Globale Handelsströme 24.02.2014, 07:00 Uhr

Chinesische Investoren bauen den Nicaraguakanal

Noch in diesem Jahr soll Baubeginn sein für den Nicaraguakanal. Diese 286 Kilometer lange und bis zu 52 Meter breite Wasserstraße soll den Atlantik mit dem Pazifik verbinden und vor allem dem Panamakanal Konkurrenz machen. Ökologen befürchten dramatische Konsequenzen für das Ökosystem Nicaraguas und für den Nicaraguasee, dem größten Süßwasserreservoir Zentralamerikas.

Der 82 Kilometer lange Panamakanal verbindet den Pazifik mit dem Atlantischen Ozean und erspart der Schifffahrt die Fahrt um das Kap Horn. Die Konkurrenz-Route durch Nicaragua schlägt eine Schneise quer durchs Land. 286 Kilometer lang und 52 Meter breit. 

Der 82 Kilometer lange Panamakanal verbindet den Pazifik mit dem Atlantischen Ozean und erspart der Schifffahrt die Fahrt um das Kap Horn. Die Konkurrenz-Route durch Nicaragua schlägt eine Schneise quer durchs Land. 286 Kilometer lang und 52 Meter breit. 

Foto: dpa/Klaus Blume

Neu sind die Pläne nicht, quer durch Nicaragua eine Wasserstraße zu bauen, die den atlantischen mit dem Pazifischen Ozean verbindet: 1551 äußerte sich der spanische Chronist Francisco López de Gomara hierzu: „Man fasse nur den festen Entschluss, die Durchfahrt auszuführen, und sie kann ausgeführt werden. Sobald es am Willen nicht fehlt, wird es auch nicht an Mitteln fehlen.“

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
C. Josef Lamy GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Fertigungstechnik C. Josef Lamy GmbH
Heidelberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur im Brückenbau für Neubau-, Ausbau- und Erhaltungsmaßnahmen (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Bauingenieur*in / Fachkraft für Arbeitssicherheit (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Abteilungsleitung Grunderwerb, Liegenschaftsverwaltung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten (Allgäu) Zum Job 
DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gemeinnützige GmbH-Firmenlogo
Techniker / Mitarbeiter technischer Dienst (m/w/d) DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gemeinnützige GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Konstruktiver Ingenieurbau/Brückenbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Gelnhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Fachrichtung Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
LVR-Klinik Köln-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur der Fachrichtung Versorgungstechnik / Technische Gebäudeausrüstung (m/w/d) LVR-Klinik Köln
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (m/w/d) Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur/in Planung Ingenieurbauwerke Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Experte Brückenprüfung (m/w/d) in unserer Niederlassung West Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur/in als Bauwerksprüfer (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
über maxmatch Personalberatung GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur / Fachplaner / Systemplaner Elektrotechnik (m/w/d) über maxmatch Personalberatung GmbH
Stuttgart, München, Ulm, Rosenheim Zum Job 
Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF)-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) in der Lieferantenbetreuung Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF)
Karlstein Zum Job 
Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur Raumlufttechnik (m/w/d) Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Elektrotechnik Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) konstruktiver Ingenieurbau/Brückenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (m/w/d) Vergabestelle Bauleistungen Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 
Cargill Deutschland GmbH-Firmenlogo
Maintenance Manager (m/w/d) Cargill Deutschland GmbH
Salzgitter Zum Job 
RITTAL GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Business Development Manager (m/w/d) Energietechnik RITTAL GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 

Investition von 40 Milliarden US-Dollar

Jahrhundertelang fehlte es am Willen. Jetzt allerdings wird es ernst: Das chinesische Unternehmen Hong Kong Nicaragua Canal Development Investment Company (HKND) will jetzt 40 Milliarden US-Dollar in das Projekt investieren, umgerechnet 29 Milliarden Euro. Danach will HKND den Kanal 100 Jahre lang in Eigenregie betreiben.

Hinter dem Unternehmen steht der 1972 in Peking geborene Unternehmer Wang Jing. Der Staat Nicaragua wird mit 51 Prozent Mehrheitseigentümer, während HKND 49 Prozent der Anteile übernimmt. Schon im Dezember 2014 soll es losgehen. Die Regierung rechnet mit einer Bauzeit von fünf Jahren.

Umweltschützer laufen Sturm gegen diesen Kanal. Doch das oberste Gericht hat bereits Dutzende Klagen und Beschwerden von Bürgern und Nichtregierungsorganisationen abgelehnt. Somit steht einem Baubeginn noch in diesem Jahr offiziell nichts mehr im Wege. Die Regierung in Nicaragua verspricht sich von dem Megaprojekt tausende Arbeitsplätze für die arme Bevölkerung und dazu einen ordentlichen Wachstumsschub. So soll sich das Bruttoinlandsprodukt des zentralamerikanischen Landes dank des Kanals verdoppeln.

286 Kilometer lange Schneise quer durchs Land

Zum Projekt gehören auch eine Eisenbahnlinie, eine Ölpipeline, Häfen, ein internationaler Flughafen und Freihandelszonen an beiden Enden des Kanals. Außerdem ist in der Konzession festgelegt, dass die Betreiber die natürlichen Ressourcen entlang der Wasserstraße nutzen dürfen.

Experten des HKND begutachten aus dem Hubschrauber mögliche Routen für den neuen Nicaragua-Kanal. Kritiker befürchten dramatische Konsequenzen für indigene Völker und bedrohte Tierarten. 

Experten des HKND begutachten aus dem Hubschrauber mögliche Routen für den neuen Nicaragua-Kanal. Kritiker befürchten dramatische Konsequenzen für indigene Völker und bedrohte Tierarten. 

Quelle: HKND

Der Nicaraguakanal will in Konkurrenz treten zum Panamakanal, der gerade ausgebaut wird. Aktuell werden dort sechs Milliarden US-Dollar investiert, das sind 4,36 Milliarden Euro. In Zukunft können dort Schiffe durchfahren, die 366 Meter lang und 49 Meter breit sind. Der Nicaraguakanal soll genauso leistungsfähig werden, er wird für Schiffe der sogenannten Post-Panamax-Klasse gebaut. Das sind Schiffe, die bis zu 400.000 Tonnen transportieren können. Dafür wird für den Nicaraguakanal eine Schneise auf eine Länge von 286 Kilometern mit einer Breite von bis zu 52 Metern quer durchs Land geschlagen.

Quer durch das größte Süßwasserreservoir Zentralamerikas

Der 82 Kilometer lange Panamakanal verbindet den Pazifik mit dem Atlantischen Ozean und erspart der Schifffahrt die Fahrt um das Kap Hoorn. Die Konkurrenzroute durch Nicaragua wird eine 90 Kilometer lange Schneise durch den Nicaraguasee schlagen. „Allein für den von der Planung mit am stärksten betroffenen Nicaraguasee sind die möglichen Folgen eines solchen Projekts als desaströs einzustufen: Verlandung und Versalzung würden ein fließendes Süßwasser-Ökosystem in ein künstliches Stauwasserreservoir mit Salzwasser verwandeln“, warnt der Professor für Zoologie und Evolutionsbiologie Axel Meyer von der Universität Konstanz. „Der Nicaraguasee ist das größte Süßwasserreservoir Zentralamerikas – der Unfall eines Tankers könnte gravierende Folgen haben.“

Der Kanalbau hat seinen ökologischen Preis. In seinem Verlauf soll der Kanal auch das Cerro Silva Naturreservat durchqueren, die Heimat zahlreicher Pflanzen- und Tierarten und Lebensraum unterschiedlicher indigener Völker. 400.000 Hektar Regenwald und Feuchtgebiete würden diesem Kanal auf seinem Weg vom Atlantik zum Pazifik zum Opfer fallen.

Umsiedelung indigener Völker geplant

Die Wissenschaftler befürchten durch dieses Megaprojekt katastrophale Auswirkungen für die Natur. Es würden Brutplätze bedrohter Schildkrötenarten zerstört, der Jaguar und der sehr seltene Harpyienadler würden aus ihren Territorien verdrängt. Selbst Umsiedlungen ganzer indigener Völker, wie die Miskitu und die Ulwa, sind in Planung, um der chinesischen Firma HKND den Boden für dieses Großprojekt zu bereiten.

„Eine vom chinesischen Hauptinvestor beauftragte Firma soll innerhalb weniger Monate bis Mai 2014 einen Bericht zur Machbarkeit vorlegen, aber ernsthaft und unabhängig ausgeführte Studien über ein solches Großprojekt dauern mehrere Jahre und ziehen verschiedene ökologische und ökonomische Alternativen in Betracht“, erläutert Meyer und betont, dass es zu diesem Bauvorhaben keine seriöse und unabhängige Begutachtung gebe.

Fraglich ist, ob sich der Kanal jemals rentieren kann. 

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.