Tragbares U-Boot 10.06.2014, 15:55 Uhr

Exosuit: Mit der „Power-Rüstung“ bis auf 300 Meter Tiefe tauchen

Mit dem Panzertauchanzug „Exosuit“ kann ein Taucher sich auf bis zu 300 Metern Tiefe stundenlang aufhalten und dort knifflige Arbeiten ausführen. Im tragbaren U-Boot herrscht derselbe Druck wie über Wasser. Jetzt wollen Forscher mit dem Exosuit zu einem antiken Schiffswrack tauchen. 

Mit dem Panzertauchanzug „Exosuit“ können Taucher auf 300 Meter in die Meerestiefe hinabtauchen. Weil der Druck im Tauchanzug dem an der Oberfläche entspricht, ist keine Dekompression für den Taucher notwendig und er könnte viele Stunden in großer Tiefe bleiben. Zahlreiche Gelenke erlauben eine relativ große Bewegungsfreiheit.

Mit dem Panzertauchanzug „Exosuit“ können Taucher auf 300 Meter in die Meerestiefe hinabtauchen. Weil der Druck im Tauchanzug dem an der Oberfläche entspricht, ist keine Dekompression für den Taucher notwendig und er könnte viele Stunden in großer Tiefe bleiben. Zahlreiche Gelenke erlauben eine relativ große Bewegungsfreiheit.

Foto: Nuytco Research

Als die ersten „eisernen Männer“ vor rund 100 Jahren gebaut wurden, machten sie ihrem Namen alle Ehre. Die metallenen Panzertauchanzüge waren schwer und relativ unbeweglich, hatten aber gegenüber dem normalen Gerätetauchen den entscheidenden Vorteil, dass sie ohne Druckausgleich auskamen. Weil keine Dekompression für den Taucher notwendig war, konnte auch damals schon in größere Tiefen abgetaucht werden. Am Prinzip der „eisernen Männer“ hat sich bis heute nichts geändert, aber die jüngste Generation der beweglichen Einmann-U-Boote ist nicht nur komfortabler und sicherer für den Träger. Die Taucher bekommen bei ihrer Arbeit auf bis zu 300 Metern Tiefe die beste technische Unterstützung.

Der Exosuit wird von vier Propellern mit jeweils 1,6 PS angetrieben

Ein Beispiel für den modernen eisernen Mann ist der Exosuit der kanadischen Firma Nuytco Research, einem der führenden Anbieter in der Unterwasser-Technologie. Durch etliche Gelenke an Armen und Beinen des Aluminium-Anzuges kann der Träger seine Gliedmaßen leicht und unabhängig voneinander bewegen. Mit den beiden pinzettenartigen Endstücken an den Armen kann der Taucher große Objekte greifen, aber auch diffizile Arbeiten erledigen. Die vier Propeller am Rücken, jeweils mit 1,6 PS, geben dem Taucher Antrieb in horizontaler oder vertikaler Richtung. Die Steuerung erfolgt über Fußpedale innerhalb des Anzuges.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
C. Josef Lamy GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Fertigungstechnik C. Josef Lamy GmbH
Heidelberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur im Brückenbau für Neubau-, Ausbau- und Erhaltungsmaßnahmen (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Bauingenieur*in / Fachkraft für Arbeitssicherheit (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Abteilungsleitung Grunderwerb, Liegenschaftsverwaltung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten (Allgäu) Zum Job 
DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gemeinnützige GmbH-Firmenlogo
Techniker / Mitarbeiter technischer Dienst (m/w/d) DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gemeinnützige GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Konstruktiver Ingenieurbau/Brückenbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Gelnhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Fachrichtung Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
LVR-Klinik Köln-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur der Fachrichtung Versorgungstechnik / Technische Gebäudeausrüstung (m/w/d) LVR-Klinik Köln
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (m/w/d) Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur/in Planung Ingenieurbauwerke Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Experte Brückenprüfung (m/w/d) in unserer Niederlassung West Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur/in als Bauwerksprüfer (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
über maxmatch Personalberatung GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur / Fachplaner / Systemplaner Elektrotechnik (m/w/d) über maxmatch Personalberatung GmbH
Stuttgart, München, Ulm, Rosenheim Zum Job 
Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF)-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) in der Lieferantenbetreuung Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF)
Karlstein Zum Job 
Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur Raumlufttechnik (m/w/d) Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Elektrotechnik Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) konstruktiver Ingenieurbau/Brückenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (m/w/d) Vergabestelle Bauleistungen Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 
Cargill Deutschland GmbH-Firmenlogo
Maintenance Manager (m/w/d) Cargill Deutschland GmbH
Salzgitter Zum Job 
RITTAL GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Business Development Manager (m/w/d) Energietechnik RITTAL GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 
Der Anzug wiegt 240 Kilogramm und wird von vier Propellern angetrieben. Über ein Verbindungskabel mit dem Schiff erfolgen die Energieversorgung, die sprachliche Kommunikation und die Datenübertragung.

Der Anzug wiegt 240 Kilogramm und wird von vier Propellern angetrieben. Über ein Verbindungskabel mit dem Schiff erfolgen die Energieversorgung, die sprachliche Kommunikation und die Datenübertragung.

Quelle: Nuytco Research

Über eine Art Nabelschnur ist der Taucher mit seinem Schiff an der Wasseroberfläche verbunden. Von hier kommt auch die Energie für den Antrieb, den die Crew im Zweifelsfall auch komplett eigenständig übernehmen kann. Über das Verbindungskabel wird außerdem die Sprachkommunikation, die Video- und Datenübertragung sichergestellt. Eine Sicherheitsbatterie übernimmt im Notfall automatisch die Energieversorgung. Über zwei unabhängig voneinander arbeitende Sauerstoffsysteme mit Kohlendioxidfilter wird das ausgeatmete Kohlendioxid chemisch gebunden und der verbrauchte Sauerstoff aus der Flasche ergänzt. Damit könnte der Taucher theoretisch 50 Stunden unter Wasser bleiben.

Exosuit soll im Herbst bei der Bergung des „Antikythera-Mechanismus“ helfen

Für seine Arbeit in der dunklen Tiefe hat der Taucher im Exosuit neben starken LED-Leuchten hochauflösende Kameras und ein HD-Videogerät zur Verfügung. So liegt der Preis des 240 Kilogramm schweren Anzuges mit 1,4 Millionen Dollar sicher jenseits des für Hobbytaucher Erschwinglichen. Gedacht ist der Exosuit denn auch für die Wissenschaft, insbesondere die Meeresbiologie und die Unterwasserarchäologie. Im Juli steht mit einem ähnlichen Anzug ein Tauchgang vor der US-Küste von Neu-England an. Hier, wo der Kontinentalsockel vor der Küste bis auf 3000 Meter abfällt, wollen Meeresbiologen biofluoreszierende Organismen beobachten.

Mit den beiden pinzettenartigen Endstücken an den Armen kann der Taucher große Objekte greifen, aber auch diffizile Arbeiten erledigen.

Mit den beiden pinzettenartigen Endstücken an den Armen kann der Taucher große Objekte greifen, aber auch diffizile Arbeiten erledigen.

Quelle: Nuytco Research

Im September soll dann der Exosuit bei einer Expedition vor der griechischen Insel Antikythera zum Einsatz kommen. Dort liegt, zwischen 40 und 120 Metern Tiefe, ein römisches Schiffswrack, das ungefähr 60 v. Chr. gesunken ist. Schon 1900 konnten Taucher aus dem Wrack den sogenannten „Antikythera-Mechanismus“ bergen. Der kalendarisch-astronomische Rechenmechanismus mit vielen Zahnrädern gibt als vergleichsweise technisch anspruchsvolles Gerät bis heute Rätsel auf und konnte bislang noch nicht vollständig rekonstruiert werden. Jetzt wollen die Unterwasser-Archäologen neben den 82 bisher gefundenen Fragmenten weitere Teile des „Antikythera-Mechanismus“ heraufholen und damit vielleicht das Geheimnis des „antiken Computers“ lösen.

 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.