Recycling statt Deponie 18.12.2014, 06:55 Uhr

Strom für Entwicklungsländer: IBM baut aus alten Akkus neue

Ausgediente Akkus können durchaus noch sinnvoll verwendet werden. Ein IBM-Projekt nutzt die noch brauchbaren Einzelzellen und setzt diese zu neuen Akkus zusammen. So können sie in Entwicklungsländern in Regionen ohne Stromversorgung noch viel Licht bringen.

Ein UrJar-Prototyp sorgt für Licht. Der Akku wurde aus Teilen ausrangierter Laptop-Akkus zusammengebaut. 

Ein UrJar-Prototyp sorgt für Licht. Der Akku wurde aus Teilen ausrangierter Laptop-Akkus zusammengebaut. 

Foto: IBM Research India

Allein in den USA landen etwa 50 Millionen Lithium-Ionen-Akkus aus Laptops als  Elektroschrott auf Deponien. Forscher von IBM Research India haben jetzt gezeigt, dass solche ausgedienten Akkus durchaus noch etwas taugen. In einer Stichprobe von 32 entsorgten Laptop-Akkus wiesen diese alle im Durchschnitt noch 64 Prozent ihrer Nennkapazität auf. Das ist reicht aus, um eine LED-Lichtquelle ein ganzes Jahr lang täglich vier Stunden lang mit Strom zu versorgen.

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Urjar kann auch einen Ventilator betreiben

In Kooperation mit RadioStudio, einer indischen Forschungs- und Entwicklungsfirma für Hardware, nahmen die IBM-Forscher die ausrangierten Laptop-Akkus auseinander. Die einzelnen Speichereinheiten, die sogenannten Zellen, nahmen sie heraus und testeten sie auf ihre Weiterverwertbarkeit. Die besten davon setzten sie zu neuen Akkus zusammen. Hinzu kamen noch Stecker zum Aufladen und eine Schaltung, die Überhitzung verhindert. Dazu ein Ausgang für eine LED-Lichtquelle und ein Ausgang für einen Ventilator. Fertig war der UrJar genannte Stromspeicher für die Ärmsten unter den Armen. UrJar ist eine Neubildung aus dem Hindi-Wort „Urja“ für Energie und dem englischen „Jar“ für Behälter.

„Der teuerste Teil der Speicherlösung kommt aus dem Müll“

600 Rupien soll der Energiebehälter UrJar kosten, das sind umgerechnet knapp 8 Euro. Damit kostet UrJar weniger als die Hälfte der derzeit am häufigsten in Indien verkauften mobilen Beleuchtungseinheiten, die zudem oft mit kurzlebigen Bleibatterien betrieben werden. „Das teuerste an einem solchen System ist meist der Akku“, erklärt Projektleiter Vikas Chandan von IMBs Smarter Energy Group. „Das heißt, dass in dem Fall der teuerste Teil der Speicherlösung aus dem Müll kommt.“

„Für Ratten beständigere Drähte“

UrJar hat bereits den ersten Praxistest bestanden. Fünf in der indischen Stadt Bangalore in Slums lebende Straßenhändler, vier Männer und eine Frau, haben den UrJar über einen Zeitraum von bis zu drei Monaten gründlich getestet. Alle waren grundsätzlich zufrieden mit dem UrJar. Laut Mohit Jain, Mitglied der IBM-Forschergruppe kam als Feedback der Tester die Anregung „für Ratten beständigere Drähte und hellere Glühlampen“ im UrJar zu verbauen.

In Indien leben 400 Millionen Menschen ohne Strom

Der Markt in Indien für eine mobile Lichtlösung wie Urjar scheint in der Tat gigantisch. In dem aufstrebenden Schwellenland leben 400 Millionen Menschen ohne regelmäßige Stromversorgung, darunter 45 Prozent der Haushalte in ländlichen Regionen. Geladen wird der UrJar in den Zeiten, wo Strom fließt. Wird es wieder dunkel, leuchtet die LED des UrJars in die Finsternis.

Täglich wandern in den USA 142.000 Computer auf den Müll

IBM betont, dass es mit dem UrJar-Projekt kein Geld verdienen will. Eines ist dabei schon heute klar: Die Quelle für die UrJars wird so schnell nicht versiegen. Allein in den USA landen täglich 142.000 Computer auf den Müll. Der Nachschub an Akkus ist somit auf Dauer gesichert.

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

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