US-Weltraumteleskop Kepler 08.01.2015, 13:59 Uhr

Astronomen entdecken erdähnliche Planeten

Wissenschaftler haben mit Hilfe des US-Weltraumteleskops Kepler erdähnliche Planeten entdeckt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit liegen sie in der sogenannten bewohnbaren Zone. Für konkrete Pläne zur Besiedelung ist es aber definitiv zu früh: Kepler-438b und Kepler-442b sind einfach zu weit entfernt. 

NASA-Illustration eines Exoplanetens: Gleich acht potentiell bewohnbare Planeten haben Wissenschaftler jetzt mit Hilfe des Weltraumteleskops Kepler entdeckt. Sie liegen allerdings bis zu 1100 Lichtjahre entfernt und sind für den Menschen nahezu unerreichbar. 

NASA-Illustration eines Exoplanetens: Gleich acht potentiell bewohnbare Planeten haben Wissenschaftler jetzt mit Hilfe des Weltraumteleskops Kepler entdeckt. Sie liegen allerdings bis zu 1100 Lichtjahre entfernt und sind für den Menschen nahezu unerreichbar. 

Foto: NASA/JPL-Caltech

„Wir gehen mit der Erde um, als hätten wir noch eine zweite im Kofferraum“, heißt ein bekannter Spruch. Klar ist, dass wir natürlich keine Ersatzerde in greifbarer Nähe haben – aber angesichts der unendlichen Weiten des Universums und seiner ungezählten Planeten ist es durchaus wahrscheinlich, dass die Erde mindestens einen bewohnbaren Zwilling hat.

Wissenschaftler vom amerikanischen Harvard-Smithsonian-Zentrum für Astrophysik (CfA) sind dieser Möglichkeit nun einen Schritt näher gekommen. Wie sie auf der Tagung der Amerikanischen Astronomenvereinigung (AAS) in Seattle berichteten, haben sie die zwei bisher erdähnlichsten Planeten bei anderen Sternen entdeckt.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
FH Münster-Firmenlogo
Mitarbeiter/in (w/m/d) zur Koordination der Schulkontakte FH Münster
Steinfurt Zum Job 
über ifp l Personalberatung Managementdiagnostik-Firmenlogo
Stellvertretende Leitung Bau- und Gebäudetechnik (m/w/d) über ifp l Personalberatung Managementdiagnostik
Rhein-Main-Gebiet Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Brückenprüfung Die Autobahn GmbH des Bundes
TAUW GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur:in (m/w/d) Hydro(geo)logische Modellierungen TAUW GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
PNE AG-Firmenlogo
Experte Technischer Einkauf für Windenergieanlagen (m/w/d) PNE AG
Hamburg, Husum, Cuxhaven Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Instandhaltungsmanager*in (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Rittal GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur / Prüfingenieur (m/w/d) Dynamik / Schwingungstechnik Rittal GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 
Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF-Firmenlogo
Wissenschaftler (m/w/d) - angewandte NV-Magnetometrie und Laserschwellen-Magnetometer Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Deutsche Rentenversicherung Bund-Firmenlogo
Teamleiter*in Bauprojekte Elektrotechnik (m/w/div) Deutsche Rentenversicherung Bund
Stadtwerke Frankenthal GmbH-Firmenlogo
Energieberater (m/w/d) Stadtwerke Frankenthal GmbH
Frankenthal Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Lead Ingenieur Elektrotechnik / MSR (m/w/d) Griesemann Gruppe
Köln, Wesseling Zum Job 
Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Konstrukteurin / Konstrukteur Maschinen und Anlagen Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG
Bad Säckingen Zum Job 
PARI Pharma GmbH-Firmenlogo
Senior Projekt-/Entwicklungsingenieur (m/w/d) in der Konstruktion von Medizingeräten PARI Pharma GmbH
Gräfelfing Zum Job 
ABO Wind AG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Umspannwerke 110kV für erneuerbare Energien ABO Wind AG
verschiedene Standorte Zum Job 
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Bauingenieur:in Maßnahmenentwicklung Netze (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abteilungsleitung (m/w/d) Umweltmanagement und Landschaftspflege Die Autobahn GmbH des Bundes
Residenzstadt Celle-Firmenlogo
Abteilungsleitung (d/m/w) für die Stadtplanung im Fachdienst Bauordnung Residenzstadt Celle
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Verkehrsbeeinflussungsanlagen Die Autobahn GmbH des Bundes
Hamburg Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Angebotsmanagement VIVAVIS AG
Ettlingen, Berlin, Bochum, Koblenz Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) Telematik-Infrastruktur Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 

Planeten liegen wahrscheinlich in der bewohnbaren Zone

Kepler-438b und Kepler-442b, wie die Forscher die Planeten genannt haben, sind nur wenig größer als die Erde und kreisen sehr wahrscheinlich in der sogenannten bewohnbaren Zone um ihre jeweiligen Sterne. Bewohnbare Zone heißt in diesem Fall der Bereich, in dem es weder zu heiß noch zu kalt für flüssiges Wasser ist. Dazu kommt, dass beide Planeten mit hoher Wahrscheinlichkeit Gesteinsplaneten sind und nicht aus Gas bestehen wie zum Beispiel Jupiter oder Neptun in unserem Sonnensystem.

Für Kepler-438b beträgt die Wahrscheinlichkeit, in der bewohnbaren Zone zu liegen, immerhin 70 Prozent. Der im Vergleich zur Erde gerade einmal zwölf Prozent größere Himmelskörper umkreist seinen Heimatstern in relativ geringer Entfernung. Obwohl der Stern – ein sogenannter roter Zwergstern – kleiner und kühler ist als unsere Sonne, erhält Kepler-438b deshalb rund 40 Prozent mehr Licht als die Erde.

Illustration des US-Weltraumtelekops Kepler: Wegen der großen Entfernung zu den entdeckten Exoplaneten können die Wissenschaftler allerdings nur mit jahrhundertealten Momentaufnahmen arbeiten. 

Illustration des US-Weltraumtelekops Kepler: Wegen der großen Entfernung zu den entdeckten Exoplaneten können die Wissenschaftler allerdings nur mit jahrhundertealten Momentaufnahmen arbeiten.

Quelle: NASA/Ames/JPL-Caltech

Ganz anders die Nummer zwei: Kepler-442b erhält gerade einmal rund zwei Drittel so viel Licht wie die Erde und ist etwa ein Drittel größer als diese. Auch er umkreist einen roten Zwergstern. Bei ihm nehmen die Forscher mit noch größerer Wahrscheinlichkeit an, dass er in der bewohnbaren Zone liegt – sie sind sich zu etwa 97 Prozent sicher.

Für ihre Berechnungen mithilfe des Computerprogramms Blender stützen sich die Wissenschaftler auf die Beobachtungsdaten des US-Weltraumteleskops Kepler, dem die Neuentdeckungen auch ihre Namen verdanken. Das ist auch ihre zunächst einzige Möglichkeit, denn für eine Sonde, die hinfliegen und gesicherte Daten heimsenden könnte, sind die beiden möglichen Erd-Doubles definitiv zu weit weg.

Planeten sind 470 und 1100 Lichtjahre entfernt

Kepler-438b zieht 470 Lichtjahre entfernt seine Bahnen, Kepler-442b sogar in einer Distanz von rund 1100 Lichtjahren. Selbst wenn irgendwelche Funkdaten empfangen werden könnten, würde es Hunderte von Jahren dauern, bis diese auf der Erde landen. Aus genau demselben Grund könnte es theoretisch auch sein, dass die Planeten aktuell schon gar nicht mehr existieren: Da das Licht satte 470 beziehungsweise 1100 Jahre braucht, um die Strecke zur Erde zurückzulegen, können die Forscher nur mit einer jeweils jahrhundertealten Momentaufnahme arbeiten. Zum Vergleich: Das Licht der Sonne braucht rund acht Minuten, bis es die Erde erreicht.

Mit Hilfe des US-Weltraumteleskops Kepler haben die Wissenschaftler acht erdähnliche Planeten gefunden. Sie umkreisen ihre Sterne in der bewohnbaren Zone, in der es weder zu heiß noch zu kalt für flüssiges Wasser ist. 

Mit Hilfe des US-Weltraumteleskops Kepler haben die Wissenschaftler acht erdähnliche Planeten gefunden. Sie umkreisen ihre Sterne in der bewohnbaren Zone, in der es weder zu heiß noch zu kalt für flüssiges Wasser ist.

Quelle: NASA

Neben Kepler-438b und Kepler-442b haben die Wissenschaftler bei der Auswertung der Daten noch sechs weitere Planeten gefunden, die möglicherweise in einer bewohnbaren Zone kreisen und noch dazu Gesteinsplaneten sind. Allerdings sind sie weniger heiße Kandidaten für den Gewinn des Look-Alike-Wettbewerbs mit der Erde als die beiden Erstgenannten.

Tatsächliche Bewohnbarkeit steht in den Sternen

Ob die Planeten tatsächlich bewohnbar sind, können die Forscher nicht mit Sicherheit sagen. Allerdings handele es sich um „vielversprechende Kandidaten“, so David Kipping vom CfA, Co-Autor der Studie. Dazu, ob es dort vielleicht schon Leben gibt, haben sich die Wissenschaftler nicht geäußert.

So oder so besteht für die Menschheit derzeit nicht die Option, einfach hinzufliegen und zu siedeln – abgesehen von den noch ungeklärten genauen Bedingungen hinsichtlich Beschaffenheit, Klima und Atmosphäre sind die Planeten für heutige technische Verhältnisse einfach zu weit entfernt. Da uns also bis auf weiteres immer noch keine Ersatzerde zur Verfügung steht, bleibt uns derzeit nur, das Original pfleglich zu behandeln.

 

Ein Beitrag von:

  • Judith Bexten

    Judith Bexten ist freie Journalistin. Ihre Schwerpunkte liegen in den Bereichen Technik, Logistik und Diversity.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.