Forscher stimulieren Wachstum 27.09.2013, 08:21 Uhr

Bakterien als kleine Helfer bei Ölkatastrophen im Meer

Bakterien, die Öl verspeisen, sind bei großen Ölkatastrophen überfordert. Sie beseitigen zu kleine Mengen in zu langer Zeit. Jetzt wollen Forscher die Bakterien optimieren, damit sie an Stelle von Chemikalien eingesetzt werden können.

Am 21. April 2010 explodierte die amerikanische Ölplattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko. Sieben Millionen Liter Chemikalien wurden ins Meer gepumpt, um die riesigen Ölteppiche abzubauen. Forscher arbeiten jetzt an der Optimierung von Bakterienstämmen, die den Abbau ohne schädliche Wirkungen auf die Umwelt erledigen könnten.

Am 21. April 2010 explodierte die amerikanische Ölplattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko. Sieben Millionen Liter Chemikalien wurden ins Meer gepumpt, um die riesigen Ölteppiche abzubauen. Forscher arbeiten jetzt an der Optimierung von Bakterienstämmen, die den Abbau ohne schädliche Wirkungen auf die Umwelt erledigen könnten.

Foto: dpa

Mehr als sieben Millionen Liter Chemikalien pumpten Rettungsmannschaften vor drei Jahren in den Golf von Mexiko, um die gewaltigen Ölmengen aufzulösen, die bei der Explosion der Bohrplattform „Deepwater Horizon“ ausgetreten waren. Das funktionierte ganz gut, hat möglicherweise aber negative Folgen auf das Ökosystem. Schonender für die Umwelt könnten Bakterien die Ölmengen verarbeiten, sagen Forscher in aller Welt. Bakterien sind seit Jahrmillionen Teil des Ökosystems: Jeder Nutz- und Schadstoff auf der Erde und im Wasser wird von spezialisierten Mikroorganismen verspeist. Selbst vor giftigen Schwermetallen schrecken manche nicht zurück.

Bakterien sind bei großen Ölmengen noch überfordert

Auch wenn Öl abbauende Bakterien wie Oleispira AntarcticaoderAlcanivorax borkumensis ganze Arbeit leisten, sind sie bei wirklichen Katastrophen überfordert. Sie werden mit den gewaltigen Mengen nicht in zumutbarer Zeit fertig. Wissenschaftler der Helmholtz-Zentren für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig und für Infektionsforschung in Braunschweig wollen das gemeinsam mit Forschern in aller Welt ändern. Die arbeiten an Verfahren, um auch große Ölteppiche mit Hilfe von Bakterien zu beseitigen.

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Die Ölbohrinsel Deepwater Horizon war nach einer Explosion im April 2010 gesunken. Das Unglück führte zu einer verheerenden Ölpest im Golf von Mexiko.

Die Ölbohrinsel Deepwater Horizon war nach einer Explosion im April 2010 gesunken. Das Unglück führte zu einer verheerenden Ölpest im Golf von Mexiko.

Quelle: U.S. Coast Guard

„Ein Ansatz könnte beispielsweise sein, Öl abbauende Bakterien in ihrem Wachstum zu stimulieren oder zum Beispiel durch Gefriertrocknung besser anwendbar zu machen, um sie leichter als Pulver über dem Ölteppich zu versprühen“, erklärt Dr. Hermann J. Heipieper vom UFZ.

Öl ist Energiequelle für Mikroorganismen

Genau das ist das Problem: Wie lassen sich große Mengen an geeigneten Mikroorganismen im Notfall schnell an der Unfallstelle ausbringen? Und wie lässt sich ihr Appetit auf die zähflüssige Masse noch steigern? Die mikroskopisch kleinen  Katastrophenhelfer zerstören die Kohlenwasserstoffmoleküle, aus denen Öl aufgebaut ist, und nutzen die Bruchstücke als Energiequelle, so wie Zucker eine Energiequelle für Menschen ist. Stoßen sie auf genügend Futter vermehren sie sich explosionsartig. Ob sie dann allein auf Grund ihrer großen Menge ebenfalls zur Gefahr für ein Ökosystem werden, ist noch ungeklärt. Unbestritten ist aber, dass die Natur bei einem nicht übermäßigen Abbautempo intakt bleibt.

Alcanivorax borkumensis, benannt nach der Insel Borkum, vor der es erstmals entdeckt wurde, ist vor allem für den Ölabbau in wärmeren Regionen geeignet. Oleispira Antarctica liebt, wie schon aus dem Namen hervorgeht, eher kalte Regionen. Um diese Mikroorganismen zu optimieren, wollen die Forscher jetzt genau herausfinden, was sich in ihrem Inneren beim Naschen von Öl abspielt. Dann könnten sie für Notfalleinsätze optimiert werden.

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

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