Kampf gegen Herzstillstand 16.06.2017, 12:34 Uhr

Defi dabei: Drohne viermal schneller als ein Krankenwagen

Bei einem Herzstillstand zählt jede Minute. Das schwedische Start-up Flypulse hat deswegen eine Drohne entwickelt, die einen Defibrillator zum Patienten fliegt. Der gelbe Engel ist viermal schneller als ein Krankenwagen. Und per Kamera kann ein Arzt einen Ersthelfer anleiten.

Quadrocopter des schwedischen Start-ups Flypulse. An der Unterseite der Drohne ist ein Defibrillator befestigt. 

Quadrocopter des schwedischen Start-ups Flypulse. An der Unterseite der Drohne ist ein Defibrillator befestigt. 

Foto: Flypulse

Ein Mann schlendert durch die Einkaufspassage. Plötzlich bricht er zusammen. Herzstillstand. Weit und breit ist kein Defibrillator verfügbar, der das Herz wieder zum kontrollierten Schlagen bringen könnte. Der Mann stirbt. Das ist leider nicht ungewöhnlich. Allein in Schweden sterben von 10.000 Menschen, die außerhalb eines Krankenhauses einen Herzstillstand erleiden, 9.500. Jedes Jahr.

Was man dagegen unternehmen kann? Die Antwort des schwedischen Start-ups Flypulse: eine Drohne, die einen Defibrillator zur Unfallstelle fliegt.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Hamamatsu Photonics Deutschland GmbH-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) Bereich Spektrometer und Mikroskopie Hamamatsu Photonics Deutschland GmbH
Herrsching am Ammersee Zum Job 
Brüninghoff GmbH & Co.KG-Firmenlogo
Ingenieurin (m/w/divers) als Führungskraft für Arbeitssicherheit / Gesundheitsschutz Brüninghoff GmbH & Co.KG
Quantum-Systems GmbH-Firmenlogo
.Net Software Developer (Munich or Kyiv) (f/m/d) Quantum-Systems GmbH
Gilching, Kiew (Ukraine) Zum Job 
Quantum-Systems GmbH-Firmenlogo
Junior Recruiter (m/f/d) Quantum-Systems GmbH
Gilching Zum Job 
Kromberg & Schubert Automotive GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Ingenieur für Funktionale Sicherheit (m/w/d) Kromberg & Schubert Automotive GmbH & Co. KG
Abensberg bei Regensburg Zum Job 
Quantum-Systems GmbH-Firmenlogo
Manager (m/w/d) Export/Zoll & Auftragsabwicklung Quantum-Systems GmbH
Gilching Zum Job 
Rhein-Sieg Netz GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Strategische Netzplanung Rhein-Sieg Netz GmbH
Siegburg Zum Job 
Stadtwerke Hennigsdorf GmbH-Firmenlogo
Wirtschaftsingenieur:in (m/w/d) für die Wärmeversorgung und Erneuerbare Energien Stadtwerke Hennigsdorf GmbH
Hennigsdorf Zum Job 
EMKA Beschlagteile GmbH & Co KG-Firmenlogo
Produktmanager für elektronmechanische Produkte (m/w/d) EMKA Beschlagteile GmbH & Co KG
Wuppertal Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Planung Bauwerke (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Brücken (Pfalz), Güstrow Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) im Risikomanagement im Bereich Energie THOST Projektmanagement GmbH
Berlin, Hannover, Nürnberg Zum Job 
Rhein-Sieg Netz GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Netzbetrieb Rhein-Sieg Netz GmbH
Siegburg Zum Job 
Stadtwerke Wedel GmbH-Firmenlogo
Netzplaner (m/w/d) im Bereich Asset Management Stadtwerke Wedel GmbH
Jacobs-Firmenlogo
Elektroingenieur (m/w/d) Jacobs
München Zum Job 
Jacobs-Firmenlogo
HLK Ingenieur (m/w/d) Jacobs
München Zum Job 
Jacobs-Firmenlogo
Projektsteuerer (m/w/d) Jacobs
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Straßenplanung und Straßenentwurf Die Autobahn GmbH des Bundes
Dillenburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau in der Außenstelle Netphen Die Autobahn GmbH des Bundes
Netphen Zum Job 
Präsidium Technik, Logistik, Service Der Polizei Baden-württemberg-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur (w/m/d) für den Bereich Funkplanung/-messung Präsidium Technik, Logistik, Service Der Polizei Baden-württemberg
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Straßenplanung und Entwurf Die Autobahn GmbH des Bundes
Dillenburg Zum Job 

Drohne von Flypulse erreicht 70 km/h

Der gelbe Engel aus Schweden ist ein sogenannter Quadrocopter ­– ein unbemanntes Flugobjekt in gelber Signalfarbe und mit hellen Front-LEDs, mit vier Rotoren und insgesamt acht Propellern. Die Drohne trägt einen Defibrillator an der Unterseite, erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h und hat eine Reichweite von 15 km. Geht ein Notruf ein, steigt der Quadrocopter in die Luft und fliegt direkt zum Unfallort.

Sobald er gelandet ist, kann die Erste Hilfe beginnen. Wenn kein Arzt vor Ort ist, der einen Defibrillator bedienen kann, gibt es auch dafür eine Lösung. An Bord sind Monitor, Lautsprecher, Webcam und Mikrofon. Ein Experte kommuniziert mit dem Erste-Hilfe-Helfer vor Ort und gibt aus der Ferne eine Schritt-für-Schritt Anleitung.

Drohne ist viermal schneller als ein Krankenwagen

Doch ist die Drohne tatsächlich schneller als ein Krankenwagen? Das wollte Flypulse mit einer Studie herausfinden, die American Medical Association veröffentlicht hat ­– die größte Standesvertretung der Ärzte und Medizinstudenten in den USA. Für den Vergleich sind auf 18 Teststrecken mit einer durchschnittlichen Länge von 3,2 km Drohne und Krankenwagen gegeneinander angetreten.Das Ergebnis: Die Drohne benötigte durchschnittlich fünf Minuten bis zum Unfallort, der Rettungswagen hingegen 22 Minuten. Doch nach 22 Minuten ist es für eine Reanimation in den meisten Fällen zu spät.

Drohne vs. Rettungswagen: In Tests auf 3,2 km langen Teststrecken brauchte die Drohne nur fünf Minuten zum Einsatzort. Der Krankenwagen benötigte 22 Minuten. 

Drohne vs. Rettungswagen: In Tests auf 3,2 km langen Teststrecken brauchte die Drohne nur fünf Minuten zum Einsatzort. Der Krankenwagen benötigte 22 Minuten.

Quelle: Flypulse

Die Drohne könnte also eine nützliche Ergänzung zum Rettungswagen sein. Anmerkung allerdings: In den meisten deutschen Bundesländern reagieren Rettungsdienste wesentlich schneller. So vergehen zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen knapp acht Minuten vom Eingang des Notrufs bis zum Eintreffen der Rettungskräfte.

Konkurrenz kommt aus den Niederlanden

Allein ist Flypulse mit der Idee für eine Defibrillator-Drohne nicht. Schon 2014 hat Alec Momont, ein niederländischer Student der Technischen Universität Delft, eine vergleichbare Drohne entwickelt. Er ist überzeugt: Wären die Drohnen in der EU gleichmäßig verteilt, könnten sie die Überlebenschance bei einem Herzstillstand auf 80 % erhöhen.

Es müssten allerdings so viele Geräte im Einsatz sein, dass sie den Patienten innerhalb einer Minute erreichen. In Deutschland müssten 24.000 Drohnen stationiert sein, um jeden Punkt des Landes innerhalb einer Minute zu erreichen. Kostenpunkt pro Drohne: rund 15.000 €.

 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.