Kosmische Einschläge 14.10.2016, 13:53 Uhr

Überraschung auf dem Mond – viele frische Meteoritenkrater

Der Mond wird deutlich häufiger von Meteoriten getroffen als bisher vermutet. Wissenschaftler haben Vorher-Nachher-Bilder ausgewertet und mehr als 200 frische Einschlagskrater mit einem Durchmesser zwischen 3 und 43 Metern gefunden. Das sind wichtige Informationen für eine künftige Besiedlung des Mondes.

Stiefelabdruck von Buzz Aldrin: Er betrat am 20. Juli 1969 gemeinsam mit Astronaut Neil Armstrong den Mond. 

Stiefelabdruck von Buzz Aldrin: Er betrat am 20. Juli 1969 gemeinsam mit Astronaut Neil Armstrong den Mond. 

Foto: Nasa

So wie es aussieht, werden die Fußabdrücke, die Astronauten bisher auf dem Mond hinterlassen haben, wesentlich schneller verschwinden, als erwartet. Amerikanische Wissenschaftler haben 222 frische Einschlagskrater gefunden, die dazu führen, dass das lockere Oberflächengestein des Mondes hundertmal schneller aufgewühlt und erneuert wird als man bisher angenommen hat.

Schon jetzt ist die Oberfläche des Mondes ist von Kratern übersät. Die Auswertung von 14.092 Bildpaaren hat ergeben, dass ständig viel mehr hinzukommen, als bisher angenommen wurde. 

Schon jetzt ist die Oberfläche des Mondes ist von Kratern übersät. Die Auswertung von 14.092 Bildpaaren hat ergeben, dass ständig viel mehr hinzukommen, als bisher angenommen wurde.

Quelle: Nasa

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„Mit dieser Umwälzungsrate werden die Fußabdrücke der Apollo Astronauten in einigen zehntausend Jahren und nicht erst in Millionen Jahren verschwunden sein“, sagt Mark Robinson von der Arizona State University in Tempe.

Hochaufgelöste Vorher-Nachher-Bilder der Mondoberfläche

Nun ging es Mark Robinson und dem Wissenschaftler-Team unter der Leitung von Emerson J. Speyerer in ihrer Studie, die im Wochenjournal Nature veröffentlicht wurde, nicht um die Fußabdrücke von Astronauten. Vielmehr wollten sie herausfinden, wie hoch die aktuelle Einschlagsrate von Meteoriten auf dem Mond tatsächlich ist und welchen Effekt dies auf die Umwälzung des Regoliths, der lockeren Gesteinsoberfläche, hat. Dafür hat das Team insgesamt 14.092 Bildpaare ausgewertet, die von der Nasa-Raumsonde Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) stammen. Es handelt sich um Vorher-Nachher-Aufnahmen, die denselben Ausschnitt der Mondoberfläche im Abstand von mehreren Monaten zeigen. Seit 2009 umkreist der Orbiter den Mond und liefert hochaufgelöste Bilder seiner Oberfläche.

Ein Krater auf dem Mond, der zwischen dem 25. Oktober 2012 und dem 21. April 2013 entstanden ist.

Ein Krater auf dem Mond, der zwischen dem 25. Oktober 2012 und dem 21. April 2013 entstanden ist.

Quelle: Nasa/GSFC/Arizona State University

Bei der Auswertung der Aufnahmen entdeckten die Wissenschaftler über 200 neue Krater, mit einem Durchmesser zwischen 3 und 43 m. Das sind rund 30 % mehr, als die bisher gängigen Modelle erwarten ließen. Die Bilderauswertung ergab aber noch weitere, zum Teil unerwartete, Ergebnisse. „Bevor der Lunar Reconnaissance Orbiter zum Mond geschickt wurde, ging man allgemein davon aus, dass es einige Millionen Jahre dauern würde, bis die Meteoriteneinschläge die obersten zwei Zentimeter der Gesteinsoberfläche umgewälzt hätten“, sagt Emerson Speyerer. „Die neuen Bilder zeigen nun, dass sich die Oberfläche viel schneller verändert.“

Gesamte Mondoberfläche wird in 81.000 Jahren einmal umgewälzt

Zusätzlich zu den größeren Einschlagskratern entdeckten die Wissenschaftler außerdem über 47.000 kleinere Veränderungen im Regolith. Sie vermuten, dass die oberste Schicht durch sekundäre Einschläge von Gestein aufgewühlt wurde, das wiederum durch den primären Einschlag herausgeschleudert worden war. Bei ihren Berechnungen zur Häufigkeit dieser Veränderungen im Zusammenhang mit deren Tiefe im Regolith kam das Team zu dem überraschenden Ergebnis, dass beinahe die gesamte Oberfläche (99 %) innerhalb von 81.000 Jahren einmal umgewälzt wird. Das ist mehr als 100-mal schneller, als in bisherigen Modellen angenommen – die nur die primären Einschläge berechneten.

„Diese sehr viel höhere Umwälzungsrate des Oberflächengesteins wird für Designer von künftigen Mondbasisstationen eine wichtige Information sein“, sagt Speyerer. „Die Bebauung auf dem Mond muss so beschaffen sein, dass sie Einschläge von kleinen Partikeln, die mit einer Geschwindigkeit von bis zu 500 Meter pro Sekunde unterwegs sind, standhalten.“ Eine konkrete Gefahr für eine Mondbasis wäre weniger der direkte Einschlag eines Meteoriten, sondern die intensiven kleineren Einschläge von aufgewirbeltem Gestein.

 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

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