer erdbebensicheren Bauweise lernen. Damit die Einheimischen später in der Lage sind, das Wissen selbständig anwenden zu können. Wenn die internationalen Helfer das Land wieder verlassen haben, um andernorts ihre Hilfe anzubieten. Die Schulung und Ausbildung lokaler Partner gehört ebenso zum Konzept der Ingenieure ohne Grenzen wie die Forschung an neuen Technologien.

Wer mitwirken möchte, muss keineswegs Ingenieur sein, auch andere Berufsgruppen sind bei Ingenieure ohne Grenzen willkommen. Interessierte können sich bei einer der 30 Regionalgruppen in ganz Deutschland melden, sich dem Verein als Mitglied anschließen oder spenden. Wer aktiv mitwirken möchte, muss sich ein wenig Zeit nehmen: die Projekte sind gewöhnlich auf ein bis drei Jahre terminiert.

Das THW: Schneller Einsatz in der Not

Sie bekämpfen mit Hochleistungspumpen die Wassermassen in Überschwemmungsgebieten oder installieren Wasseraufbereitungsanlagen, damit Anwohner nach Naturkatastrophen wieder sauberes Trinkwasser erhalten. Bei der akuten Gefahrenbekämpfung ist das Technische Hilfswerk (THW) ganz vorne mit dabei. Insgesamt hat die Organisation mehr als 80.000 freiwillige Helfer in 668 Ortsverbänden.

Wer sich im THW engagieren möchte, muss nicht unbedingt Ingenieure sein, braucht aber mindestens ein solides technisches Interesse. Eine Grundausbildung erhalten alle Ehrenamtlichen im Rahmen ihres Engagements, auch Fachbefähigungen werden angeboten. Das THW weist allerdings darauf hin, dass „das ehrenamtliche Prinzip im Bevölkerungsschutz ohne die Freistellung durch den Arbeitgeber für den Einsatz nicht funktioniert“. Auch gesundheitliche Einschränkungen können dazu führen, dass Interessierte nicht an Einsätzen teilnehmen können. Für solche Fälle gibt es aber auch Tätigkeiten in den Ortsverbänden und der Öffentlichkeitsarbeit.

Die Regionalorganisation Technik ohne Grenzen

Der Verein Technik ohne Grenzen ist 2010 in Bayern entstanden und hat sich seither stark vergrößert. Die Mitglieder engagieren sich vor allem in Entwicklungsländern und unterstützen die dortige Bevölkerung mit technischem Know-how in den Bereichen Wasser, Bildung, Energie und Entsorgung.

Allerdings bauen die Mitglieder von Technik ohne Grenzen keine Brunnen, Brücken oder Wasserleitungen. Sie schulen die Menschen vor Ort. Das primäre Ziel ist der Wissenstransfer. Das heißt: Statt fertige Lösungen zu präsentieren, schulen sie die Anwohner und Mitarbeiter vor Ort und versetzen sie so in die Lage, ihre Probleme selbst zu lösen. So wie im Fall des Holy Family Hospitals in Ghana. „Die Ghanaer sollen nach unserer Abreise wissen, wie sie mit einfachen Mitteln einen wirkungsvollen Müllverbrennungsofen bauen und durch Mülltrennung ein wenig Geld verdienen können“, erklärt einer der Mitstreiter. Wie die Arbeit von Technik ohne Grenzen aussehen kann und was die Ingenieure vor Ort schon erlebt haben, zeigt dieser Bericht.

Der Schwerpunkt der Projekte liegt in Subsahara-Afrika, aber auch in Asien und Mittel- sowie Südamerika hat TeoG schon Hilfe zur Selbsthilfe geleistet. Wer mitmachen möchte, kann sein Engagement und sein Wissen in eine der 14 Regionalgruppen in ganz Deutschland einbringen und natürlich spenden.

VDI-Ingenieurhilfe unterstützt in Not geratenen Ingenieuren in Deutschland

Wer helfen möchte, muss nicht unbedingt in Entwicklungsländer oder Katastrophengebiete reisen. Auch in Deutschland gibt es viel zu tun. Die VDI-Ingenieurhilfe e.V.setzt für Kolleginnen und Kollegen in Not ein. Ob Krankheit, Arbeitslosigkeit oder ein Unfall, wenn Ingenieure oder Ingenieurstudierende in Deutschland Hilfe brauchen, leistet diese Organisation unbürokratische Unterstützung. Entsprechend können sich Interessierte hier für Kolleginnen und Kollegen, die in Not geraten sind, einsetzen.

Mitstreiter können ehrenamtlich in einem der 40 VDI-Bezirksvereine mitwirken oder spenden. Wie die Ingenieurhilfe arbeitet und für wen sie infrage kommt, lesen Sie hier. Wie eine ehrenamtlicher Tätigkeit bei der VDI-Ingenieurhilfte aussehen kann, verrät Hanswilhelm Bach aus dem Bezirksverein Frankfurt/Darmstadt in den VDI nachrichten.

FSG: Unbezahlbare Momente im Automotivebereich

Sie würden gerne ehrenamtlich arbeiten, wollen sich aber in ihrer Freizeit keinen Katastrophen und Gefahren aussetzen? Stattdessen wollten Sie schon immer einmal live erleben, wie es hinter den Kulissen eines Rennstalls zugeht? Kein Problem für ehrenamtliche Helfer am Hockenheimring. Auf der Rennstrecke in der Kurpfalz findet alljährlich der Konstruktinswettbewerb Formula Student Germany (FSG) statt. Dort gehen Studierende aus der ganzen Welt mit ihren selbstgebauten Rennwagen an den Start.

Um das Ereignis auf die Beine zu stellen, bedarf es handfester Unterstützung. Mehr zu dem Ereignis, und was die Helfer erwartet, erfahren Sie hier.

Das Ehrenamt als entscheidender Punkt im Lebenslauf?

In der Vita macht sich das Ehrenamt gleich mehrfach bezahlt. Klar, man sammelt Berufserfahrung. Das macht sich besonders bei Berufseinsteigern immer gut. Man zeigt aber auch, dass man Verantwortung übernimmt.

Achtung: Vorstände haften wie Geschäftsführer einer GmbH

Viele Ingenieure helfen auch privat ohne Bezahlung. Das ist nicht immer ohne Risiko. Denn wer haftet eigentlich, wenn im Einsatz mal was passiert?

Wer der alten Nachbarin die Einkaufstüten hochträgt, und aus Versehen die teure Vase umwirft, ist in einigen Bundesländern (z.B. Bayern) über die sogenannte Ehrenamtsversicherung abgesichert. Auch Vereinsmitglieder haben grundsätzlich wenig zu befürchten. Falls ihnen ein Malheur passiert, müssen Sie zu Recht davon ausgehen, dass es eine Haftpflichtversicherung gibt. Wenn nicht, hat der Vorstand ihrer Organisation ein ernstes Problem. Unter Umständen haftet er sogar mit seinem Privatvermögen. Auch wenn er kein Geld für sein Engagement bekommt. Das ist ungerecht, aber es passiert jeden Tag.

Ein Beitrag von:

  • Lisa Diez-Holz

    Die Autorin war von 2017 bis Ende 2019 Content Managerin für das TechnikKarriere-News-Portal des VDI Verlags. Zuvor schrieb sie als Redakteurin für die VDI nachrichten.

  • Sabine Philipp

    Sabine Philipp arbeitet seit 2004 als freie Journalistin. Ihre Schwerpunkte liegen in den Bereichen Technik, Industrie und Wirtschaft.  In ihren Artikel befasst sie sich gerne mit der praktischen Umsetzung von innovativen Technologien und Gesetzesvorgaben.

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