Alternative zur Mülldeponie 23.03.2015, 14:57 Uhr

Aus Styroporflocken werden im Ofen Batterieanoden

Indische Wissenschaftler haben einen Weg gefunden, aus Styroporflocken Anoden für Batterien herzustellen. Ein Lichtblick für den Umweltschutz: Denn bislang landen Millionen Tonnen des Verpackungsmaterials weltweit auf Mülldeponien. 

Die Forscher haben die Styroporflocken in einem Ofen auf bis zu 900 Grad Celsius erhitzt. Mit Hilfe eines speziellen Katalysators ließen sie sich in hauchdünne Kohlenstoffplatten verwandeln.

Die Forscher haben die Styroporflocken in einem Ofen auf bis zu 900 Grad Celsius erhitzt. Mit Hilfe eines speziellen Katalysators ließen sie sich in hauchdünne Kohlenstoffplatten verwandeln.

Foto: American Chemical Society

Die Methode sei recht simpel, erklärt der indische Forscher Professor Vilan Pol von der US-amerikanischen Purdue University: „Wir erhitzen die Styroporflocken in einem Ofen in inerter Atmosphäre auf eine Temperatur zwischen 500 und 900 Grad Celsius.“ Inerte Atmosphäre bedeutet, dass der Ofen mit einem Schutzgas statt mit Sauerstoff gefüllt ist. Es sei dann nur noch ein spezieller Katalysator erforderlich, und schon ließen sich die Flocken in hauchdünne Kohlenstoffplatten verwandeln.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Bauingenieur*in / Fachkraft für Arbeitssicherheit (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gemeinnützige GmbH-Firmenlogo
Techniker / Mitarbeiter technischer Dienst (m/w/d) DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gemeinnützige GmbH
C. Josef Lamy GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Fertigungstechnik C. Josef Lamy GmbH
Heidelberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur im Brückenbau für Neubau-, Ausbau- und Erhaltungsmaßnahmen (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Abteilungsleitung Grunderwerb, Liegenschaftsverwaltung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten (Allgäu) Zum Job 
LVR-Klinik Köln-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur der Fachrichtung Versorgungstechnik / Technische Gebäudeausrüstung (m/w/d) LVR-Klinik Köln
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (m/w/d) Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur/in Planung Ingenieurbauwerke Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Konstruktiver Ingenieurbau/Brückenbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Gelnhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Fachrichtung Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Experte Brückenprüfung (m/w/d) in unserer Niederlassung West Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur/in als Bauwerksprüfer (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
über maxmatch Personalberatung GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur / Fachplaner / Systemplaner Elektrotechnik (m/w/d) über maxmatch Personalberatung GmbH
Stuttgart, München, Ulm, Rosenheim Zum Job 
Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF)-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) in der Lieferantenbetreuung Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF)
Karlstein Zum Job 
Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur Raumlufttechnik (m/w/d) Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Elektrotechnik Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Cargill Deutschland GmbH-Firmenlogo
Maintenance Manager (m/w/d) Cargill Deutschland GmbH
Salzgitter Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) konstruktiver Ingenieurbau/Brückenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
RITTAL GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Business Development Manager (m/w/d) Energietechnik RITTAL GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (m/w/d) Vergabestelle Bauleistungen Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 

Styropor wird im Ofen zu dünnen Kohlenstoffplatten

Die Kohlenstoffplatten eignen sich den Forschern zufolge perfekt, um Anoden für Lithium-Ionen-Akkus herzustellen. Sie könnten dank ihrer Oberflächenstruktur bis zu 15 Prozent mehr Lithium-Ionen speichern als herkömmliche Anoden aus Graphit. Reizvoll für eine riesige Wachstumsbranche, in der Smartphone- und Elektroautohersteller nach leistungsfähigeren Akkus lechzen.

Die dünnen Kohlenstoffplatten lassen sich zu Batterie-Anoden weiterverarbeiten. Dank ihrer Oberflächenstruktur speichern sie bis zu 15 Prozent mit Lithium-Ionen als Graphit-Elektroden.

Die dünnen Kohlenstoffplatten lassen sich zu Batterie-Anoden weiterverarbeiten. Dank ihrer Oberflächenstruktur speichern sie bis zu 15 Prozent mit Lithium-Ionen als Graphit-Elektroden.

Quelle: American Chemical Society

Ein weiterer Vorteil: Die Karbonanoden sind zehnmal dünner als ihre Kollegen aus Graphit. Sie haben somit einen geringeren elektrischen Widerstand und lassen sich schneller wieder aufladen.

300 Ladungen ohne Kapazitätsverlust

Bald schon könnten die Karbonelektroden ihren Kinderschuhen im Labor entwachsen, zeigen sich die Forscher überzeugt. „Die elektrochemische Leistung der Karbonelektroden bleibt über einen langen Zeitraum stabil“, sagt Pols Kollege Vinodkumar Etacheri. „Wir konnten sie 300 Mal ohne Kapazitätsverlust aufladen.“ In Zukunft wollen die Forscher die Oberfläche weiter vergrößern, damit die elektrochemische Leistung weiter steigt. 

Ein Durchbruch dieses Verfahrens könnte auch ein Segen für die Umwelt sein. „Der Prozess ist kostengünstig, ökologisch und lässt sich im großen Stil umsetzen“, sagt Etacheri. Bislang landen nur zehn Prozent der Styroporflocken, die weltweit im Versand zum Einsatz kommen, im Recycling.

Für die Umwelt wäre die Weiterverwendung der Styroporflocken ein Segen. Bislang versauert ein Großteil des Verpackungsmaterials weltweit auf Mülldeponien.

Für die Umwelt wäre die Weiterverwendung der Styroporflocken ein Segen. Bislang versauert ein Großteil des Verpackungsmaterials weltweit auf Mülldeponien.

Quelle: American Chemical Society

„Aufgrund ihrer geringen Dichte sind riesige Container notwendig, um sie zu Recyclinganlagen zu transportieren. Das ist teuer und rentiert sich kaum.“ Die Folge: Die Flocken bleiben jahrzehntelang auf Mülldeponien liegen und belasten mit ihren chemischen Zusatzstoffen die Böden. 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.