Seawer-Konzept funktioniert wie Abfluss 25.03.2014, 13:00 Uhr

Riesiges Hochhaus sammelt Plastikmüll im Pazifik

Im berüchtigten Nordpazifikwirbel, in dem sich große Mengen Plastikmüll verdichtet haben, könnte ein schwimmendes Hochhaus wie eine Recyclinganlage funktionieren. Das Gebäude mit einem Durchmesser von 550 Metern saugt das Meerwasser auf und sammelt die Plastikteile in seinem Inneren.

Der „Seawer“ des Architekten Sung Jin Cho ist ein schwimmender Alleskönner, mitten in einer „Plastiksuppe“. Die Konstruktion mit einem Durchmesser von 550 Metern reicht 300 Meter in die Tiefe. Sie sammelt und sortiert den Plastikmüll, filtert und entsalzt das Meerwasser und liefert mit einem eigenen Wasserkraftwerk Elektrizität. In der Ökozone an der Oberfläche wachsen Pflanzen und leben Menschen. 

Der „Seawer“ des Architekten Sung Jin Cho ist ein schwimmender Alleskönner, mitten in einer „Plastiksuppe“. Die Konstruktion mit einem Durchmesser von 550 Metern reicht 300 Meter in die Tiefe. Sie sammelt und sortiert den Plastikmüll, filtert und entsalzt das Meerwasser und liefert mit einem eigenen Wasserkraftwerk Elektrizität. In der Ökozone an der Oberfläche wachsen Pflanzen und leben Menschen. 

Foto: eVolo Skyscrapers

Die großen Mengen an Plastikmüll, die in den Weltmeeren treiben, haben sich längst zu einem internationalen Umweltproblem entwickelt. Laut deutschem Umweltbundesamt befinden sich derzeit 100 bis 150 Millionen Tonnen Abfälle, davon 60 Prozent aus Plastik, in den Meeren. Ein großer Teil des Zivilisationsmülls sammelt sich vor allem in Meereswirbeln, die durch die Meeresströmungen entstehen. Einer der größten See-Müllhalden liegt im Nordpazifikwirbel, was ihm den Beinamen „Great Pacific Garbage Patch“, Großer Pazifikmüllfleck, eingebracht hat.

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Dort schwimmt eine „Plastiksuppe“, die zweimal so groß ist wie Texas und sechsmal mehr Plastik als Plankton-Biomasse enthält. Jetzt hat der südkoreanische Designer Sung Jin Cho ein schwimmendes Hochhaus entwickelt, das den Müll einsaugt, gefiltertes Wasser entlässt und dabei Elektrizität generiert.

Der Plastikmüll wird durch fünf Filteretagen nach Größe sortiert

Seine Idee des riesigen „Seawer“ – der Name ist eine Wortkombination aus Sea/Meer und Sewer/Abwasserkanal – hatte Sung bei der diesjährigen „eVolo Skyscraper Competition“ eingereicht und dafür eine lobende Erwähnung erhalten. Das ehrgeizige Konzept funktioniert wie ein riesiger Abfluss, der mitten im Müll schwimmt und durch den das verunreinigte Wasser durchrauscht. Die Konstruktion, die sich nach unten verjüngt und dadurch stabilisiert wird, hat einen Durchmesser von 550 Metern und reicht 300 Meter hinab in die Tiefe.

Die Seawer-Konstruktion soll einen Durchmesser von 550 Metern haben und 300 Meter hinab in die Tiefe reichen. In seinem Inneren befinden sich fünf Filterlagen aus Fischbein, die den von der Oberfläche eingesaugten Müll sortieren. 

Die Seawer-Konstruktion soll einen Durchmesser von 550 Metern haben und 300 Meter hinab in die Tiefe reichen. In seinem Inneren befinden sich fünf Filterlagen aus Fischbein, die den von der Oberfläche eingesaugten Müll sortieren. 

Quelle: eVolo Skyscrapers

In seinem Inneren befinden sich fünf Filterlagen aus Fischbein, die den von der Oberfläche eingesaugten Müll sortieren. Im obersten Filter verfangen sich Teile, die größer sind als ein Meter, wie etwa ein Plastikstuhl oder ein Fischnetz. In den weiteren Etagen des „Seawer“ werden die Filter immer feinmaschiger und halten schließlich Müll, der kleiner ist als ein Zentimeter, wie Zigarettenstummel, Kugelschreiberkappen oder andere, durch das UV-Licht zerkleinerte Plastikteile zurück. Gelagert wird der gesammelte Müll in „Recycling-Kammern“, wo er nach Werkstoffgruppen sortiert und anschließend eingeschmolzen oder zu Pellets verarbeitet wird.

Der „Seawer“ hat ein eigenes Hotel und ein Wasserkraftwerk

Das Meerwasser, das von oben durch die Konstruktion durchfließt, gelangt schließlich auf der untersten Ebene der Konstruktion in eine Filteranlage, in der es gereinigt und teilweise entsalzt wird. Das gefilterte Meerwasser fließt zurück in den Ozean, während das salzfreie Wasser an die Oberfläche gepumpt wird, wo es zur Bewässerung einer „Öko-Zone“ mit Bäumen und anderen Pflanzen dient. Dort sind auch Unterkünfte für Menschen vorgesehen, inklusive eines Hotels.

Für die autonome Stromversorgung der Anlage hat Sung ein eigenes Wasserkraftwerk im „Seawer“ vorgesehen. Durch neun Druckrohre in der Außenhaut fließt das Meerwasser nach unten und treibt neun Turbinen mit einer Gesamtleistung von 230 Megawatt an. Sie sollen dem Bauwerk jährlich neun Milliarden Kilowattstunden Elektrizität bringen.

Der „Seawer“ von Sung Jin Cho wird wohl zunächst nicht mehr bleiben als eine schöne Design-Studie. Allerdings könnte und sollte Architektur, die sich an der Lösung ökologischer Probleme beteiligt, in Zukunft an Bedeutung zunehmen.

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

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