Grossflughafen Berlin 11.01.2016, 14:28 Uhr

Arbeiten Siemens und Bosch beim BER gegen- und nicht miteinander?

Frickeln die Ingenieure von Siemens, Bosch, Imtech und T-System bei der Sanierung des Flughafens Berlin-Brandenburg vor sich hin? Gibt es keine richtige Abstimmung? Das legt die Kritik von BER-Chef Karsten Mühlenfeld nahe. Der vermisst Teamarbeit und beklagt schon wieder drei verlorene Monate. Gerät damit die Eröffnung 2017 in Gefahr?

Von der Decke hängende Kabel im Hauptgebäude des Flughafens Berlin-Brandenburg im Oktober 2015: Offenbar hat BER-Chef Karsten Mühlenfeld die Befürchtung, dass auch der fünfte Eröffnungstermin Ende 2017 platzen könnte. Unternehmen wie Siemens und Bosch fordert er zu mehr Teamarbeit auf.

Von der Decke hängende Kabel im Hauptgebäude des Flughafens Berlin-Brandenburg im Oktober 2015: Offenbar hat BER-Chef Karsten Mühlenfeld die Befürchtung, dass auch der fünfte Eröffnungstermin Ende 2017 platzen könnte. Unternehmen wie Siemens und Bosch fordert er zu mehr Teamarbeit auf.

Foto: Patrick Pleul/dpa

Mit dem Motto der legendären drei Musketiere soll der Berliner Großflughafen jetzt in den Endspurt gehen: „Wir wollen, dass wir mit den Firmen ein gemeinsames Team bilden, welches an einem Strang zieht, um den BER fertig zu bekommen – nach dem Prinzip `Einer für alle und alle für einen`“, so Karsten Mühlenfeld, Geschäftsführer des Flughafens Berlin-Brandenburg, in einem Interview mit der dpa. Interessant: Vier Jahre nach dem erst gepatzten Eröffnungstermin mahnt der Flughafenchef Teamarbeit an.

Jetzt soll es ein Krisentreffen mit den Unternehmen geben

Will Mühlenfeld damit andeuten, dass die Ingenieurteams von Siemens, Bosch und Imtech etwa gegeneinander statt miteinander arbeiten? Es wäre ein Armutszeugnis. Aber so scheint es zu sein. Denn Mühlenfeld kritisiert, dass schon drei der sechs Puffermonate, die nach der letzten Verkündung eines Eröffnungstermins zur Verfügung standen, aufgebraucht sind. Das Miteinander soll jetzt in einem Treffen mit den Unternehmen bei Michael Müller, dem Regierenden Bürgermeister in Berlin und Aufsichtsratsvorsitzenden des Flughafens, im Roten Rathaus beschworen werden.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Teamleitung Versorgungstechnik (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Stadtbetrieb Wetter (Ruhr)-Firmenlogo
Bauingenieur/in (m/w/d) als Fachbereichsleitung Tiefbau Stadtbetrieb Wetter (Ruhr)
Wetter (Ruhr) Zum Job 
Wolf GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) für Heizsysteme Systemkomponenten Wolf GmbH
Mainburg Zum Job 
PNE AG-Firmenlogo
Projektmanager Power-to-X Projekte (m/w/d) PNE AG
Hamburg Zum Job 
GASCADE Gastransport GmbH-Firmenlogo
Pipelineingenieur (m/w/d) Schwerpunkt Inspektionen GASCADE Gastransport GmbH
XTENDED ENGINEERING GMBH-Firmenlogo
E/E System Integration Engineer (f/m/d) XTENDED ENGINEERING GMBH
München, Stuttgart, Nürnberg, Augsburg Zum Job 
GASCADE Gastransport GmbH-Firmenlogo
Schweißfachingenieur / Bauleiter (m/w/d) Schwerpunkt Offshore-Pipelinebau GASCADE Gastransport GmbH
landesweit Zum Job 
Säurefliesner-Vereinigung e.V.-Firmenlogo
Prüf-/Bauingenieur (m/w/d) mit baustoffkundlichem Interesse Säurefliesner-Vereinigung e.V.
Burgwedel Zum Job 
XTENDED ENGINEERING GMBH-Firmenlogo
Embedded Software/Systems Engineer (f/m/d) XTENDED ENGINEERING GMBH
München, Stuttgart, Nürnberg, Augsburg Zum Job 
XTENDED ENGINEERING GMBH-Firmenlogo
Teamleitung / Projektleitung / Modulleitung (w/m/d) XTENDED ENGINEERING GMBH
Nürnberg, Augsburg, Stuttgart, München Zum Job 
LVR-Klinikum Düsseldorf-Firmenlogo
Meisterin / Meister (m/w/d) Elektrotechnik LVR-Klinikum Düsseldorf
Düsseldorf Zum Job 
ONTRAS Gastransport GmbH-Firmenlogo
Fachverantwortlicher CO2 - Transport (m/w/d) ONTRAS Gastransport GmbH
Leipzig Zum Job 
Landesbaudirektion Bayern-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d), staatlich geprüfter Techniker (w/m/d) im Bereich Schießanlagen Landesbaudirektion Bayern
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.-Firmenlogo
Ingenieur/in Luft- und Raumfahrttechnik oder Naturwissenschaftler/in o. ä. (w/m/d) Konzept- und Technologieentwicklung für resiliente Weltraum-Systeme und Responsive Space Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.
Faßberg Zum Job 
Eidgenössisches Institut für Geistiges Eigentum-Firmenlogo
Ingenieur oder Naturwissenschaftler als Patentexperte (w/m/d) Eidgenössisches Institut für Geistiges Eigentum
Bern (Schweiz) Zum Job 
Eidgenössisches Institut für Geistiges Eigentum-Firmenlogo
Patentexperte Fachrichtung Computerwissenschaften oder Nachrichtentechnik (w/m/d) Eidgenössisches Institut für Geistiges Eigentum
Bern (Schweiz) Zum Job 
Advanced Nuclear Fuels GmbH-Firmenlogo
Verfahrensingenieur (m/w/d) Komponentenfertigung Advanced Nuclear Fuels GmbH
Karlstein Zum Job 
Stadtwerke Aalen GmbH-Firmenlogo
Abschlussarbeit - Bachelor Stadtwerke Aalen GmbH
Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP)-Firmenlogo
Ingenieur*in (m⁠/⁠w⁠/⁠d) Verfahrenstechnik für innovative Wasserstofftechnologien Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP)
Rostock, Greifswald Zum Job 
Flughafenchef Karsten Mühlenfeld im Terminalgebäude des Hauptstadflughafens Berlin-Brandenburg: Der BER-Chef ist zunehmend sauer, dass vor allem die Flughafengesellschaft für die Zeitverzögerungen verantwortlich gemacht wird. Den Unternehmen wirft Mühlenfeld zu wenig Teamarbeit vor.

Flughafenchef Karsten Mühlenfeld im Terminalgebäude des Hauptstadflughafens Berlin-Brandenburg: Der BER-Chef ist zunehmend sauer, dass vor allem die Flughafengesellschaft für die Zeitverzögerungen verantwortlich gemacht wird. Den Unternehmen wirft Mühlenfeld zu wenig Teamarbeit vor.

Quelle: Patrick Pleul/dpa

Die ursprünglichen Baupläne für den Flughafen wurden immer wieder über den Haufen geworfen, weil sich die Prognosen der Passagierzahlen verschoben. BER wuchs und wuchs. Brandschutz und Entrauchungsanlage kamen da nicht mit, zumal massive Baumängel auftauchten.

Siemens ist für Entrauchungsanlage zuständig

Derzeit werden die Systeme an den Ist-Zustand angepasst. Für die Steuerung speziell der Entrauchungsanlage ist Siemens zuständig. Weitere Unternehmen, die an den Restarbeiten beteiligt sind, tragen so klangvolle Namen wie Imtech, Caverion, Bosch und T-Systems. Immer würde der Flughafengesellschaft der Schwarze Peter zugeschoben, klagt Mühlenfeld und bedauert, dass er noch nichts über die großen Baufirmen gelesen habe, die dort aktiv sind.

„Unser Ziel ist die Inbetriebnahme in der zweiten Jahreshälfte 2017“, beteuert Mühlenfeld. Bisher sind vier Termine geplatzt. Das habe daran gelegen, dass die Zeitrahmen jeweils zu ehrgeizig waren, sagte der Architekt und Projektsteuerer Rolf Peterhänsel im Untersuchungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses.

Eigentlich sieht die Empfangshalle des Flughafens Berlin-Brandenburg fast fertig aus. Doch nach wie vor ist der Brandschutz das Sorgenkind des Flughafens.

Eigentlich sieht die Empfangshalle des Flughafens Berlin-Brandenburg fast fertig aus. Doch nach wie vor ist der Brandschutz das Sorgenkind des Flughafens.

Quelle: Patrick Pleul/dpa

So hätten die Bauherren nach dem Platzen des ersten Termins im Oktober 2011 den Firmen nur sieben weitere Monate zugestanden, obwohl wenigstens 17 notwendig gewesen wären. Außerdem hängen sich die Baufirmen offenbar nicht so rein wie beispielsweise beim Flughafen München. Dort hätten die Firmen durch einen gemeinsamen Kraftakt die pünktliche Eröffnung möglich gemacht.

Auch Genehmigungsbehörden in der Kritik

Davon ist offenbar in Berlin nichts zu spüren, obwohl die Unternehmen derzeit im Zwei-Schicht-Betrieb an sechs Tagen in der Woche arbeiten. „Die TGA-Firmen (TGA=Technische Gebäudeausstattung) waren nicht ganz so bereit, die Dinge so mitzutragen, dass alle an einem Strang ziehen.“ Es habe Kompromissbereitschaft gefehlt, auch bei den Genehmigungsbehörden.

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.