RANKING 26.02.2024, 14:00 Uhr

Die 10 unsichersten Airlines der Welt

Sicherheitsbilanzen von Fluggesellschaften unterstreichen die Bedeutung strenger Sicherheitsstandards in der global vernetzten Luftfahrtindustrie und heben Unterschiede deutlich hervor. In unserem Ranking inspizieren wir die 10 unsichersten Airlines der Welt im Detail.

Airlines

Fliegen auf dünnem Eis: Die Top 10 der unsichersten Airlines der Welt laut JACDEC-Analyse.

Foto: PantherMedia / Simsek (YAYMicro)

Die Sicherheit in der Luftfahrt ist ein zentrales Anliegen für Passagiere, Fluggesellschaften und Regulierungsbehörden weltweit. Trotz der Tatsache, dass das Flugzeug als eines der sichersten Verkehrsmittel gilt, offenbaren die Sicherheitsbilanzen der Fluggesellschaften erhebliche Unterschiede. Diese Differenzen sind nicht nur statistische Abweichungen, sondern spiegeln eine Vielzahl von Faktoren wider, darunter Wartungsstandards, Pilotenausbildung, Sicherheitsprotokolle und die politische sowie wirtschaftliche Stabilität der Länder, in denen die jeweiligen Airlines ansässig und tätig sind.

Im Zentrum dieser Bewertungen steht die Analyse von JACDEC, dem Jet Airliner Crash Data Evaluation Centre, einer Organisation, die sich auf die Bewertung der Sicherheit von Fluggesellschaften spezialisiert hat. Unser Negativ-Ranking stellt zehn Fluggesellschaften vor, die laut JACDEC-Analyse aufgrund ihrer Sicherheitsbilanzen in die Kritik geraten sind. Schnallen Sie sich an, klappen Sie die Tische nach oben und begeben Sie sich mit uns auf eine Reise mit den 10 unsichersten Airlines der Welt.

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Platz Airline Land
1 Utair Russland
2 International Airlines Pakistan Pakistan
3 Lion Air Indonesien
4 Egypt Air Ägypten
5 Ethiopian Airlines Äthiopien
6 Aeroflot Russland
7 Air India Indien
8 China Eastern Airlines China
9 Vietnam Airlines Vietnam
10 Mahan Air Iran

Platz 10: Mahan Air (Iran)

Mahan Air wurde als private iranische Fluggesellschaft im Jahr 1991 von der Familie des damaligen Präsidenten Akbar Haschemi Rafsandschani gegründet. Trotz ihrer marginalen Position mit einem inländischen Marktanteil von lediglich 8 Prozent steht Platz 10 in unserer Liste aufgrund der überalterten Flotte und der politischen Situation im Iran unter Beobachtung. Die Einsatzdauer der Flugzeuge liegt bei durchschnittlich 28 Jahren, wobei hauptsächlich gebrauchte Airbus A300 und A310 aus dem internationalen Gebrauchtmarkt bezogen werden.

In den vergangenen 30 Jahren verzeichnete Mahan Air drei Totalverluste von Flugzeugen, ohne dass dabei Menschenleben zu beklagen waren. Diese Zwischenfälle unterstreichen die potenziellen Sicherheitsrisiken, zeigen aber auch, wie bemerkenswert es ist, dass diese Vorfälle glimpflich verliefen. In der Europäischen Union steht Mahan Air auf der schwarzen Liste, sodass die Flugzeuge dieser Gesellschaft weder landen noch starten dürfen.

Platz 9: Vietnam Airlines (Vietnam)

Vietnam Airlines ist die staatliche Fluggesellschaft Vietnams und Mitglied der SkyTeam-Allianz. Aufgrund ihrer durchwachsenen Sicherheitsbilanz findet sie sich auf Platz 9 der unsichersten Airlines der Welt ein. Seit der Gründung hat sich Vietnam Airlines zu einem wichtigen Akteur in der Luftfahrtindustrie Südostasiens gemausert – inklusive eines umfangreichen Netzwerks, das lokale und internationale Ziele verbindet. Trotz dieser Bemühungen hat Vietnam Airlines in den vergangenen zehn Jahren 18 ernste bis katastrophale Zwischenfälle erlebt, was ihre Sicherheitsbilanz belastet.

Ein besonders tragischer Zwischenfall war der Absturz einer Tupolew Tu-134 am 3. September 1997 während des Anflugs auf den Flughafen Phnom Penh in Kambodscha, bei dem von 66 Insassen nur ein einjähriges Baby überlebte. Weitere Zwischenfälle beinhalten die Beschädigung einer Tupolew Tu-134AK bei einer harten Landung im Jahr 1991 ohne Verletzte sowie den Absturz einer Jakowlew Jak-40 im Jahr 1992, der 30 Menschenleben forderte.

Platz 8: China Eastern Airlines (China)

Der 8. Platz in unserer Rangliste geht an China Eastern Airlines, eine der führenden Fluggesellschaften Chinas mit Sitz in Shanghai. Seit der Gründung im Jahr 1988 kann die Airline auf einige ernste Zwischenfälle zurückblicken, allen voran eine Flugzeugentführung.

Ein weiterer Vorfall ereignete sich am 15. August 1989, als eine Antonow An-24RV bereits kurz nach dem Start in Shanghai abstürzte, wobei 34 der 40 Insassen ums Leben kamen. Am 6. April 1993 führten technische Probleme an Bord einer McDonnell Douglas MD-11 zu schweren Turbulenzen, wobei ebenfalls zwei Todesopfer zu beklagen waren.

Besonders hervorzuheben ist der Absturz einer Boeing 737 am 21. März 2022, bei dem alle 132 Insassen ihr Leben verloren. Bei diesem Vorfall stürzte der Jet innerhalb von nur eineinhalb Minuten unkontrolliert aus rund 9.000 Metern Höhe zu Boden. Der genaue Auslöser des Absturzes ist bisher noch nicht bekannt und Gegenstand umfassender Untersuchungen. Ermittler schließen aber einen absichtlich herbeigeführten Absturz nicht aus.

Platz 7: Air India (Indien)

Air India war lange Zeit im Besitz des indischen Staates, erlebte aber kürzlich einen bedeutenden Wandel durch die Übernahme von Tata Sons. Diese Veränderung in der Führungsebene brachte neue Dynamik in die Flottenmodernisierung und Sicherheitsinitiativen der Airline. Trotz einer ambitionierten Bestellung von 470 neuen Jets in jüngster Zeit, zeichnet die Sicherheitsbilanz von Air India ein eher gemischtes Bild, vor allem weil die Airline 23 ernste Zwischenfälle in den letzten 10 Jahren zu verzeichnen hatte. Menschenleben kosteten diese Vorfälle seit rund 30 Jahren aber nicht.

Dennoch war die Geschichte von Air India durch einige schwerwiegende Unfälle geprägt. Einer der tragischsten Vorfälle in der Geschichte der Fluglinie ereignete sich am 27. Dezember 1947, als eine Douglas C-48C abstürzte. Ein Kontrollverlust infolge eines Instrumentenausfalls führte zum Tod aller 19 Passagiere und vier Besatzungsmitglieder. Ein weiterer dunkler Tag in der Geschichte von Air India war der 23. Juni 1985, als der Flug 182 durch eine Bombenexplosion über dem Atlantik zerstört wurde, wobei alle 329 Menschen an Bord starben.

Platz 6: Aeroflot (Russland)

Airlines

Aeroflot.

Foto: PantherMedia /
inginsh

Die traditionsreiche staatliche Airline Russlands wurde 1923 unter dem Namen Aeroflot gegründet und zählt zu den ältesten noch operierenden Fluggesellschaften weltweit. Die Gesellschaft spielte eine zentrale Rolle in der Entwicklung der russischen Luftfahrt und verbindet das heutige Russland mit zahlreichen Destinationen weltweit.

Seit der Gründung bis heute (Stand Januar 2024) verzeichnet Aeroflot insgesamt 1589 Totalverluste von Flugzeugen, bei denen 9029 Menschen ums Leben kamen. Diese hohe Zahl an Zwischenfällen ist aber vor allem durch die Struktur der ehemaligen sowjetischen Luftfahrt bedingt, in der Aeroflot nicht nur für die zivile Luftfahrt, sondern auch für Bereiche des militärischen Flugbetriebs verantwortlich war.

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die daraus resultierenden internationalen Sanktionen führten zudem zu einer Beeinträchtigung des Flugbetriebs und der internationalen Präsenz von Aeroflot. Die Sanktionen beschränken ferner den Zugang zu Ersatzteilen für Flugzeuge westlicher Hersteller, was technische Herausforderungen in der Wartung mit sich bringt und die operationellen Fähigkeiten einschränkt. Aus diesem Grund und der Angst vor Beschlagnahmungen geleaster Flugzeuge bedient die Airline seit März 2022 nur noch sehr wenige Destinationen im Ausland.

Platz 5: Ethiopian Airlines (Äthiopien)

Ethiopian Airlines, die 1945 gegründete nationale Fluggesellschaft Äthiopiens, hat sich im Lauf der Jahrzehnte zu einer der führenden Airlines Afrikas entwickelt. Mit einer der jüngsten Flotten des Kontinents und einem weitreichenden Netzwerk, das sechs Kontinente verbindet, symbolisiert die Airline den Aufschwung der Luftfahrt in Afrika. Trotz ihres Ansehens als eine der sichersten Fluggesellschaften des Kontinents musste Ethiopian Airlines und Platz 5 in unserer Liste einige tragische Zwischenfälle verzeichnen.

Der schwerwiegendste Vorfall in der jüngeren Geschichte war der Absturz einer Boeing 737 Max im März 2019, bei dem unmittelbar nach dem Start aus Addis Abeba alle 157 Insassen ums Leben kamen. Dieser Zwischenfall wurde durch eine Fehlfunktion der Steuerungssoftware verursacht und führte zu einer weltweiten Überprüfung dieses Flugzeugtyps. Ethiopian Airlines reagierte darauf mit der vorübergehenden Stilllegung ihrer gesamten 737 Max-Flotte und einer Überarbeitung der Pilotenschulung.

Platz 4: Egypt Air (Ägypten)

Die nationale Fluggesellschaft Ägyptens, Egypt Air, findet sich aufgrund einer Reihe von Sicherheitsbedenken und Zwischenfällen in der Vergangenheit auf Platz 4 der unsichersten Airlines weltweit wieder. Konkret handelt es sich dabei um 47 Totalverluste von Flugzeugen, bei denen insgesamt 903 Menschen ums Leben kamen. Ein besonders tragischer Moment in der jüngeren Geschichte von Egypt Air war der Absturz von Flug MS804 im Jahr 2016 über dem Mittelmeer, der allen 66 Menschen an Bord das Leben kostete.

Die Analyse dieses und weiterer Zwischenfälle führte zu einer intensiven Überprüfung der Wartungspraktiken und der Ausbildungsstandards bei Egypt Air. Die geografische Lage Ägyptens und die damit verbundenen geopolitischen Herausforderungen tragen zusätzlich zu den Sicherheitsrisiken bei, mit denen Egypt Air konfrontiert ist.

Platz 3: Lion Air (Indonesien)

Seit ihrer Gründung im Jahr 1999 konnte sich Lion Air rasant zu einer der dominanten Fluggesellschaften Indonesiens entwickeln – eine Position, die durch die Einführung der Boeing 737-900ER im Jahr 2005 weiter gefestigt wurde. Trotz des Wachstums und innovativer Schritte im Flugbetrieb sieht sich der 3. Platz in unserem Ranking mit erheblichen Sicherheitsherausforderungen konfrontiert.

Ein besonders tragischer Moment in der Geschichte der Airline war der Absturz einer Boeing 737 Max 8 im Jahr 2018, bei dem alle 189 Insassen ums Leben kamen. Dieser Vorfall löste weltweit Bestürzung aus und führte zu einer gründlichen Überprüfung der Sicherheitsstandards dieses Flugzeugtyps. Darüber hinaus verzeichnet Lion Air in ihrer Betriebsgeschichte acht weitere Zwischenfälle mit Totalverlusten, einschließlich zweier Unfälle mit Todesopfern. Mehrfach kam es auch zu Zwischenfällen, bei denen Flugzeuge bereits beim Start oder bei der Landung von der Piste abkamen.

Diese Sicherheitsprobleme führten zu weitreichenden Konsequenzen und letztendlich dazu, dass indonesische Fluggesellschaften temporär in die EU-Flugsicherheitsliste, also die Schwarze Liste unsicherer Fluggesellschaften, aufgenommen wurden. Seit 2016 darf Lion Air aber wieder europäische Ziele anfliegen.

Platz 2: Pakistan International Airlines (Pakistan)

Pakistan International Airlines (PIA) wurde bereits im Jahr 1946 als Orient Airways gegründet und kann auf eine lebendige Geschichte zurückblicken, landet aber dennoch auf Platz 2 in unserem Negativ-Ranking. Mit Karachi als Drehkreuz offeriert die Airline Verbindungen in zahlreiche Länder weltweit. Die Flotte besteht aktuell aus 31 Flugzeugen unterschiedlicher Hersteller und Modelle, ist jedoch gleich von mehreren ernsten Unfällen gezeichnet.

Das bisher tragischste Ereignis war der Absturz eines Airbus A320 im Mai 2020, der nicht nur in Pakistan, sondern weltweit Betroffenheit auslöste. Dabei stürzte das Flugzeug beim Landeanflug auf Karatschi in eine Wohnsiedlung. Beim Absturz kamen 89 Passagiere und alle 8 Besatzungsmitglieder ums Leben. Die darauffolgenden Untersuchungen zeigten sowohl menschliches Fehlverhalten als auch technische Defizite auf. Aufgrund Bedenken über die Einhaltung internationaler Sicherheitsstandards und die Echtheit von Pilotenlizenzen, führte ein 6-monatiges Start- und Landeverbot in der EU zu grundlegenden Reformen der Betriebs- und Ausbildungsverfahren innerhalb der Airline.

Die Liste an Zwischenfällen lässt sich zwar nicht endlos fortsetzen, ist aber überdurchschnittlich lang und von zahlreichen Einträgen geprägt, die von Flugzeugbeschuss über irreparable Beschädigungen durch Bodenpersonal bis hin zu Bränden durch von Passagieren benutzten Gaskochern reichen.

Platz 1: Utair (Russland)

Der 1. Platz in unserer Rangliste der unsichersten Airlines der Welt geht an die russische Fluggesellschaft Utair (ehemals Aeroflot, heute eine eigenständige Marke), wobei in diesem Fall weniger die Zwischenfälle für die Position im Ranking verantwortlich sind, sondern ein mehr oder minder regulatorischer Trick. Flüge in die EU sind deshalb seit April 2022 gestrichen, da das russische Luftfahrtbundesamt den Betrieb von ausländischen Flugzeugen ohne gültigem Lufttüchtigkeitszeugnis erlaubt, wodurch nicht mehr sichergestellt ist, dass die Flotte alle technischen und betrieblichen Anforderungen erfüllt.

Darüber hinaus ist Utair von 5 größeren Zwischenfällen geprägt, die auch Todesopfer forderten. Ein einschneidendes Ereignis in der Sicherheitschronik von Utair war beispielsweise der Absturz einer ATR 72 am 2. April 2012. Der Flug endete bereits kurz nach dem Start, als ein Strömungsabriss – verursacht durch nicht durchgeführte Enteisungsmaßnahmen – zum Tod von 33 Menschen an Bord führte.
Ein weiterer beunruhigender Moment ereignete sich am 1. September 2018, als eine Boeing 737-8AS von Utair bei der Landung in Sotschi das Ende der Landebahn überrollte und dabei Feuer fing. Trotz der erfolgreichen Evakuierung der Insassen erlitten 18 Menschen Verletzungen. Während der Rettungsaktion erlitt ein Mitarbeiter des Bodenpersonals einen Herzinfarkt und verstarb.

Vom Risiko zur Routine

Das Fliegen hat sich über die Jahrzehnte dramatisch gewandelt. In den Anfangstagen der Luftfahrt glich jede Reise durch die Lüfte einem Sprung ins Ungewisse – das Risiko war allgegenwärtig. Doch mit jedem Zwischenfall, jedem Unfall und jedem Verlust lernte die Branche aus den Fehlern. Diese Lektionen führten zu signifikanten Verbesserungen in Technik, Ausbildung und Regulierung, sodass das Fliegen mittlerweile zur sichersten Fortbewegungsart unserer Zeit gilt.

Moderne Flugzeuge sind heute mit einer Vielzahl technischer Errungenschaften ausgestattet, die Navigation, Flugkontrolle und Sicherheitssysteme umfassen, um Risiken zu minimieren und einen möglichst komfortablen Flug zu gewährleisten. Regulative Körperschaften wie die ICAO (International Civil Aviation Organization) und die EASA (European Union Aviation Safety Agency) haben maßgeblich dazu beigetragen, dass weltweit einheitliche und strenge Sicherheitsstandards etabliert wurden.

Die Zukunft der Luftfahrt sieht eine noch größere Fokussierung auf Sicherheit und technologische Innovation vor. Durch kontinuierliche Verbesserungen und das Streben nach Exzellenz in der Sicherheitskultur bleibt die Luftfahrtindustrie einem zentralen Prinzip treu: Aus Fehlern zu lernen und stets nach besseren Lösungen zu suchen.

Ein Beitrag von:

  • Silvia Hühn

    Silvia Hühn ist freie Redakteurin mit technischem Fokus. Sie schreibt unter anderem über die Rekorde dieser Welt und verfasst Ratgeber.

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